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Jerry Cotton 2806 - Wenig mehr als das Leben

Jerry Cotton

 

Verlag Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2011

ISBN 9783838707853 , 64 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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1,99 EUR

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"(S. 38-39)

Einem Hundebesitzer, der regelmäßig zwei winzige Terrier ausführte, war der Lastwagen auf dem Parkplatz aufgefallen. »Der hatte da sonst noch nie gestanden!«, meinte er. Sein Name war Samuel O’Leary. Er war früher bei der New Yorker Feuerwehr beschäftigt gewesen. Jetzt genoss er seine Pension. Leute wie O’Leary sind gute Zeugen, wie man sie sich nur wünschen kann. O’Leary war es von Berufs wegen gewohnt, sich auch Kleinigkeiten einzuprägen.

»Natürlich könnte es sein, dass jemand in der Gegend umgezogen ist oder sich irgendetwas hat liefern lassen, wofür man einen Siebeneinhalbtonner braucht. Aber seltsam war das schon, denn er stand schon mehrfach hier – und immer nur abends. Bei einem Umzug würde man doch erwarten, dass auch am Tag gearbeitet wird, oder?« »Sicher«, meinte ich. »Meine Hunde waren ganz wild auf die Radkappen und ich konnte sie gerade noch davon abhalten, sie anzupinkeln. Das wäre nämlich peinlich gewesen, weil die ganze Zeit über ein Kerl im Wagen saß.«

»Wie sah der aus?« »Weiß ich nicht. Ich konnte so gut wie nichts von ihm sehen, schließlich war es schon dunkel und der Lastwagen stand genau so, dass er den Schein der Straßenbeleuchtung verdeckte.« »Aber Sie sind sich sicher, dass es ein Kerl war?«, fragte ich noch mal nach. »Frauen fahren doch ziemlich selten solche Fahrzeuge. Auch heute noch.« Ich atmete tief durch. Also hatte der Kerl tatsächlich gar nichts von dem Insassen der Fahrerkabine gesehen. Nicht einmal, ob es ein Mann oder eine Frau gewesen war. Ich zeigte ihm ein Foto von Rita Johnson und fragte ihn, ob er sie vielleicht irgendwann gesehen hätte.

Er sah sich das Foto lange an und ich fragte mich schon, ob ich wohl in absehbarer Zeit überhaupt noch eine Antwort bekommen würde. Aber dann schien er sich sicher zu sein. »Die ist öfter abends hier. Kommt meistens mit einem Taxi und geht dann in dieses Haus mit den Luxus-Apartments. Angeblich sollen da Kameras auf den Fluren sein, aber das kann ich nicht bestätigen, ich war nämlich noch nie dort.« »Sie beobachten die Leute aber ziemlich intensiv«, stellte ich fest. »Wenn jemand regelmäßige Gewohnheiten hat und zufällig dann in der Gegend unterwegs ist, wenn ich die Hunde auszuführen pflege, haben Sie recht.« »Es geht uns jetzt um Dienstag am späten Abend.« »Da habe ich sie leider nicht gesehen. Jedenfalls bin ich mir nicht sicher …«

Na, großartig!, dachte ich. Gerade für die entscheidende Zeit hatte unser Zeuge nichts zu bieten. Er konnte uns zuerst auch das Fabrikat des Lastwagens nicht nennen, meinte dann aber, sich zu erinnern, dass es ein Mercedes gewesen sei. »Aber auf der linken Seite war die Plane etwa eine Handspanne weit aufgerissen, so als hätte mal jemand mit einem Messer hineingestochen«, berichtete er uns noch. Phil warf mir einen Blick zu, der so viel sagte wie: »Dabei kommt nichts mehr heraus, Jerry!« Ich hakte trotzdem noch mal nach.

Es geschah eigentlich mehr aus dem Instinkt heraus, als dass es dafür einen richtigen Grund gegeben hätte. Wir mussten schließlich nahezu nach jedem Strohhalm greifen. »Gab es keine Werbeaufschrift auf der Plane oder auf der Fahrerkabine? Ein Firmenlogo oder so etwas?« »Nein, tut mir leid.« »Überlegen Sie noch mal! Irgendeine Besonderheit.« »Da war ein Aufkleber, der war fast weggekratzt. Er war vorne unten rechts auf der Frontscheibe und ich habe ihn erst gesehen, als ich mit meinem Hund schon ein paar Schritte weitergezogen war."