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Das versteinerte Gebet - Karl May´s Gesammelte Werke Band 29

Karl May

 

Verlag Karl-May-Verlag, 1957

ISBN 9783780217295 , 564 Seiten

Format PDF, ePUB, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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6,99 EUR

  • Bei den Trümmern von Babylon - Karl May´s Gesammelte Werke Band 27
    Der Löwe der Blutrache - Karl May´s Gesammelte Werke Band 26
    Old Surehand II - Karl May´s Gesammelte Werke Band 15
    Old Surehand I - Karl May´s Gesammelte Werke Band 14
    In den Kordilleren - Karl May´s Gesammelte Werke Band 13
    Dracula - Roman
    Der Schut - Karl May´s Gesammelte Werke Band 6
    Durch das Land der Skipetaren - Karl May´s Gesammelte Werke Band 5
  • In den Schluchten des Balkan - Karl May´s Gesammelte Werke Band 4
    Von Bagdad nach Stambul - Karl May´s Gesammelte Werke Band 3
    Durchs wilde Kurdistan - Karl May´s Gesammelte Werke Band 2
    Durch die Wüste - Karl May´s Gesammelte Werke Band 1
    Der Ölprinz - Karl May´s Gesammelte Werke Band 37
    Der Schatz im Silbersee - Karl May´s Gesammelte Werke Band 36
    Im Reiche des silbernen Löwen - Karl May´s Gesammelte Werke Band 28

     

     

 

 

Die Versammlung der Päderahn (S. 418-419)

Als ich am anderen Tag erwachte, war es hell; aber ich sah die Sonne nicht, obgleich der Himmel keine Wolken hatte. Da stand ich schnell und ahnungsvoll auf. Dann auf die Plattform hinaustretend, sah ich sie zwar, aber es war, als ob sie schelmisch über mich lache. Da, wo sie stand, pflegte sie ungefähr um vier Uhr nachmittags zu stehen! „Bist du munter?“, klang die Stimme des Ustad vom Balkon herauf. „Ich höre, dass du nicht mehr schläfst.“ „Soeben aufgestanden! Vier Uhr nach dem Mittag!“, antwortete ich. „Ist das nicht eine Schande?“ „Nein, sondern eine Notwendigkeit! Folge des Rittes – du hast dich mehr angestrengt, als du solltest. Das gleicht die Güte der Natur wieder aus. Wie ist der Ritt gelun- gen?“

„Zur größten Zufriedenheit! Ich erzähle es dir nachher. Aber meine armen, armen Pferde! Zweimal nicht gefüt- tert. Alles verschlafen!“ „Sei unbesorgt! Als du nicht aufstandest, habe ich es an deiner Stelle getan. Wasser, Gerste, Äpfel. Sie sind zufrie- den gestellt, ließen mich aber bemerken, dass du ihnen lieber gewesen wärst als ich. Was tust du jetzt?“

„Ich gehe zu ihnen, bade dann und sehe hierauf, wo es etwas zu essen gibt.“ „Natürlich bei mir. Ich habe mit dem Mittagbrot auf dich gewartet.“ „Wo ist Dschafar Mirza?“ „Unten im Duar. Man sieht ihn dort sehr gern. Sein freundliches, gütiges Wesen hat ihm die Herzen schnell gewonnen. So komm also dann zu mir; ich werde das Es- sen befehlen!“ Als ich nach der Weide kam, sprang mir nicht nur Assil, sondern auch Syrr entgegen. Das war bei Letzterem das erste Mal.

Ich sah: Nun war er mein! Der ungewöhnlich lange Schlaf belehrte mich, dass der nächtliche Ritt doch anstrengender für mich gewesen war, als ich gedacht hatte. Auf einem gewöhnlichen Pferde hätte ich so etwas doch noch nicht wagen können. Ich hatte ihn an diesem Abend wiederholen wollen, nach dem Gang in die Ruinen, beschloss aber aus Vorsicht, für heute zu pau- sieren. Meine Hauptaufgabe war, am Tag des Rennens zur Teilnahme fähig zu sein.

Da war ein Überstürmen der Natur unbedingt zu vermeiden. Übrigens entwickelte ich beim Ustad einen solchen Appetit, dass er über mich, den sonst so genügsamen Esser, beinahe erstaunte und, sich darüber freuend, lächelnd sagte: „So ist es recht, mein lieber Freund. Nur tüchtig essen und tüchtig schlafen, sonst kannst du das nicht wieder werden, was du gewesen bist! Ich bin ja nun wieder da und nehme dir alles andere ab. Du wirst von mir über alles unterrichtet und hast sonst nur für dich und Syrr zu leben, damit ihr beide uns beim Rennen nicht versagt!“ „Gut! Ich trete dir also alles ab, bitte dich aber, mir dafür den Aschyk zu überlassen. Oder wolltest heut du zu ihm hinüber, um bei der Zusammenkunft der Päderahn zu sein?“