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100 Top Trends. Die wichtigsten Driving-Forces für den kommenden Wandel

Dr. Eike Wenzel, u.a.

 

Verlag Zukunftsinstitut GmbH, 2007

ISBN 9783938284308 , 229 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz DRM

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110,00 EUR


 

24. Brain Business (S. 62-63)

Bildung wird zum globalen Markt

De.nition: Lernen, Denken und Kompetenzerwerb avanciert zu einem globalen Wachstumsmarkt. Denn Wissensvermittlung löst sich immer mehr von den traditionellen Bildungsträgern und -institutionen. Und Bildung, die Schlüsselressource der Wissensgesellschaft, wird bereits facettenreich „vermarktet".

Der globale Kampf um exzellente Standorte und die besten Konzepte ist in vollem Gange

Der PISA-Schock in Deutschland hat nicht nur einen Privatschulboom son-dergleichen ausgelöst. Noch mehr gilt: Der Bildungsmarkt hat sich globa-lisiert – und damit zu großen Teilen auch kommerzialisiert. Bildung ist zu einer heiß begehrten Handelsware geworden, um die ein mittlerweile großer Anbietermarkt konkurriert. Wichtig ist dabei, dass die Wissbegierigen selbst diesen Markt kreiert haben. Einer Schätzung des Bankhauses Merill Lynch zufolge beträgt das Finanzvolumen des globalen Bildungsmarktes rund 2.200 Milliarden US-Dollar jährlich. Die Globalisierung des Wissens wurde also keinesfalls oktroyiert.

Eine einmalige Quali.kation, und sei sie noch so gut und prestigeträch-tig, reicht in einer superschnellen und von technischen Umbrüchen zusätz-lich beschleunigten Weltwirtschaft längst nicht mehr aus. Ein Unternehmen wie die Deutsche Bank zieht sich jährlich die besten Jungjuristen an Land, muss dann aber noch viele Millionen Euro und ein bis zwei Jahre investie-ren, um sie .t für den Job zu machen. Es wird immer klarer, dass berufsbe-gleitende Weiterbildungsangebote sich in den nächsten Jahren erheblicher Nachfrage erfreuen werden. Als Antwort auf den enorm wachsenden Bedarf gründeten die Klett-Gruppe als Investor und die Freie Universität Berlin die Deutsche Universität für Weiterbildung (DUW).

Bildungsfirmen bedienen sich auf den weltweiten Kompetenz-Märkten

Im vergangenen Jahr hat der amerikanische Wissenstrust Sylvan Learning Systems (www.sylvan.net) eine weitere renommierte Hotelfachschule in der Schweiz aufgekauft. Sylvan wurde 1999 gegründet, und hat seitdem rund 200 Mio. US-Dollar an Kapital investiert und aquirierte in der kurzen Zeit Bildungseinrichtungen in Chile, Mexico, Spanien, Frankreich sowie in der Schweiz. Ein Brain-Trust wie Apollo (www.apollogrp.edu) ist der weltweit größte Anbieter von Weiterbildung, Erwachsenenbildung und „lifelong lear-ning". Die Börsenkapitalisierung des Unternehmens beträgt mehr als 7 Mil-liarden Euro. Bevorzugte Orte, an denen Apollo Bildung kauft: Deutschland, Niederlande, Spanien, China und Indien.

Knowledge Brokerage: Unternehmen wie Connect For Education, Inc. und Pangaea Network bauen, leasen und managen Uni-Cam-pusse. Außerdem stellen die neuen Wissens-Unternehmer Multi-media-Anwendungen und Unterrichtssoftware speziell auch für die Weiterbildung in Firmen her (www.connect4education.com, www.pangaeanetwork.com).

Online-Learning: An der „zentralen chinesischen TV- und Radio-Universität" (www.crtvu.edu.cn) sind 1,5 Millionen Studenten ein-geschrieben. Jährlich verlassen 100.000 Akademiker die virtuelle Hochschule. Die African Virtual University wurde im Jahr 1997 gegründet und verfügt über 34 Standorte in 19 afrikanischen Län-dern. Im Jahr 2025, so eine Schätzung der Weltbank, wird der Markt des Online-Learnings auf 150 Billionen US-Dollar anwachsen.

Horizonterweiterung auf dem Luxusliner: Unter dem Motto „Expe-dition Wissen" bietet Hapag-Lloyd seit Neuestem auch Studienrei-sen auf Kreuzfahrtschiffen zu klassischen Zielen wie Ostsee oder Mittelmeer wie auch in entlegene und außergewöhnliche Regi-onen der Atlantikküste oder der Karibik an. Das Stillen von Wis-sensdurst und Bildungshunger der vornehmlich Best-Ager auf See und an Land hat natürlich seinen Preis: Die Angebote reichen von 1.440 bis ca. 8.000 Euro.

Immer mehr Menschen drängen künftig zu den Wissens- und Bildungsanbietern, die die besten Berufsaussichten versprechen. Die „global talents" von morgen werden nicht mehr fragen, ob ihre Hochschule privat oder öffent-lich .nanziert ist. Sie suchen nach der besten Ausbildung – und sei es via Internet-Studium am anderen Ende der Welt. Vorbehalte, wonach Bildung auf dem Weltmarkt zur standardisierten Ware verkommt, werden vorübergehend sein. Der weltweite Kompetenzwettbewerb ist eröffnet.