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Malware - Von Viren, Würmern, Hackern und Trojanern und wie man sich vor ihnen schützt

Eugene Kaspersky

 

Verlag Carl Hanser Fachbuchverlag, 2008

ISBN 9783446416017 , 255 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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24,90 EUR

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Geschichte der Computerviren und anderer Schadprogramme (S. 99-100)

Die Geschichte der Computerviren, Würmer und Trojaner ist ein interessanter Forschungsgegenstand. In ihrer Anfangsphase in den 1980er Jahren sind die primitiven Viren noch eine absolut außergewöhnliche Erscheinung, ein Computerphänomen, doch Schritt für Schritt wandeln sie sich zu ausgeklügelten Programmen. Sie dringen in immer neue Nischen vor und verbreiten sich in Computernetzwerken. Das Konzept von Viren, die andere Programme und Computer infizieren, wird im Laufe der Zeit mehr und mehr zu einem kriminellen Geschäft. Sind Computerviren anfangs das Werk von Virenforschern, so werden sie in den Händen von Internetkriminellen zu einer Bedrohung.

Damit geht auch die Entstehung und Entwicklung der Antiviren-Branche einher. Die ersten Antiviren-Programme, die Ende der 1980er Jahre entwickelt werden, erlangen große Popularität und mausern sich innerhalb von 10 Jahren zu einer absolut notwendigen Software. Programmierer, die sich für die Entwicklung von Antiviren-Programmen begeistern, gründen eigene Unternehmen. Die kleinen und ganz kleinen Gesellschaften wachsen, aus einigen von ihnen werden die heutigen Branchenriesen.

Natürlich glückt das nicht allen, viele scheiden aus den unterschiedlichsten Gründen aus dem Rennen aus oder werden von größeren Unternehmen geschluckt. Noch immer ist die Antiviren-Branche in stetiger Entwicklung begriffen, und es stehen ihr aller Wahrscheinlichkeit nach weitere große Veränderungen bevor.

Die Beschäftigung mit der Geschichte der Viren kann nicht nur aus theoretischem Interesse, sondern auch aus praktischen Motiven erfolgen: Die bisherige Entwicklung ermöglicht eine Prognose über zukünftige Szenarien, sei es die weitere Entwicklung der Viren für Mobiltelefone oder die Sicherheitsprobleme von intelligenten Häusern der Zukunft.

Die Geschichte der Computerviren kann in verschiedene Zeiträume unterteilt werden:

Vorgeschichte: Virenlegenden und dokumentarisch erfasste Vorkommnisse auf den Großrechnern der 1970er und 1980er Jahre
Phase vor dem Internet: Auftreten von im Wesentlichen klassischen Viren für MS-DOS
Internet-Phase: Unzählige Würmer sowie Epidemien mit enormen Schäden
Moderne: Kriminalisierung, Nutzung des Internet zu kriminellen Zwecken

Die Anfänge – ein wenig Archäologie

Die Ursprünge der Grundkonzepte von Computerviren liegen weit zurück. Bereits in den 1940er Jahren veröffentlichte John von Neumann Arbeiten über selbst-reproduzierende mathematische Automaten. 1951 schlug er bereits Methoden vor, die die Schaffung solcher Automaten demonstrierten.

1959 veröffentlichte der britische Mathematiker Lionel Penrose in der Zeitschrift Scientific American einen Artikel über automatische Selbstreproduktion. Anders als von Neumann beschrieb Penrose ein einfaches zweidimensionales Modell ähnlicher Struktur, das in der Lage war, sich zu aktivieren, sich zu multiplizieren, zu mutieren und zu attackieren. Kurz nach Erscheinen von Penroses Artikel setzte Frederick G. Stahl dieses Modell mit Hilfe der Maschinensprache in einem IBM 650 in die Tat um. Es sollte angemerkt werden, dass diese Arbeiten der zukünftigen Entwicklung von Computerviren nie den Weg bereiten wollten. Im Gegenteil waren diese Wissenschaftler bestrebt, unsere Welt zu verbessern und den Menschen das Leben auf dieser Erde zu erleichtern. So legten ihre Arbeiten ebenso den Grundstein für viele spätere Studien zur Robotertechnik und zur künstlichen Intelligenz.