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Hadschi Halef Omar - Sonderband

Jörg Kastner

 

Verlag Karl-May-Verlag, 2010

ISBN 9783780216168 , 440 Seiten

Format PDF, ePUB, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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13,99 EUR

  • Die Wanderhure - Roman
    Das Vermächtnis der Wanderhure
    Die Tochter der Wanderhure - Roman
    Zuhause in Gott - Über das Leben nach dem Tode
    Die Geheimnisse des Nicholas Flamel - Der unsterbliche Alchemyst - Band 1 - Eine abenteuerliche Jagd nach den Geheimnissen des berühmtesten Alchemisten aller Zeiten

     

     

     

     

 

 

17. Bruder gegen Bruder (S. 300-301)

Ich war alles andere als glücklich über die Wendung, die Annur es Siddiq der Beratung über das Schicksal der drei Deserteure gegeben hatte. Ein Zweikampf gegen Kamal Ben Baschar Rustem würde es mir schwierig machen, mei- nen Plan, kein Blut zur vergießen, in die Tat umzusetzen. Darauf, dass er mich schonen würde, weil ich den Seinen in höchster Gefahr bereits mehrmals beigestanden hatte, durfte ich nicht ho en.

Es wäre gegen seine Ehre als Krieger gewe- sen und gegen den Willen Allahs, der durch diesen Kampf erforscht werden sollte. Hier nicht ehrlich zu kämpfen, hät- te für den Sohn des Scheiks bedeutet, Allah zu betrügen. Kurz berichtete ich Yussuf, was die Beratung ergeben hatte, und überließ es dann ihm, die drei Gefangenen da- von in Kenntnis zu setzen. Mir war nicht nach Gesprächen und menschlicher Gesellschaft. Mit raschen Schritten ver- ließ ich das Lager der Beni Hammada. Ein kleiner Platz im Norden, von steilen Felsen umgeben, schien mir die er- wünschte Abgeschiedenheit zu bieten und ich ließ mich im Schatten einiger Palmen nieder, um meinen alles andere als erfreulichen Gedanken nachzuhängen. Noch immer sann ich über das geeignete Mittel nach, den Zweikampf unblutig zu beenden.

Vielleicht hatte eine höhere Macht beschlossen, dass es für mich nicht gut war, in brütende Gedanken zu verfal- len, denn schon bald hörte ich eilige Schritte, die sich mir näherten, und zwischen den Felsen tauchte ein schmales Gesicht mit einem mächtigen Turban darüber auf. „Halef !“ Als er meiner angesichtig wurde, blieb der Hadschi stehen und schlug seine Hände mit einem klatschenden Geräusch ineinander. „Hamdullilah, hier nde ich dich endlich, Sihdi!“ „Du hast nach mir gesucht?“ Er trat näher und sagte: „Aber gewiss, Sihdi. Ich wollte doch aus deinem eigenen Mund hören, dass es nicht wahr ist.“

„Dass was nicht wahr ist?“ „Das, worüber alle im Duar reden. Das, was so unglaub- lich klingt, dass es einfach nicht wahr sein kann. Nicht, Sihdi, es ist nur ein grober Scherz?“ „Aber, Halef, wovon sprichst du?“ „Davon, dass du morgen gegen Kamal Ben Baschar Rustem auf Leben und Tod kämpfen sollst! Wie kannst du das nur fragen, Sihdi? Wie sollte ich von etwas anderem sprechen, wenn niemand sonst im ganzen Bilad el Aswad es tut? Jeder Krieger, jeder Greis, jeder Knabe und jede Frau sprechen von nichts anderem. O Sihdi, nun musst du ihnen aber endlich sagen, dass es nur ein Spaß ist!“

Seine Stimme und sein Blick waren ein einziges Flehen. Hatte mein frischgebackener Diener Angst, seinen neuen Herrn morgen schon wieder zu verlieren und dann ohne Aussicht auf ein Auskommen dazustehen? Nein, ich schalt mich selbst für diesen niederen Gedanken. Ich kannte Halef inzwischen gut genug, um zu wissen, dass er sich ernsthaft um mich sorgte. „Ich spaße nicht mit dem Tod“, sagte ich ruhig. „Was man sich erzählt, ist wahr. Ich werde morgen gegen meinen Bruder Kamal im Zweikampf antreten, um die drei gefan- genen Frandsch zu retten.“ Halef schlug die Hände über dem Kopf zusammen und seufzte: