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Besser lernen

Martin Schuster, Hans-Dieter Dumpert

 

Verlag Springer-Verlag, 2007

ISBN 9783540293781 , 242 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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17,98 EUR


 

1 Der Dreischritt des Lernens (S. 1-2)

Ein lehrreiches Erlebnis
Im ersten Kapitel geht es darum, was man machen muss, um zu lernen. Der "Dreischritt des Lernens“ beschreibt Maßnahmen, die auf jeden Fall zum Lernen führen, ganz egal, wie sehr oder wie wenig man sich das vornimmt. Das wird Ihnen - bevor später Möglichkeiten des kreativen Lernens behandelt werden - schon einmal die Sicherheit geben, dass Sie auf jeden Fall einen Stoff lernen konnen, wenn Sie das wollen.

Vielleicht kommt Ihnen das, was hier im ersten Kapitel steht, bekannt vor. Sie konnten denken: "Das wusste ich doch schon, und so habe ich es auch immer gemacht.“ Tatsachlich wird eine fundamental neue Sicht des Lernens vorgestellt, die, hat man sie einmal wahrgenommen, aus dem Zustand "irgendwie hat es immer geklappt“ in einen neuen Zustand führt: "Ich weis genau, was ich machen muss, damit es klappt.“

Ein Beispiel soll das erklaren: Wir alle wissen seit langem, wie man Fahrrad fahrt, und sind ja auch zufrieden damit. Die Pedale bewegen sich aufwärts und abwärts. Als ich (Schuster) aber in einen Club von Rennradfahrern aufgenommen wurde, musste ich zu meiner Uberraschung feststellen, dass jedermann deutlich schneller fahren konnte als ich. Dabei war mein Rennrad genauso gut wie die Gerate der Mitfahrer. Zunächst dachte ich, es liege am Trainingsstand, aber mein Rückstand blieb über Wochen und Monate unverandert bestehen. Eines Tages fuhr ein freundlicher alterer Clubkollege (natürlich wieder beneidenswert leichtfusig) neben mir her. Er betrachtete einige Zeit meinen Fahrstil und gab mir dann den Rat, den unbelasteten Fuß beim Fahren aktiv anzuheben, damit der andere Fuss nicht auch noch das unbelastete Pedal und das Gewicht des ganzen Beins mit hochdrucken musse. Tatsachlich fuhr ich, als ich das probierte, automatisch schneller und leichter. Erst hatte ich von der ungewohnten Bewegung des Fusshebens etwas Muskelkater, aber dann bildeten sich bald die entsprechenden Muskelgruppen durch das Training aus.

Dass sich der eine Fus senkt und der andere hebt, war mir natürlich klar gewesen, dass aber das Heben des Fuses aktiv mit Muskelarbeit betrieben werden muss, war mir gar nicht eingefallen.

Wir erinnerten uns an diese Episode, wenn wir Menschen beim Lernen beobachteten. So wie sie lernten, war es nicht schadlich. Aber es brachte auch nicht besonders viel. Viele Menschen lesen namlich immer und immer wieder den Lernstoff durch, den sie behalten wollen. Dabei wenden sie viel Kraft und Energie auf. Sie schaffen es nur mit erheblicher Mühe, den Stoff mundlich oder schriftlich wiederzugeben.

Wie kommt es, dass viele Lernende offensichtlich unzureichende Methoden anwenden? Man wendet beim Lernen Erfahrungen an, mit denen man sich im täglichen Leben Tagesereignisse, Gespräche, Verabredungen, Namen usw. merkt. Man sieht und hort die Dinge, und man kann sich darauf verlassen, sie einigermaßen gut zu behalten. Und wenn man es dann mit einem umfangreicheren Lernstoff zu tun hat, macht man es genauso wie im taglichen Leben: Man liest den Stoff - eventuell sogar mehrmals - und hofft, ihn zu behalten.

Der basale Dreischritt des Lernens

Gibt es überhaupt eine richtige Lernmethode? Auf diese Frage haben wir eine Antwort gefunden, die durch neue wissenschaftliche Studien (zur Wirkung des unbekräftigten Abrufs) begründet ist. Sie lautet: Es gibt tatsächlich einen sicheren Weg richtigen Lernens, den wir den "basalen Dreischritt des Lernens" nennen.

Ist Lernen also letztlich fur alle Menschen ganz gleich? Nein, es gibt Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Gleich zu Beginn wollen wir auf fünf Aspekte des Themas "Lernen" hinweisen. Im Verlauf des Buchs werden später auch individuelle Lernvorlieben behandelt.