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Gesundheitsförderung in der Schule

Wolfgang Dür

 

Verlag Hogrefe AG, 2008

ISBN 9783456945699 , 265 Seiten

Format PDF, OL

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2. Systemtheoretische Grundlegungen (S. 51-52)

2.1. Die konstruktivistischen Grundlagen der Systemtheorie

Die Systemtheorie in der Form und Ausarbeitung durch Niklas Luhmann ist die umfassendste und tiefgründigste soziologische Theorie, die derzeit – alle Klassiker eingeschlossen – verfügbar ist, und weist mit ihren vielfältigen Bezügen zu Problemstellungen des „alteuropäischen Denkens", wie Luhmann selbst häufig zu schreiben pflegte, und den dafür angebotenen Lösungen weit über die Disziplingrenzen der Soziologie hinaus. Sie gilt jedoch als hochabstrakt und schwer verständlich, weshalb einleitende Bemerkungen zu ihren theoretischen Grundlagen notwendig erscheinen. Die erste Formulierung des gewissermaßen abstrakten Skelettes der Theorie hat Luhmann mit dem Werk „Soziale Systeme. Grundriss einer allgemeinen Theorie" (Luhmann 1984) vorgelegt, mit dem er seine eigenen Arbeiten zu strukturfunktionalistischen Grundfragen und zur Systemtheorie von Talcott Parsons um zumindest drei wesentliche theoretische Entwicklungen ergänzt hat.

Dieser Umbau der älteren Systemtheorie, durch den sie – wiederum in Luhmanns eigenen Worten – „auf die Höhe ihrer Zeit" gebracht wird, verdankt sich allerdings wissenschaftlichen Entwicklungen, die außerhalb der Soziologie, vor allem in Physik, Biologie, Mathematik und Kybernetik stattgefunden haben, und ist insofern als der Mitvollzug jenes Paradigmenwechsels zu verstehen, den die Wissenschaften im 20. Jahrhundert im Zuge der Entwicklung der so genannten Wissensgesellschaft (Stehr 2001, Bittlingmayer 2005) insgesamt durchlaufen haben.

Alle drei angesprochenen Theorieangebote gelten als Kernstücke des modernen Konstruktivismus: das ist die Kybernetik zweiter Ordnung von Heinz von Foerster (Foerster 1993, Schmidt 1993), das Formenkalkül des Mathematikers George Spencer-Brown (1997) und die logische Figur der Autopoiesis der beiden Neurobiologen Humberto Maturana und Francisco Varela (Maturana &, Varela 1987). 29

2.1.1. Der Beobachter, Kybernetik zweiter Ordnung

Die erste wesentliche Theorieentscheidung Luhmanns besteht in der Ausarbeitung der gesamten Theorie im Sinne einer operativen – im Gegensatz zu einer kategorialen, onto logischen oder transzendentalen – Logik, was durch die „Entdeckung des Beobachters" (Baecker 1993:17) und dessen Bedeutung für die wissenschaftliche Erkenntnis der Welt spätestens seit Einstein unumgänglich geworden ist. Spätestens, weil sich diese Entdeckung schon lange angekündigt hatte: schon Hegel hatte festgestellt, dass Erkenntnis nicht durch ein Subjekt gegenüber einer objektiven Wirklichkeit stattfinden kann, sondern sich immer innerhalb der Wirklichkeit und als Teil derselben vollziehen muss (Hegel 1979:44). 30 Das Denken muss daher Raum und Zeit in Anspruch nehmen und alles, was man an physikalischen, biologischen etc. Bedingungen benötigt, um darin zu leben. Seine eigene Raumzeitlichkeit sowie sein Verhältnis zur Raumzeitlichkeit des beobachteten Objektes stecken den Rahmen ab, innerhalb dessen der Beobachter überhaupt Beobachtungen durchführen kann.

Das Problem mit dem Beobachter ist daher ein doppeltes: zum einen verfügt er im Sinne der Kategorien der Vernunft Immanuel Kants über eine eigene Beobachtungslogik, die mit der Struktur ihres Gegenstandes, des „Dinges an sich", nicht übereinstimmen muss, an dieser vielleicht sogar völlig vorbeizielt. Zum anderen – und das zerstört die Möglichkeit des transzendentalen Subjekts 31 – kann der Beobachter nicht anders, als innerhalb der Welt und der Geschichte an einem ganz bestimmten Punkt zu stehen und daher immer eine jeweils höchst eigenwillige Perspektive einzunehmen, die sich von den Perspektiven anderer Beobachter unterscheidet. Dadurch ist nicht nur fraglich, inwieweit seine Beobachtungen mit den Objekten übereinstimmen, die er beobachtet, sondern auch, inwieweit sie mit den Beobachtungen anderer Beobachter übereinstimmen.