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Ratgeber ADHS. 2., aktual. Aufl. (Reihe: Ratgeber Kinder- und Jugendpsychotherapie, Bd. 1)

Manfred Döpfner, Jan Frölich, Tanja Wolff Metternich

 

Verlag Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2007

ISBN 9783840921049 , 51 Seiten

Format PDF, ePUB, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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5,99 EUR

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5 Müssen in allen drei Kernbereichen Probleme auftreten? ( S. 13)

In den Fachkreisen unterscheidet man verschiedene Unterformen von ADHS, nämlich:

– ADHS mit Auffälligkeiten in allen drei Kernbereichen (ADHS vom Mischtyp),

– ADHS, die hauptsächlich durch Aufmerksamkeitsschwächen aber weniger durch Impulsivität und motorische Unruhe gekennzeichnet ist (vorwiegend unaufmerksamer Typ) und

– ADHS, die hauptsächlich durch Impulsivität und motorische Unruhe und weniger durch Aufmerksamkeitsschwächen gekennzeichnet ist (vorwiegend hyperaktiv-impulsiver Typ).

Vermutlich sind diese Unterschiede auch durch verschiedene Schweregrade der Auffälligkeit erklärbar. Bei Kindern mit hohem Schweregrad sind alle drei Kernbereiche in allen Lebensbereichen auffällig, bei geringerem Schweregrad sind nicht alle drei Bereiche gleichermaßen auffällig und die Probleme treten auch nicht unbedingt in allen Lebensbereichen (Familie, Schule usw.) in gleicher Stärke auf.

Je nach Schwerpunkt der Störung werden auch noch andere Begriffe zu Bezeichnung dieser Problematik verwendet: Hyperkinetische Störung, Hyperaktivitätsstörung, Aufmerksamkeits-Defi zit-Syndrom (ADS-Syndrom) sind die am häufi gsten verwandten Begriffe. Sie werden aber oft auch synonym zu ADHS gebraucht.

6 Können diese Probleme auch Hinweise auf andere Störungen sein?

Wenn ein Kind oder Jugendlicher Unruhe, Konzentrationsschwierigkeiten und impulsives Verhalten zeigt, dann heißt das nicht automatisch, dass eine ADHS vorliegt, weil diese Auffälligkeiten auch bei anderen Störungen oder Belastungen auftreten können. Die wichtigsten sind im Folgenden kurz genannt:

• Intelligenzminderung (z. B. Lernbehinderung): Kinder und Jugendliche mit Intelligenzminderungen zeigen häufi g im Vergleich zu Gleichaltrigen eine verminderte Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit oder auch vermehrt impulsives Verhalten und eine größere Unruhe. Wenn Kinder ADHS-Symptomte haben und gleichzeitig Entwicklungsrückstände im Kindergartenalter zeigen oder schulische Leistungsprobleme in der Grundschule haben, dann muss deshalb auch die Begabung der Kinder untersucht werden.

Wenn eine entsprechende Intelligenzminderung festzustellen ist, dann muss zunächst die beste Förderung und Beschulung für das Kind gefunden werden. Danach können weitere Hilfen zur Verminderung der Verhaltensprobleme bedacht werden.

• Schulische Überforderung: Einzelne Merkmale einer ADHS können in Zusammenhang mit einer schulischen Überforderung auch bei normal begabten Kindern und Jugendlichen auftreten, wenn das Kind also eine Schule besucht, die Anforderungen an es stellt, denen es nicht gerecht werden kann. Wenn Kinder also Leistungsprobleme in der Schule haben und schlechte Noten mit nach Hause bringen und zusätzlich Verhaltensauffälligkeiten zeigen, die ADHS-Symptomen ähnlich sind, dann muss abgeklärt werden, ob eine schulische Überforderung vorliegt.

• Schulische Unterforderung: In sehr seltenen Fällen können Konzentrationsprobleme in der Schule, impulsives Verhalten und körperliche Unruhe auch auf eine Unterforderung in der Schule hinweisen. Wenn Kinder sehr begabt (hochbegabt) sind, dann kann es sein, dass sie in der Schule keine für sie interessanten Anregungen fi nden und sich Langeweile breit macht, die sich dann in entsprechenden Verhaltensauffälligkeiten äußert. In einem solchen Verdachtsfall ist ebenfalls eine genaue psychologische Untersuchung erforderlich.

Durch Medikamente bedingte ADHS-Symptome: ADHS-Symptome können auch durch verschiedene Medikamente ausgelöst werden. Dazu gehören beispielsweise auch sehr häufi g eingenommene Medikamente, wie manche Hustensäfte. Die Auffälligkeiten beginnen dann mit der Einnahme der Medikamente und verschwinden auch nach ihrem Absetzen wieder.

Schwieriger kann es sein, wenn Kinder fortwährend bestimmte Medikamente nehmen müssen, die man nicht so einfach absetzen kann. Dazu gehören beispielsweise manche Medikamente, die Kinder mit einem Anfallsleiden (Epilepsie) bekommen.