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Handbuch der Beschimpfungen

Dr. Sebastian Freud

 

Verlag Bassermann, 2009

ISBN 9783641017828 , 161 Seiten

Format ePUB, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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2,49 EUR

  • Autogenes Training - Der bewährte Weg zur Entspannung
    Die Macht Ihres Unterbewusstseins - Überarbeitete Neuausgabe
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    Lexikon der biblischen Irrtümer
    Anleitung zum Philosophieren - Selber denken leicht gemacht

     

     

     

     

 

 

Vorsicht, Zeichen und Gesten! (S. 32-33)

Unsere Hände besitzen große Ausdrucks- und Symbolkraft. Mit wenigen Fingerbewegungen können wir eine ganze Menge auslösen. In unserer Heimat mag das noch verständlich und überschaubar sein. Doch: andere Länder, andere Gesten. Vorsicht mit Handzeichen oder allgemein mit Gesten im Ausland! Ein unbedachtes Symbol kann ungeahnte Verwicklungen nach sich ziehen und verheerende Folgen haben. Stellen Sie sich vor, Sie machen Urlaub und liegen an einem wunderschönen Strand im türkischen Antalya.

Der Ober serviert Ihnen, ganz nach deutscher Art, ein kühles Pils mit Schaumkrone und wünscht Ihnen sogar noch auf Deutsch »Wohl bekomm’s!«. Weil Sie’s gut meinen, erwidern Sie mit einer Fingerring-Geste (Zeigefinger und Daumen bilden einen Ring, siehe S. 40), womit Sie signalisieren wollen, dass alles okay ist. Dann ein blitzartiger Schmerz in Ihren Augen, eine schaumige Welle ergießt sich über Ihr Gesicht, und der bestellte Gerstensaft rinnt Ihre gebräunte (oder gegrillte? Anm. Dr. Sebastian Freud) Hühnerbrust hinunter …

Welche fatalen Folgen z. B. eine falsche Victory-Geste in Großbritannien auslösen kann, das sollte selbst eine so hohe Politikerin wie Maggie Thatcher (siehe S. 36) erfahren. Daher achten Sie darauf, mit welchem Handzeichen Sie in einem englischen Pub zwei Bier bestellen, sonst könnten Sie unter Umständen ein britisches Wunder erleben … Natürlich sind bei allen nachfolgenden Zeichen und Gesten auch die rechtlichen Folgen zu beachten. Der Vogel Die Hand des Gestikulierenden berührt mit dem ausgestreckten Zeigefinger die Stirn oder Schläfe, beim Doppelvogel sind es beide Hände bzw. Finger.

Bedeutung: »Du hast ja einen Vogel!« Mit dieser Beschimpfung bringt man einem Gegenüber zum Ausdruck, dass es nicht ganz richtig ist im Kopf, und daher nicht ernst genommen wird. Das Vogelzeigen geht vermutlich auf einen alten Volksglauben zurück. Danach stellte man sich früher vor, dass sich in den Köpfen von Geisteskranken kleine Vögel eingenistet hätten. Strafrechtlich gesehen ist diese Geste eine Beleidigung. Ein kurzes Tippen auf die Stirn kann jedoch die gegenteilige Bedeutung haben: Man signalisiert damit, dass man selbst oder das Gegenüber »Köpfchen« hat. »Doppelvogel« heißt die Geste, wenn mit beiden Fingern auf die Stirn getippt wird.

»Der Doppelvogel drückt im Gegensatz zum Tippen mit nur einem Finger an die Stirn keine Missachtung aus und ist deshalb nicht als ehrverletzende Geste zu verstehen«, befand 1995 das Oberlandesgericht Düsseldorf in einer Strafsache. Die Daumen-hoch-Geste Die Hand ist zur Faust geballt, der Daumen steht ab und zeigt nach oben. Bedeutungen: Allgemein vor allem unter Sportlern, Politikern: »Alles okay!« USA und andere Länder: »Prima!«, »Hervorragend!« Deutschland: »Ein« bzw. »Eins« oder »Nummer eins« Australien, Nigeria: »Verpiss dich!« China: »Sehr gut«, »Fünf« Japan: »Fünf« (Wenn Sie dort aber z. B. zwei Getränke bestellen wollen, nehmen Sie nicht den Zeigefinger dazu, sonst erhalten Sie acht davon!) In Griechenland, auf Sardinien, im Nahen und Mittleren Osten, teils in Afrika und Australien gilt das Zeichen als obszöne Geste, da sie den Phallus symbolisiert.