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Organisation, Personalpolitik und betriebliche Performance

Iris Möller

 

Verlag Rainer Hampp Verlag, 2007

ISBN 9783866181250 , 192 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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III. Präzisierung der theoretischen Ansätze: Komplementaritätswirkung ( S. 14)

Nachdem nun die für die Fragestellung zugrunde liegenden theoretischen Ansätze in ihrer allgemeinen Form dargestellt wurden, präzisiert das folgende Kapitel (III.1) die theoretischen Grundkonzepte des Konsistenz- bzw. Komplementaritätsbegriffs, in dessen Zentrum Koordinations- bzw. Motivationserfordernisse stehen.

Im Anschluss daran wird in Kapitel III.2 der Konsistenzbegriff aus personalökonomischer Perspektive, spezifiziert. In Kapitel III.3 werden Motivationsprobleme in der Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehung und entsprechende Kooperationsmechanismen expliziert. Eine inhaltliche Zusammenfassung des Abschnitts erfolgt in Kapitel III.4.

III.1 Konsistenz durch Koordination und Motivation

Wie bereits in Kapitel II.1.1 angesprochen, legen Koordinationsinstrumente die Arbeitsaufgaben und Resoucenausstattung eines jeden Mitarbeiters und die Interdependenzen (möglichst friktionsloser Austausch von Leistungen) zwischen den einzelnen Mitarbeitern fest. Motivationsinstrumente sollen konformes Verhalten der Mitarbeiter sicherstellen, d.h. die Kooperation zwischen den Mitarbeitern regeln und vor allem den Interessenausgleich zwischen individuellen Zielen und Unternehmenszielen schaffen.

Die geeignete Koordination und Motivation von Mitarbeitern stellt ein entscheidendes Kriterium für effizientes Wirtschaften dar. Das Koordinationsproblem ist dem Motivationsproblem vorangestellt. Untergeordnete Motivationsinstrumente sind in ihrem Gestaltungsspielraum durch die übergeordneten Koordinationsinstrumente eingegrenzt.

Das bedeutet, dass der Spielraum der Anreizstruktur durch die Organisationsstruktur eingeschränkt ist. Aber es existieren auch Rückkopplungen: bei Änderungen der Motivationsinstrumente muss der Koordinationsplan geändert werden12 (vgl. Abbildung 2).

Organisations- und Anreizstruktur einer Organisation stellen keine isolierten Elemente dar, sondern müssen miteinander im Einklang stehen. Die Wechselwirkungen von Motivation und Koordination müssen berücksichtigt werden, damit die Anreiz- und Organisationsstruktur konsistent sind. Die Minimierung der innerbetrieblichen Transaktionskosten erfordert einen komplementären Einsatz verschiedener Elemente.

III.2 Konsistenz und Komplementarität im personalökonomischen Kontext

Die Ausführungen des vorangegangen Kapitels geben den Rahmen für den dieser Arbeit zugrunde liegenden Konsistenzbegriff. Dieser bezieht sich einerseits auf die Sicherstellung einer konsistenten Organisationsstruktur. Die Ausstattung mit den zur Erbringung der Arbeitsleistung notwendigen Resourcen mittels Humankapitalinvestitionen (Kapitel IV.1.2 und IV.2.2) fällt ebenso darunter wie die Reaktion auf Änderungen der Rahmenbedingungen, wie beispielsweise technologische Innovationen (Kapitel IV.1.3 und IV.2.3).

Änderungen der Organisationsstruktur erfordern andererseits häufig eine Anpassung der Anreizstruktur. In Kapitel IV.2.4 wird am Beispiel von verstärkter Entscheidungs- und Verantwortungsdezentralisierung dargestellt, inwiefern Anreizinstrumente bereitgestellt werden müssen, wenn in der Arbeitsorganisation Veränderungen vorgenommen werden. Im Grunde geht es darum, dass die individuellen Mitarbeiterinteressen durch den Einsatz geeigneter Anreizinstrumente an die des Managements angeglichen werden.

Angesprochen sind hiermit vor allem die durch eigeninteressierte Akteure hervorgerufenen Motivationsprobleme. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass -wie bereits dargestellt- die Ziele der beiden Parteien identisch sind. Anreizprobleme entstehen, wenn beide Parteien entgegen gesetzte Interessen haben, wichtige Informationen asymmetrisch verteilt sind und/oder eine Partei spezifische Investitionen tätigt und sich damit in Abhängigkeit von der jeweils anderen begibt.

Beide Parteien möchten die Erträge der Beziehung maximieren, haben aber unterschiedliche Vorstellungen, wie diese verteilt werden sollten. Aufgrund unvollständiger Verträge kann das Verteilungsproblem nicht vertraglich gelöst werden. Stattdessen müssen Anreizinstrumente eingesetzt werden, die jedoch Kosten verursachen.

Um effizientes Wirtschaften gewährleisten zu können, müssen diese Kosten wiederum durch den effizienten Einsatz zweckmäßiger Instrumente amortisiert werden.