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Produktionslogistik

Günther Pawellek

 

Verlag Carl Hanser Fachbuchverlag, 2007

ISBN 9783446413610 , 253 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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23,99 EUR

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5 Planung der Produktionslogistik (S. 143)

5.1 Ausgangssituation

5.1.1 Handlungsbedarf


Die Notwendigkeit zur grundlegenden Verbesserung der Produktionslogistik zeigt sich meist durch eine Vielzahl von Störungen in der Produktion. Die auffälligsten Symptome sind zu lange Durchlauf- und Lieferzeiten, zu hohe Bestände und zu geringe Flexibilität in der Auftragsabwicklung. Weiterhin können Anlässe für eine Logistikplanung z.B. sein:

Erweiterung und/oder Änderung des Artikelspektrums

Veränderung der Fertigungsstruktur und damit auch der Materialflussstruktur

Veränderung des Produktionsstandortes (Planung der Werkslogistik)

Derartige Veränderungen wirken sich unmittelbar auf die Logistikkosten aus, z.B. durch:

überhöhte Umlauf- und Lagerbestände

geringe Flächen- und Raumnutzung

schlechte Organisation

Mit den dynamischen Marktveränderungen werden Produkte permanent neu entwickelt, neu konstruiert oder kundenspezifisch angepasst, hingegen werden die Unternehmensund Produktionsstrukturen und -abläufe meist nicht im erforderlichen Umfang mit angepasst. Insbesondere beeinflusst die veränderte Produkt- und Teilevielfalt praktisch alle Funktionsbereiche im Unternehmen (vgl. Abschnitt 3.2.3.1, Bild 3.7), damit folgt Unzufriedenheit über die zunehmende Hektik im Tagesgeschäft mit gegenseitigen Schuldzuweisungen.

Marktveränderungen und gewachsene Strukturen erfordern demnach permanent Maßnahmen der Reorganisation, der Produktionsplanung und Logistik. Damit wird auch die Planung der Produktionslogistik selbst zu einer permanenten Aufgabe im Unternehmen. Die Logistik als Querschnittsfunktionmuss sich mit den unterschiedlichen Anforderungen der einzelnen Funktionsbereiche im Unternehmen auseinandersetzen.

So strebt beispielsweise der Einkauf günstige Konditionen durch möglichst große Bestellmengen an, während das Finanzwesen geringe Lagerbestände aufgrund derKapitalbindung verlangt. Es ist offensichtlich, dass daraus eine Vielzahl von Zielkonflikten resultiert (vgl. Abschnitt 1.2.3, Bild 1.8).

5.1.2 Grundsätze

und Leitgedanken Hauptziel ist die Erfüllung des vom Markt geforderten Servicesgrades. Dies kann nur durch geeignete Strategien und Strukturen in der Produktion erreicht werden. Hierzu ist ein unternehmensspezifisches Logistikkonzept zu planen und zu realisieren. Dabei sind folgende Grundsätze zu beachten:

Das Managementmuss sich zurLogistik bekennen und die Entwicklung vorantreiben.

Die Planungsvorgehensweise im Unternehmen muss top down erfolgen. Bottom up werden die implementierten Lösungen bzw. Verfahren durch entsprechendes Verfahrenscontrolling überwacht (vgl. Abschnitt 6.3).

Der Kundenservice ist vorrangiges Ziel des Logistikkonzeptes, muss daher in den Vordergrund gestellt werden. Das Gesamtprojekt mit seinen Teilprojektenmuss ausKundensicht gelöst werden.

Die Beteiligung der Mitarbeiter und Führungskräfte bereits in den frühen Projektphasen hilft, die Motivation undAkzeptanz zu fördern sowie mögliche Hemmschwellen und Widerstände abzubauen.

Externe Berater bieten den Vorteil, über das geeignete Methoden- und Erfahrungswissen zu verfügen, und können damit zu einer schnelleren Lösung mit höherer Planungsqualität beitragen.

Der Zeitbedarf sollte nicht zu knapp bemessen werden, da viele Probleme und deren Lösungen im organisatorischen Bereich liegen, die nur mit entsprechendem Zeitaufwand gelöst werden können.

Leitgedanken der Logistikkonzeption

Auf Basis dieser Grundsätze sind folgende Leitgedanken bei der Entwicklung des Produktionslogistikkonzeptes zu berücksichtigen:

Vorrangiges Ziel ist, die Materialien entsprechend der Logistikdefinition hinsichtlich Menge, Termin, Ort, Qualität, Kosten und Information richtig bereitzustellen.

Dabei ist in erster Linie der Bedarf entscheidend.