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Liebesskandal in der High Society?

Nicole Foster

 

Verlag CORA Verlag, 2010

ISBN 9783862950805 , 144 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz DRM

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2,49 EUR

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1. KAPITEL

Die Nacht war wie gemacht für ein romantisches Treffen: Dunkel und verheißungsvoll lag sie über der Stadt, während der Mond seinen silbernen Schein über die Straßen ausbreitete.

In einer solchen Nacht sollte Katerina Whitcomb-Salgar eigentlich mit dem Mann zusammen sein, dem sie ihre Liebe erklärt hatte und den sie hatte heiraten wollen. Aber das war jetzt aus und vorbei. Sie hatte mit Tate McCord in aller Freundschaft Schluss gemacht, denn ihr fehlte in der langjährigen Beziehung die Leidenschaft. Tate liebte inzwischen eine andere Frau. Die Hochzeit war abgesagt, und Katie würde keine McCord werden.

Stattdessen begleitete jetzt Tates älterer Bruder Blake sie nach Hause. Was hatten die letzten Partygäste wohl gedacht, als sie die beiden zusammen aufbrechen sahen? Und welcher Teufel hatte Katie geritten, Blakes Vorschlag anzunehmen?

Sie musterte Blake McCord vorsichtig von der Seite im Schein der Straßenlaternen und vorbeifahrenden Autos. Wie sein jüngerer Bruder war auch er dunkelblond und attraktiv, aber im Gegensatz zu Tate strahlte er Entschlossenheit und eine leichte Arroganz aus, die sich in seinen klaren, harten Zügen ausdrückten. Vom Wesen her waren die beiden Brüder grundverschieden, also dürfte Katie nichts an Blake finden.

Und trotzdem – als sie jetzt mit dem älteren Bruder ihres Exverlobten allein durch die Straße ging, spürte sie eine gewisse Spannung zwischen ihnen. Ein ungewohntes Gefühl … aufregend … beunruhigend.

„Du bist ja so still“, sagte Blake leise und brach damit das Schweigen im Auto. Höflich-besorgt klang er dabei, mehr nicht.

„Entschuldige bitte, ich bin einfach schrecklich müde. Es ist schon so spät.“ Eigentlich hatte Katie heute zu Hause bleiben wollen, statt an der Riesenparty teilzunehmen, zu der die McCords auf ihr Anwesen in Dallas eingeladen hatten. Immerhin war es erst ein paar Tage her, dass sie und Tate ihre Verlobung gelöst und den Leuten damit Stoff für Klatsch und Tratsch geliefert hatten.

Andererseits hätte sie es feige gefunden, sich vor der Feier zu drücken, nur weil ihr dort eventuell ein paar unangenehme Stunden bevorstanden. Und so hatte sie ihr kleines Schwarzes angezogen und ihr charmantestes Lächeln aufgesetzt und war allein auf der Party erschienen. Sie blieb jedoch nicht lange allein.

Seltsamerweise kam Blake schon bald auf sie zu und wich ihr fast den ganzen Abend nicht von der Seite – als wollte er sie vor etwas beschützen. Er fragte sie sogar kurz unter vier Augen teilnahmsvoll, wie sie mit der Trennung von Tate zurechtkam. Dann hatte er ihr angeboten, sie nach Hause zu bringen.

Er warf ihr einen Seitenblick zu. „Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen. Es war bestimmt nicht leicht für dich, Tate mit einer anderen Frau zu sehen.“

„Das war es auch nicht, aber nicht so, wie du jetzt vielleicht denkst“, erwiderte sie. „Das Unangenehmste an der Sache war für mich, allen Leuten erklären zu müssen, warum wir uns getrennt haben.“

„Aber er hat dich verletzt …“

„Ich habe dir doch schon eben auf der Party gesagt, dass alles ganz anders war.“ Katie seufzte. Wie sollte sie ihm bloß erklären, was in ihr vorging? Blake gehörte nicht zu den Männern, denen man sich schnell anvertraute. Er hielt sich selbst mit seinen Gefühlen äußerst bedeckt – im Gegensatz zu Tate, dem man jede Regung sofort an der Nasenspitze ansah.

Schließlich wiederholte Katie das, was sie Blake auch schon auf der Feier gesagt hatte: „Tate und ich als Ehepaar – das wäre niemals gut gegangen. Im Grunde war das uns beiden schon lange klar. Er ist zwar nach wie vor ein sehr lieber Freund und wird es auch immer bleiben, aber … wir haben beide die Leidenschaft vermisst.“

„Ihr wart lange ein Liebespaar.“

Katie spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Zum Glück war es dunkel im Auto. „Trotzdem“, gab sie zurück. „Irgendwie hat da so eine gewisse … Anziehungskraft gefehlt. Das Verlangen, ständig zusammen zu sein …“

„Die Worte könnten von Tate stammen“, kommentierte Blake angespannt.

