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Endoskopische Urologie - Atlas und Lehrbuch

Rainer Hofmann

 

Verlag Springer-Verlag, 2005

ISBN 9783540289234 , 256 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

62,99 EUR


 

9 Holmium-Laser-Enukleation der Prostata (HoLEP) (S. 91-92)

9.1 Vorbemerkungen

Für kleine und mittelgrose Prostatadrusen gilt die TURProstata (TURP) nach wie vor als Therapie der Wahl. Allerdings liegt trotz Senkung der Mortalität auf nahezu Null die Morbidität der TURP nach wie vor bei etwa 15%, wofur u. a. ein relativ hoher Blutverlust mit einer mittleren Transfusionsrate von 8% (5.11%) verantwortlich ist [1]. Deshalb wurde in den letzten Jahren nach Alternativverfahren mit ahnlicher Effektivitat, jedoch geringerer Morbiditat gesucht. Auch verschiedene Laser fanden dabei klinische Anwendung, im Wesentlichen

* der Neodym:YAG-Laser zur transurethralen beruhrungsfreien seitlichen Laser-Bestrahlung der Prostata (visuelle Laser-Ablation der Prostata in side-fire- Technik = VLAP) oder zur interstitiellen Laser-Koagulation (ILK), bei der die Laser-Energie uber intraprostatisch eingestochene Nadeln appliziert wird, und

* der Holmium:YAG-Laser zur Holmium-Laser-Resektion bzw. -enukleation der Prostata.

Die Holmium-Laser-Wellenlange wird sehr gut von Wasser absorbiert und deshalb sehr schnell von wasserhaltigem Gewebe aufgenommen und in Hitze umgewandelt. Die Holmium-Laser-Wellenlange hat deshalb eine nur sehr geringe Eindringtiefe von 0,4 mm [2]. Je kurzer die Eindringtiefe und je kleiner das bestrahlte Gewebeareal, desto höher ist die Energiedichte. Die hohe Energiedichte des Holmium-Lasers erhitzt das wasserhaltige Prostatagewebe auf uber 100°C und fuhrt zur dessen Vaporisation.

Wird die Laser-Faser in direktem Gewebekontakt durch die Prostatalappen geführt, so resultiert aus der Vaporisation ein Schnitt, der wegen der geringen Eindringtiefe von 0,4 mm sehr prazise ist. Abstrahlende Hitze führt auf einer Strecke von 2.3 mm zur thermisch bedingten Koagulationsnekrose des angrenzenden Gewebes mit simultaner Koagulation von Gefasen [2]. Schon beim Schneiden des Prostatagewebes mit dem Holmium-Laser wird die Mehrzahl aller Gefase gestillt, und die Operation ist nahezu blutungsfrei.

Die Wellenlange des Neodym:YAG-Lasers wird dagegen sehr viel schlechter von Wasser resorbiert und dringt deshalb sehr viel tiefer ins Gewebe ein, bevor sich die Laser- Energie in Hitze umgewandelt hat. Die Energiedichte ist geringer, das Prostatagewebe wird nicht auf uber 100°C erhitzt und deshalb nicht vaporisiert [2]. Schneiden ist nicht moglich, und Prostatagewebe kann weder inzidiert noch reseziert oder enukleiert werden. Der Neodym:YAG-Laser fuhrt vielmehr lediglich zu einer Koagulationsnekrose des Prostatagewebes, und die Volumenreduktion des obstruierenden Prostatagewebes tritt erst ein, nachdem das nekrotische Prostatagewebe abgestosen oder resorbiert worden ist.

Die Holmium-Laser-Enukleation (HoLEP) ist ein sofort abladierendes Verfahren, die Neodym:YAG-Laser- Behandlung dagegen ein sekundär abladierendes Verfahren mit verspätet einsetzender Beseitigung von obstruierendem Prostatagewebe.