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Körpersprache im Beruf für Dummies Das Pocketbuch

Elizabeth Kuhnke

 

Verlag Wiley-VCH, 2017

ISBN 9783527801046 , 142 Seiten

2. Auflage

Format ePUB

Kopierschutz DRM

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5,49 EUR

Für Firmen: Nutzung über Internet und Intranet (ab 2 Exemplaren) freigegeben

Derzeit können über den Shop maximal 500 Exemplare bestellt werden. Benötigen Sie mehr Exemplare, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.


 

Kapitel 1

Was ist Körpersprache?


IN DIESEM KAPITEL

Wie Ihr Körper für Sie spricht

Mit Gesten zum Ziel

Was teilen Sie anderen eigentlich mit?

Die Körpersprache ist genauso alt wie die Menschheit. Die Wissenschaft allerdings hat sich ihr erst seit etwa 60 Jahren zugewandt. Seither interessieren sich Psychologen, Zoologen und Anthropologen im Rahmen von Untersuchungen des nonverbalen Verhaltens für die einzelnen Aspekte der Körpersprache.

Wenn Sie einen Moment innehalten und sich die Zeit nehmen, auf Körperbewegungen und Ausdrucksformen zu achten, die heimlich, still und leise ganz eigene Botschaften aussenden, können Sie Gesten auf die Spur kommen, die Gefühle und Gedanken vermitteln. Sie können Bewegungen entdecken, die Sie mit einer anderen Person verbinden und die Ihnen sagen, was für ein Mensch diese Person ist. Andere Gesten geben dagegen Aufschluss darüber, wie es aktuell im Inneren des betreffenden Menschen aussehen mag.

In diesem Kapitel werde ich Sie an die nonverbale Sprache heranführen und mit Ihnen die Gesten und Handlungen unter die Lupe nehmen, die Gedanken, Überzeugungen und Gefühle ans Tageslicht bringen. Sie werden herausfinden, wie Sie mit Gesten in beruflichen Beziehungen neue Akzente setzen und Ihre Kommunikationsfähigkeit verbessern können.

Wie der Körper Botschaften übermittelt


Sprache und Sprechen sind, evolutionsgeschichtlich betrachtet, relativ neue Errungenschaften im Kommunikationsprozess und werden primär dazu genutzt, Informationen in Form von Fakten und Daten zu übermitteln. Körpersprache gibt es dagegen schon immer. Körperbewegungen übermitteln Gefühle, Einstellungen und Stimmungen, ohne sich auf bestätigende Worte stützen zu müssen. Ob Sie wollen oder nicht, Ihr nonverbales Verhalten verrät mehr über Ihre Einstellungen, Stimmungen und Gefühle, als Ihnen lieb ist.

In der Kommunikation von Angesicht zu Angesicht werden 55 Prozent der emotionalen Botschaft über Körpersprache mitgeteilt. Taten sagen mehr als Worte. Sie müssen nur eine der folgenden Gesten oder Ausdrucksformen sehen, um zu wissen, was los ist:

  • Ein auf Sie gerichteter Finger
  • Eine liebevolle Umarmung
  • Ein Finger, mit dem vor Ihrem Gesicht hin- und hergewedelt wird
  • Ein breites Lächeln
  • Eine auf das Herz gelegte Hand
  • Ein Stirnrunzeln

Die ersten Sekunden zählen


Spätestens sieben Sekunden, nachdem Sie mit einem anderen Menschen zusammengetroffen sind, wissen Sie, wie dieser Mensch sich gerade fühlt, und das nur aufgrund der Beobachtung seines Gesichtsausdrucks und seiner Bewegungen. Denn ob er es will oder nicht, er sendet mit seinen Gesten und Handlungen Botschaften aus.

Stellen Sie sich vor: Menschen während einer Konferenz


Zu Beginn einer Konferenz kommen Sie in einen Raum voller fremder Menschen und erhalten zahlreiche Botschaften über ihre Gefühle, Stimmungen und Einstellungen, die sich aus den Körperhaltungen, Bewegungen und Mimik ergeben. Dieser abseitsstehende Mann mit hängenden Schultern, gesenktem Kopf und verschränkten Armen fühlt sich offensichtlich in dieser Umgebung nicht wohl, während die junge Frau dort in der Gruppe in ihrem Element zu sein scheint und mit ihrer offenen Gestik und Mimik sehr viel mehr Selbstvertrauen austrahlt.

Wie Sie Kopf, Schulter, Rumpf, Arme, Hände, Beine und Füße halten und Augen, Mund, Finger und Zehen bewegen, sagt einem Beobachter mehr über Ihren Zustand einschließlich Ihrer Einstellungen, Gefühle, Gedanken und Stimmung, als Worte das je vermochten.

Unbewusste Botschaften aussenden


Sie sind zwar in der Lage, bewusst solche Gesten und Handlungen zu wählen, die eine bestimmte Botschaft aussenden, aber Ihr Körper sendet auch Signale aus, deren Sie sich nicht bewusst sind. Erweiterte oder verengte Pupillen und unwillkürliche Bewegungen Ihrer Hände und Füße sind Beispiele für solche Signale, die über innere Vorgänge Auskunft geben, die der Betreffende sicher lieber für sich behalten würde. Auch diese kleinen und kleinsten Gesten und Ausdrücke haben ihre Wirkung.

