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Der Andere in der Übertragung - Untersuchung über die analytische Situation und die Intersubjektivität in der Psychoanalyse

Heinz Weiss

 

Verlag frommann-holzboog Verlag e.K. , 1988

ISBN 9783772830181 , 263 Seiten

Format PDF

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9. Das Drängen des Zeichens im Traum — seine Resonanz in der Übertragung (Analyse einer Traumserie) (S. 184-185)

9.1. Zeichen und Traum - die Ausgangssituation


In seiner Schrift „Zwiesprache" schreibt Martin Buber (1930) unter dem Abschnitt „Die Zeichen": , Jeder von uns steckt in einem Panzer, dessen Aufgabe es ist, die Zeichen abzuwehren. Zeichen geschehen uns unablässig, leben heißt angeredet werden, wir brauchten nur uns zu stellen, nur zu vernehmen." (Ebd. S. 183)

Diese Bemerkung läßt sich direkt auf unser Thema beziehen: Wo immer wir mit dem Traum in Berührung kommen, wo sich unsere gewohnte Sprache in einer anderen Syntax auflöst, wo wir „unerhörte Stellungen des Subjekts in der Äußerung entdecken" (Barthes 1970, S. 17) - es scheint, daß eine ganze Denktradition uns dazu treibt, diese Wunden sogleich wieder zu verschließen. Dies tun wir - nicht erst seit Freud - , indem wir die Lücken in unserem Sprechen hastig wieder zustopfen, indem wir die Dinge mit ,Sinn durchtränken, „ganz in der Art einer autoritären Religion, die ganze Bevölkerungen unter die Taufe zwingt." Wir scheinen dabei manchmal von einer Art Gier befallen, der „Gier nach Sinn", der uns „so kostbar, so lebenswichtig und begehrenswert ist wie Glück und Geld" (ebd. S. 95).

Offenbar fällt es uns schwer, den Nicht-Sinn zu ertragen, oder auch nur die Vieldeutigkeit (den taumelnden Sinn). Genau mit dieser Frage werden wir aber jedesmal konfrontiert, wenn wir träumen. Im Falle unserer Patientin hatte es mit dieser Ungewißheit eine besondere Bewandtnis. Dies soll anhand einer Traumserie erläutert werden, die durch ein gemeinsames Merkmal als solche gekennzeichnet war. Vorgeschichte und Behandlungssituation vor Beginn dieser Träume ergeben zunächst folgendes Bild:

Die Träumerin, 45 Jahre alt, verheiratet, drei Kinder, befand sich zu diesem Zeitpunkt knapp zwei Jahre in analytischer Einzelbehandlung. Sie litt an einer schweren Depression, Alkohol- und Medikamentenmißbrauch, die in den vergangenen sieben Jahren zu mehreren Suicidversuchen und Aufenthalten in verschiedenen Nervenkliniken geführt hatten. Dort war zumeist die Diagnose einer „phasisch akzentuierten Depression 4 gestellt worden, wobei neben charakteristischen Störungen des Antriebs, der Stimmungslage und der Denkinhalte vorübergehend auch Halluzinationen beobachtet wurden. Wir werden jedoch auf die diagnostische Zuordnung des Krankheitsbildes an dieser Stelle nicht näher eingehen. Nach zweijähriger ambulanter Behandlung hatten Häufigkeit und Schweregrad der depressiven Krisen abgenommen. Die Patientin nahm keinen Alkohol mehr zu sich und hatte auch den Tranquilizerabusus beendet. Die thymoleptische Medikation konnte erst reduziert, später ganz abgesetzt werden.