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Ratgeber Magersucht - Informationen für Betroffene und Angehörige (Ratgeber zur Reihe Fortschritte der Psychotherapie, Band 17)

Thomas Paul

 

Verlag Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2008

ISBN 9783840921957 , 63 Seiten

Format PDF, ePUB, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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7,99 EUR

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3 Was kann man gegen eine Magersucht tun? (S. 31-32)

3.1 Kann man selbst etwas tun?

Weit verbreitet in der Allgemeinbevölkerung ist eine „normale Unzufriedenheit" mit der eigenen Figur und „normales Diäthalten". Der Übergang zur Magersucht ist fließend, und während die Betroffene oft noch denkt, dass sie ihr Essverhalten gut „im Griff" hat, kann sie schon im Teufelskreis der Magersucht gefangen sein. Erschwerend kommt hinzu, dass von einer Magersucht Betroffene häufig gegenüber sich selbst als auch gegenüber ihrem Umfeld die Erkrankung herunterspielen. Dies liegt oft an der großen Angst vor Veränderung und den damit verbundenen Folgen, auch wenn der jetzige Zustand als sehr quälend erlebt wird. Ein ganz wichtiger Schritt zur Überwindung der Essstörung ist es deshalb, sich selbst gegenüber ehrlich einzugestehen, dass Probleme im Essensbereich bestehen. Offenheit und Ehrlichkeit gegenüber sich selbst und dem Behandler sind in der gesamten Behandlung eine zentrale Voraussetzung dafür, die Erkrankung zu überwinden.

Um die notwendige Kraft zu schöpfen, sich der Angst vor Veränderung zu stellen, ist es hilfreich, sich damit zu beschäftigen, was sich durch die Magersucht in Ihrem Leben verändert hat. Welche Auswirkungen hat die Magersucht z. B. auf Ihre Stimmung, auf Ihren Freundeskreis, auf Ihre engsten Beziehungen wie zum Partner oder zu Familienmitgliedern, auf Ihre schulische oder berufliche Leistungsfähigkeit? Können Sie persönlich etwas gewinnen, wenn Sie die Magersucht aufgeben? Wofür lohnt es sich? Welche Ziele, die Sie in Ihrem Leben haben, können Sie mit der Magersucht nicht erreichen?

Zur Beschäftigung mit diesen Fragen können Sie Arbeitsblatt 1 (vgl. Anhang, Seite 59) bearbeiten.

Der nächste Schritt für Sie kann dann sein, sich an Ihren Hausarzt, einen Diplom-Psychologen, eine Beratungsstelle oder eine Selbsthilfegruppe zu wenden und gemeinsam zu überlegen, welche Form der Behandlung für Sie die richtige ist. Mithilfe des Kastens auf Seite 39 können Sie einen Hinweis dafür bekommen, ob eher eine ambulante oder stationäre Maßnahme angezeigt ist.

3.2 Wie sieht grundsätzlich die Behandlung aus?

Wie in Kapitel 2 beschrieben gehen wir davon aus, dass die Magersucht einerseits durch das gestörte Essverhalten und die körperlichen und seelischen Folgen des geringen Körpergewichts selbst aufrechterhalten wird, andererseits aber auch oft einen Lösungsversuch der Betroffenen für zugrunde liegende Probleme darstellt. In der Behandlung der Magersucht ist es deshalb sehr wichtig, beide Bereiche zu berücksichtigen. Dieses Vorgehen nennt man „Zwei-Strang-Therapie": Einerseits geht es darum, wieder ein normales Körpergewicht zu erreichen, das Essverhalten wieder zu normalisieren und die verzerrte Wahrnehmung des eigenen Körpers günstig zu beeinflussen. Andererseits müssen auch die verschiedenen zugrunde liegenden Schwierigkeiten bearbeitet werden, die Sie an der Überwindung der Erkrankung hindern. Sie müssen darin unterstützt werden, Ihr Leben so zu verändern, dass Sie die Essstörung nicht mehr benötigen. Dabei kann der Schwerpunkt und der Aufwand, der den beiden Bereichen gewidmet wird, von Einzelfall zu Einzelfall sehr verschieden sein. Die einzelnen Therapieformen, die zur Behandlung der Magersucht entwickelt wurden, unterscheiden sich u. a. auch darin, wie stark sie diese beiden Bereiche gewichten. Da die dabei verwendeten Maßnahmen sehr vielfältig und unterschiedlich sind, können diese hier nicht im Detail dargestellt werden. Grundsätzlich sind aber diese beiden Bereiche wichtig. Sie werden im Folgenden genauer beschrieben.