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Systemaufstellung als Aktionsforschung. Grundlagen und Anwendungsfelder

Siegfried Rosner

 

Verlag Rainer Hampp Verlag, 2007

ISBN 9783866181502 , 174 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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3 Praxisimpressionen und Anwendungsfelder (S. 47)

Die hier versammelten Gastbeiträge sollen einen Eindruck von verschiedenen Anwendungsfeldern einer Systemaufstellung vermitteln. Henriette Katharina Lingg gibt anhand eines konkreten Falles einen Einblick in Vorgehensweisen und Besonderheiten der sog. Management-Constellations – ein Verfahren, das sich insbesondere in Organisationsentwicklung und Managementberatung nutzen lässt. Ruth Sander berichtet am Beispiel einer Veranstaltung von „Politik im Raum" über Vorgehen, bisherige Erfahrungen und zukünftige Experimentierfelder von Aufstellungen zu politischen Fragestellungen.

Wolfgang Zimmermann erläutert am komplexen Tetralemma-Aufstellungsformat die Einsatzmöglichkeit systemischer Strukturaufstellungen in der Strategie- und Unternehmensberatung. Am Beispiel des geschilderten Praxisfalls lässt sich auch gut das Wechselspiel zwischen der Hypothesenbildung aus Beratersicht und dem nächsten Aufstellungsschritt nachvollziehen. Georg Gombos schließlich beschreibt eine neuartige Methode zur Behebung von Sprach(lern)blockaden.

Die im Babylon-Projekt betriebene Auflösung von Sprach- und Sprechblockaden verweist auf deren Eingebundenheit in gesellschaftliche Kontextfaktoren, insbesondere in Minderheits-Mehrheitsgesellschaften (slowenische Minderheit in Kärnten, Südtirol), in denen auch historisch-politische Konstellationen es nahe legen, Sprachfähigkeiten auch im Zusammenspiel systemischer Faktoren zu suchen und nicht nur in den Eigenschaften einzelner Menschen. Die wissenschaftliche Begleitung dieses Projektes an der Universität Klagenfurt ist zudem ein gutes Beispiel für den hier vertretenen Ansatz einer soziologisch inspirierten Aktionsforschung.

3.1 Management Constellations – Der Schlüssel zum impliziten Wissen in Organisationen (Henriette Katharina Lingg)

Dieser Beitrag soll einen kurzen Einblick geben, wie es durch die entsprechende Rahmensetzung möglich ist, die Methode Systemaufstellung für die Bearbeitung und Lösung von Managementfragen einzusetzen. Sie wird in das Format Management Constellations eingebettet. Damit kann in Beratungsprozessen effizient und vor allem nachhaltig gearbeitet werden kann, denn der Transfer der Ergebnisse einer Systemaufstellung in die eher „Linkshirn" und analytisch orientierte Managementwelt ist elementarer Bestandteil des Formates. Ein Beispiel aus der Praxis und die Darlegung einiger Prinzipien – entwickelt aus der praktischen Anwendung – unterstreichen, dass das Format Management Constellations einen hohen Nutzen beim Einsatz in der Beratungs- und Managementpraxis bietet.

3.1.1 Entwicklung des Formates Management Constellations

Ende der 90 er Jahre ging es uns (Henriette Katharina Lingg, Claude Rosselet und Georg Senoner) ähnlich wie vielen Kollegen und Kolleginnen – wir waren fasziniert von der Methode der Systemaufstellungen. Erlebt hatten wir sie bei verschiedenen "Meistern des Faches", wie Matthias Varga von Kibéb, Insa Sparrer, Gunthard Weber, Fritz Simon u.a. Das Setting war das von offenen Selbsterfahrungs- oder Lerngruppen. Derjenige, der gerne mit Hilfe einer Aufstellung ein Thema bearbeiten wollte, traf auf eine Gruppe, die ähnliche Vorhaben hatte.

Der/die AufstellungsleiterInnen führte eine für den methodischen Betrachter mehr oder weniger transparente Aufstellung durch und am Ende gab es in aller Regel ein für den/ die KlientIn gutes, hilfreiches Ergebnis. Es bildeten sich viele offene Aufstellungsgruppen. Man konnte dort hingehen, aufstellen und mit der Lösung in der Tasche nach Hause gehen. Für persönliche Anliegen, ob sie nun aus dem privaten oder beruflichen Bereich stammten war diese Herangehensweise sicherlich adäquat. Doch uns interessierte:

Wie mit dieser faszinierenden, effizienten und effektiven Methode im Unternehmen gearbeitet werden kann?

Wie die Systemaufstellungen in Beratungsprozessen eingesetzt werden können?

Wie Manager in ihrem Führungs- und Entscheidungsalltag von dieser unkonventionellen Herangehensweise profitieren können?