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Planungshilfe für technologieorientierte Unternehmensgründungen - Ein erfahrungsbasierter Leitfaden für Naturwissenschaftler und Ingenieure

Günter Hirth, Rainer Przywara

 

Verlag Springer-Verlag, 2007

ISBN 9783540474555 , 152 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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54,99 EUR


 

3 Markt und Geschäftsmodell (S. 36-37)

Ihr Markt wird durch die klare Beantwortung folgender und weiterer Fragen bestimmt:

* Wem möchten Sie Ihre Leistungen eigentlich anbieten?
* Wie viele potentielle Kunden gibt es in dem Marktsegment in den von Ihnen vorgesehenen geographischen Grenzen Ihres Marktes?
* Geben die möglichen Kunden zur Befriedigung der Bedürfnisse, die Sie bedienen möchten, bisher schon Geld aus?
- Wenn sie das tun, an welche Unternehmen und für welche Technologien zu welchen Preisen?
- Wer sind die Wettbewerber?
- Wenn bisher für Ihre Art von Technologie oder Verfahren oder Leistung kein Geld ausgegeben wird: Woran liegt das?

Diese und weitere Fragen sind zu beantworten, wenn der angestrebte Markt hinreichend abgegrenzt werden soll. Das wird in diesem Abschnitt im Rahmen der Entwicklungsphase im Detail von Ihnen vorgenommen. Märkte verändern sich genau so schnell wie Anbieter und Nachfrager gezwungen sind, sich zu verändern. Deshalb liegt Ihre Hauptaufgabe jetzt darin, Ihren Markt zu definieren und auszuwählen sowie die diesen Markt bestimmenden Faktoren zu kennen. Sie werden nach einiger Recherche festlegen, für welche Branchen und Unternehmen Sie arbeiten möchten.

Dieser Aspekt der Arbeit kann und darf mit „Desktop Research" (Recherche vorhandener Online- und gedruckter Quellen) anfangen, er darf aber nicht damit aufhören. Der Erfolg Ihrer Leistung auf dem Markt besteht nicht in der Anerkennung der Fachleute, ein elegantes Verfahren entwickelt zu haben, sondern in einer wichtigen Verhaltensänderung bei Ihren Kunden: Diese sollen Geld ausgeben für eine Leistung, die sie früher nicht in Anspruch genommen haben und/oder an ein Unternehmen, das sie bisher nicht kannten. Gerade bei großen Kunden sind Verhaltensänderungen begründungsbedürftig, weil viele interne Stellen an einer neuen Beschaffungsentscheidung beteiligt sind.

Um Gründe dafür zu liefern, warum Sie zum Zuge kommen und Rechnungen schreiben dürfen, müssen Sie die Branche, ihre Player und deren Ziel und Absichten gut kennen. Das geht nur in engen Grenzen vom Schreibtisch aus. Erfolgversprechender ist es, von Beginn der Entwicklungsphase an Kontakt mit potentiellen Kunden zu suchen, deren betriebliche Bedürfnisse und Zwänge kennen zu lernen und ihnen den Wert Ihrer Leistung bei der Lösung der betrieblichen Probleme zu liefern. Bevor die nächste Planungsrunde eröffnet wird, gibt es jetzt einen kleinen Theorieblock zum Thema Marketing. Er wird Ihnen helfen, eine klare Vorstellung von Ihrem Geschäft zu entwickeln.

3.1 Ein wenig Marketing-Theorie

Theorie ist normalerweise grau, diese hier hoffentlich nicht. Sie können sie nämlich direkt anwenden, um ein klareres Bild Ihrer zukünftigen Geschäftstätigkeit zu gewinnen.

3.1.1 Marktbeschreibung

Der Begriff Markt wird im Marketing im Sinne folgender Bedeutungen gebraucht: Ort des Austauschs „Ware gegen Geld", z. B. als Wochenmarkt, Börse, Supermarkt, virtueller Marktplatz (Güteraustausch per Internet), Summe aller Käufer und Anbieter eines Produkts (Seniorenmarkt, Heiratsmarkt, Ärztemarkt, Verbrauchermarkt), Sammelbegriff für eine Güterkategorie (Gebrauchtwarenmarkt, Reisemarkt, Heimwerkermarkt). Für Orte des Güteraustausches mit Unternehmen unterscheidet man die Marktformen: B2B (business to business), also Transaktionen zwischen Geschäftsleuten, B2C (business to consumer), also Transaktionen von einem Unternehmen an einen Endkunden.