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Deutschland und der Mindestlohn: Eine ökonomische Betrachtung

Matthias Hohn

 

Verlag Bachelor + Master Publishing, 2013

ISBN 9783863416805 , 66 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz frei

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Textprobe: Kapitel 3.1, Neoklassisches Standardmodell: Das neoklassische Modell des Arbeitsmarktes wird oft als Referenzmodell für die Analyse der Mindestlohneinführung herangezogen. Dies liegt unter anderem daran, weil dieses Modell am ehesten dem Handel mit gering qualifizierten Arbeitskräften entspricht. Diese Personen weisen eine hohe Wahrscheinlichkeit auf, von Einkommensarmut betroffen zu sein. Im Folgenden wird das Modell detailliert beschrieben und anschließend die Wirkungsweise eines Mindestlohns im neoklassischen Modell untersucht. 3.1.1, Modellbeschreibung: Das neoklassische Modell ist mikroökonomisch begründet. Es geht somit von einem individuellen Entscheidungskalkül der Wirtschaftssubjekte aus. Um auf einem Markt ein Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage zu erreichen, ist der markträumende Gleichgewichtspreis entscheidend. Das neoklassische Arbeitsmarktmodell ist ein Teil der Theorie des allgemeinen Gleichgewichts. Der Lohn dient als Preis für den Faktor Arbeit und ergibt sich aus Angebot und Nachfrage. Zu den zentralen Annahmen des neoklassischen Standardmodells zählen, dass weder Wettbewerbsbeschränkungen, noch Marktzutritts- und Marktaustrittsbarrieren vorliegen. Des Weiteren gibt es eine hohe Zahl von Akteuren auf dem Arbeitsmarkt. Durch die vollständige Konkurrenz zwischen ihnen ist eine marktbeherrschende Stellung eines Einzelnen ausgeschlossen, was zu völliger Lohnflexibilität führt. Der Faktor Arbeit ist vollständig substituierbar und homogen, womit jegliche Form von Diskriminierung ausgeschlossen wird. Zudem verfügen die Akteure über vollständige Informationen bezüglich des Arbeitsmarktes und es existieren keinerlei Transaktionskosten oder Institutionen. Es liegt also Markttransparenz vor. Ebenfalls liegt bei sämtlichen Anbietern des Faktors Arbeit vollständige Mobilität sowie die Bereitschaft dazu vor. Im Übrigen gibt es keinerlei Eingriffe des Staates in den Arbeitsmarkt. Er stellt lediglich die notwendigen Rahmenbedingungen her. Auch die Abwesenheit des Faktors Zeit stellt eine zentrale Annahme des neoklassischen Arbeitsmarktmodells dar. Jegliche neuen Informationen werden von den Akteuren sofort wahrgenommen und in ihr Entscheidungskalkül einbezogen. Somit wird von einer gegen unendlich strebenden Anpassungsgeschwindigkeit ausgegangen. Durch die hohe Anzahl an Anbietern und Nachfragern, kann niemand Einfluss auf den sich am Markt bildenden Gleichgewichtslohn nehmen. Sämtliche Akteure sind demzufolge Preisnehmer. Eine weitere Annahme ist es, dass sämtliche Arbeitnehmer das Ziel der Nutzenmaximierung verfolgen. Unternehmen haben stets das Ziel der Gewinnmaximierung und können ihren gewinnmaximierenden Output auch vollständig absetzen. Dies entspricht dem Sayschen Theorem. Es 'beschreibt die Einbindung des Arbeitsmarktes in die Gesamtwirtschaft: Bei Funktionsfähigkeit des Preismechanismus auf allen Märkten schafft sich jedes Angebot an Waren und Dienstleistungen seine eigene kaufkräftige Nachfrage im notwendigen Umfang; ein Gleichgewichtszustand wird also immer und überall erreicht.' Im Folgenden wird von einer linearen Arbeitsangebots- und Arbeitsnachfragefunktion ausgegangen.