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Integrierte Materialwirtschaft und Logistik - Beschaffung, Logistik, Materialwirtschaft und Produktion

Helmut Wannenwetsch

 

Verlag Springer-Verlag, 2007

ISBN 9783540297574 , 541 Seiten

3. Auflage

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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29,99 EUR


 

1.6 Kosteneinsparung durch E-Procurement in Unternehmen (S. 10-12)

Im Jahr 2005 wurden in der Bundesrepublik Deutschland Waren und Dienstleistungen im Wert von 321 Mrd. Euro im Internet gehandelt. Davon entfallen 90% auf Geschäfte zwischen Unternehmen (B2B) (Vgl. FAZ 2006c, S. 19).

Der BASF-Konzern steigerte in den ersten neun Monaten 2005 den Umsatz über den elektronischen Handel um 55% auf rund 6,8 Mrd. Euro (Vorjahreszeitraum: 4.4 Mrd. Euro). Dies entspricht einem Anteil von 26% am Gesamtumsatz (ohne das Öl und Gas-Geschäft). Die Unternehmensbereiche Styrol-Kunststoffe und Performance-Polymers machten im Jahr 2004 insgesamt 74% bzw. 65% ihres Umsatzes mit E-Commerce. Rund 50% des Rohstoffeinkaufs wird elektronisch abgewickelt, beim Einkauf technischer Güter und Dienstleistungen liegt der Anteil sogar über 50% (www.basf.de).

Im Jahr 2005 haben 26,9 Mio. Privatpersonen ca. 32 Mrd. Euro im Internet umgesetzt. Dies ist eine Steigerung von sieben Prozent gegenüber 2004. Nach Untersuchungen der Marktforschungsgruppe Enigma GfK in- formierten sich bereits die Hälfte der 14 bis 69jährigen Deutschen vor dem Kauf im Internet über Produkte und Preise. Spitzenreiter im elektronischen Handel sind Bücher mit über 10,7 Mio. Käufern, gefolgt von Veranstaltungstickets für Theater oder Konzerte mit 9,3 Mio. Käufern. Den größten Zuwachs erzielte der Online-Handel mit elektrischen Haushaltsgeräten wie z.B. Waschmaschinen und Kühlschränken mit einem Plus von ca. 70% und 1,9 Mio. Käufern (Vgl. Rheinpfalz 2006a).

Nur 50% der Kleinunternehmen (bis zu 50 Beschäftigte) nutzen E-Business. Bei Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten nutzen ca. 82% E-Business. Die Nutzung von E-Business wird insbesondere in den Bereichen Vertrieb, Marketing, elektronische Beschaffung, Kundendienst, Logistik, Auftragsabwicklung und Lieferantenbeziehungen eingesetzt Unternehmen im Handel konnten ihre Materialkosten im Jahr 2003 um acht Prozent senken, während Unternehmen der Automobilbranche nur eine Kostenreduktion von zwei Prozent erzielten. Die Top-Großunternehmen senkten ihre Materialkosten um acht Prozent, der Durchschnitt der betrug vier Prozent (Vgl. Untersuchung BME Frankfurt in Verbindung mit Syner Deal im Frühjahr 2005).

Die durchschnittliche Materialkostensenkung betrug im Mittelstand ca. vier Prozent, die Top-Unternehmen reduzierten die Kosten aber um bis zu zwölf Prozent. Die Top-Unternehmen hatte eine geringere interne Wertschöpfung und kauften bis zu 20% mehr zu als der Durchschnitt. Die Top Unternehmen zeichneten sich weiterhin durch folgende Faktoren aus:

- deutlich eingegrenzten Lieferantenstamm,

- eine geringere Anzahl aktiver Artikel,

- Durchführung weniger aber dafür größere Ausschreibungen,

- gebündelte Ausschreibungen (zehn Artikel pro Ausschreibung bei großen Unternehmen),

- konsequente Fokussierung auf das Beschaffungsmanagement in den wichtigen Materialgruppen (Key Commodity Management).

Etwa 50% der mittelständischen Top-Unternehmen sicherten ihren Einkauf durch langfristige Verträge ab. Unternehmen, in denen der Einkauf direkt an das Management berichtete, erzielten einen um fast 14% höheren Deckungsbeitrag. Im Durchschnitt berichten bei 60% aller Mittelstandsunternehmen die Einkaufsleiter direkt an die Geschäftsführung. Bei den Top 5 Unternehmen berichten 80% der Einkaufsleiter direkt an die Geschäftsführung. Der Anteil der aktiven Artikel pro Ausschreibung liegt zwischen fünf und zehn Artikeln pro Ausschreibung.