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Terror - Thriller

Martin Maurer

 

Verlag DUMONT Buchverlag, 2011

ISBN 9783832185534 , 384 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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7,99 EUR

  • Auf einen Kaffee mit Loki Schmidt
    Vertiefungen - Neue Beiträge zum Verständnis unserer Welt
    Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt
    Die Mächte der Zukunft - Gewinner und Verlierer in der Welt von morgen
    Helmut Schmidt - Die Biographie
    Außer Dienst - Eine Bilanz

     

     

     

 

 

"Arroscia-Tal, Freitag, 4. Juni 2010, 15:40 Uhr (S. 6-7)

Brigadiere Fabrizio Altieri biss in seine Focaccia, wischte energisch ein paar Krümel von seinem Uniformhemd und schaltete in den vierten Gang. Er ließ die Hand lässig auf der Gangschaltung liegen und warf einen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett. Mit Riesenschritten ging es auf den Feierabend zu. Er freute sich auf Michela.

Fabrizio war zweiunddreißig Jahre alt, groß und schlank, und nur wer genau hinsah, bemerkte die leichte Verkrümmung des Rückens unterhalb seiner rechten Schulter. Der Ansatz eines Buckels. Es war diese kaum wahrnehmbare Missbildung, die Fabrizio anders durch die Welt gehen ließ als seine vor Selbstbewusstsein strotzenden Kollegen.

Er lebte mit dem Gefühl, dass die ganze Welt eine zerbrechliche Glaskugel sei, nur notdürftig verkleidet mit Bäumen und Wiesen; träte man irgendwo falsch oder zu heftig auf, würde sie mit einem hässlichen Klirren zerspringen. Der Alfa Romeo glitt in den Tunnel hinter Ortovero. Der Gestank der Abgase drang ins Innere des Wagens. Die Deckenbeleuchtung war zum Teil ausgefallen. Trotz der Dunkelheit nahm Fabrizio die Pilotenbrille mit den grün getönten Gläsern nicht ab.

Seit er vor zwei Jahren nach Pieve versetzt worden war, hatte er hier einen ruhigen Job gehabt. Die meisten Probleme machten die Extracomunitari, die Albaner und Marokkaner, die sich mehr und mehr in den von den Italienern verlassenen Dörfern im ligurischen Hinterland niederließen. Aber alles in allem war es eine ruhige Gegend. Und mit Cesare, dem Leiter der Station, war er von Anfang an gut zurechtgekommen. In letzter Zeit allerdings war es schwierig, ein normales Gespräch mit Cesare zu führen.

Fabrizio blickte kurz hinüber zu dem Kollegen auf dem Beifahrersitz. Cesare hatte die Lehne des Sitzes weit nach hinten gestellt, um zu dösen. Die dunkelblaue Uniformmütze der Carabinieri lag auf seinem Schoß. Nun richtete er sich leicht auf und zeigte auf die Reflektoren am Straßenrand, die rot aufglühten, wenn sie vom Scheinwerferlicht angestrahlt wurden. »Mit Valeria habe ich immer gespielt, dass hier im Tunnel ein Monster lebt. Die Reflektoren waren seine Augen."