An seinen Verhaltensweisen arbeiten


Anton ist erfolgreicher Geschäftsführer eines weltweit operierenden Telekommunikationsunternehmens. Kleine, scheinbar bedeutungslose Gesten lassen erkennen, dass er sich bei offiziellen Präsentationen vor großem Publikum unwohl fühlt: Zum Beispiel trägt er stets einen Block wie einen Schutzschild vor sich her, und immer, wenn er nach dem richtigen Wort sucht, reibt er schnell mit dem Zeigefinger über die Hautpartie unterhalb der Nase.

Indem er sich vorstellte, wie er sich optimal präsentieren könnte, und bestimmte Verhaltensweisen einübte, die er selbst für vorbildlich hielt, konnte Anton Wege finden, seine unbewussten negativen Gesten abzustellen und mehr Sicherheit auszustrahlen.

Für sich betrachtet können diese kleinen verräterischen Signale leicht übersehen oder falsch eingeschätzt werden, wenn man sie aus ihrem sozialen Kontext herausnimmt oder nicht als Teil eines ganzen Bündels von Gesten wahrnimmt, an denen auch andere Körperteile beteiligt sind.

Worte durch Verhalten ersetzen


Manchmal lässt sich eine Botschaft effektiver durch eine Geste übermitteln als mit Worten. Signale, die Liebe und Unterstützung, Freude und Schmerz, Angst, Abscheu und Enttäuschung ausdrücken, sind klar verständlich und verlangen meist keine weitere Klarstellung. Zustimmung, Komplizenschaft oder Beleidigungen werden oft übermittelt, ohne dass auch nur ein Ton geäußert wird.

Wenn Worte nicht ausreichen oder es nicht möglich ist, laut zu sprechen, kann man sich auch mit Gesten verständlich machen. Beispiele sind etwa:

  • Der über die Lippen gelegte Zeigefinger bei gleichzeitig geschürzten Lippen signalisiert, dass im Moment absolute Stille gefragt ist.
  • Das entschlossene und deutliche Heben der Hand mit geschlossenen Fingern und nach vorn gedrehter Handfläche signalisiert »Stopp!«
  • Zublinzeln weist auf ein kleines Geheimnis zwischen zwei Personen hin.
  • Ein oder mehrere Finger über dem Mund weisen darauf hin, dass jemand verhindern möchte, dass ihm etwas über die Lippen kommt.

Das gesprochene Wort mit dem Körper unterstützen


Gesten können Ihre Stimme unterstützen, Ihre Botschaft verdeutlichen und ihr Nachdruck verleihen. Ob Sie dabei sanft oder aggressiver vorgehen, obliegt Ihrem körperlichen Instinkt, Ihre Gefühle mit Ihren Bewegungen in Harmonie zu bringen. Handbewegungen verstärken nicht nur Ihre Botschaft, sondern spiegeln auch Ihren Wunsch wider, dass diese Botschaft ernst genommen wird.

Sehen Sie sich einmal einen geschulten Politiker an, der an einem Rednerpult steht. Beobachten Sie, wie seine Hände sich präzise und kontrolliert bewegen. Keine überflüssigen Gesten, nur gerade eben das, was ein klares Bild liefert und die Botschaft möglichst genau transportiert.

Erfahrene Rechtsanwälte, Prominente und alle, die im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen, wissen in der Regel, wie sie mit wohlbedachten Bewegungen und Gesten ihre Botschaft verstärken können. Sie achten sorgsam darauf, dass ihre Handlungen zielgerichtet und kontrolliert sind, bewegen sich synchron zu dem, was sie sagen, und reagieren angemessen auf die Atmosphäre im Raum. Sie umwerben diejenigen, auf die sie besonders wirken möchten, und lassen andere souverän links liegen.

Bei Präsentationen sollten Sie Gesten so einsetzen, dass Ihr Publikum sich an Ihre wichtigsten Aussagen besser erinnern kann.

Wenn Sie während der Einführung zu Ihrer Präsentation einen Überblick über die Punkte geben, die Sie ansprechen werden, markieren Sie die Aufzählung mit Ihren Fingern. Den ersten Punkt Ihrer Aufzählung markieren Sie also mit dem ersten Finger, indem sie ihn vor sich hochhalten oder mit einem Finger der anderen Hand darauf zeigen, den zweiten Punkt mit dem zweiten Finger und so weiter.

Grundlegende Arten von Gesten


Menschen sind mit der Fähigkeit gesegnet, zahlreiche Gesten und Ausdrücke nutzen und dabei den ganzen Körper vom Kopf bis zu den Füßen einsetzen zu können. Gesten können Gesagtes illustrieren, eine Absicht ankündigen oder aber auch Absichten verbergen. Manche Gesten gehören zu Ihnen ganz persönlich, weil man Sie daran erkennen kann. Andere Gesten sind Verdrängungsgesten, mit denen man nichts anderes bezweckt, als aufgestaute Energien loszuwerden. Wieder andere Gesten sind lokal begrenzt, während andere universal sind und überall verwendet werden.

Illustrierende Gesten


Wenn man einen Gegenstand beschreibt, greift man oft zu...