„Es sind aber meine. Wir waren uns wirklich absolut einig. Glaub mir, alles ist in Ordnung. Ich fühle mich im Moment bloß ein bisschen … verloren. Immerhin waren Tate und ich viele Jahre zusammen, da muss ich mich erst mal daran gewöhnen, wieder Single zu sein und noch mal ganz von vorn anzufangen.“

Warum sollte Blake so etwas verstehen? Seit Katie ihn kannte, hatte er keine ernsthafte Beziehung gehabt, sondern sich auf öffentlichen Veranstaltungen mal mit dieser, mal mit jener schönen Frau gezeigt. Katie nahm an, dass er mit diesen Frauen auch kurze Affären hatte. Eine langjährige Beziehung wie die zwischen ihr und Tate konnte er sich wohl nicht vorstellen – eine Beziehung, die außerdem seit ihrer Jugend von ihren Familien gefördert worden war.

„Kann ja sein, dass ihr euch am Ende einig wart“, räumte Blake ein. „Ich finde trotzdem, dass er dich ziemlich mies behandelt hat. Er wusste einfach nicht, was er an dir hatte. Du hast etwas viel Besseres verdient.“

Katie wunderte sich, dass er so aufgebracht klang und für sie Partei ergriff. Sicher nicht zum ersten Mal, und wahrscheinlich hatte er sich zuletzt Tate gegenüber vehement geäußert. Aber warum nur?

Die restliche Fahrt über sagten sie nicht mehr viel. Nachdem Blake den Wagen geparkt hatte, gingen sie betreten nebeneinander zum Anwesen der Salgars, wo Katie immer noch wohnte. „Vielen Dank fürs Nachhausebringen“, sagte sie. „Ich finde es wirklich nett von dir, dass du extra meinetwegen früher gefahren bist.“

Er musterte sie mit seltsamer Miene. „Du tust so, als hätte ich wer weiß was für ein Opfer gebracht. Dabei war es mir ein Vergnügen.“

„Trotzdem vielen Dank.“ Sie zögerte einen Moment. „Gute Nacht, Blake.“

Sie rechnete damit, dass er ihren Abschiedsgruß erwiderte und ging.

Stattdessen sah er sie lange an, streckte die Hand aus und strich ihr mit den Fingerspitzen über die Wange.

Katie schnappte nach Luft. „Blake …“ Nie im Leben hätte sie mit so einer Berührung gerechnet! Und schon gar nicht, dass er noch weitergehen würde. Als er es doch tat, konnte sie überhaupt nicht mehr klar denken.

Blake ging auf sie zu und sah ihr tief in die Augen. Sie kam ihm entgegen, bis sich ihre Oberkörper ganz leicht berührten. Er beugte sich zu ihr herunter und streifte ihre Lippen mit seinen, zunächst ganz leicht. Sie schmeckte den Wein, den er getrunken hatte, spürte seine Körperwärme, atmete den würzigen Geruch seines Aftershaves ein. Vorsichtig erwiderte sie den Kuss und fand die leichte Berührung viel intimer als einen leidenschaftlichen Kuss.

Mehrere Sekunden vergingen, bis Blake sich von ihr löste, um ihr in die Augen zu sehen – als wollte er ihre Reaktion testen. Dann legte er ihr die Hand in den Nacken, zog Katie an sich und küsste sie erneut.

Hätte er die Lippen hart und fordernd auf ihre gepresst, dann hätte sie ihn gleich wieder weggestoßen. Aber sein Kuss war sanft und sinnlich. Dass Blake McCord so zärtlich sein konnte, hätte sie nie für möglich gehalten. Sie bekam weiche Knie … und ein so glühendes Verlangen, wie sie es in Tates Armen noch nie empfunden hatte.

Das geht nicht, dachte Katie. Ich kann doch nicht einfach Blake küssen – den Bruder meines Exverlobten!

Und trotzdem küsste sie ihn wieder, legte ihm die Hände auf die Schultern und spürte dabei seine Hand im Rücken. Spürte, wie er sie an sich presste. In diesem Augenblick gab es nur sie beide.

Vielleicht wäre sie in ihrem Rausch der Gefühle sogar noch weitergegangen, aber dazu ließ Blake es gar nicht erst kommen. Abrupt trat er einen Schritt zurück. Er wirkte völlig überwältigt – und genauso fühlte sie sich jetzt auch.

Er hob eine Hand, als wollte er Katie noch einmal berühren, ließ sie aber wieder sinken. „Gute Nacht, Katie“, sagte er leise. Dann drehte er sich um und ging.

Sie sah ihm noch lange nach, hätte ihn am liebsten zurückgerufen …

„Katie?“

Sie zuckte zusammen.

Jemand wedelte mit einer schlanken Hand vor ihrem Gesicht hin und her und holte sie damit aus ihren Erinnerungen zurück in die Gegenwart.

Die Hand gehörte Katies Assistentin Tessa Lansing. Sie hielt ihrer Chefin einen Stapel Papiere hin. „Ich habe mich inzwischen über die Fördermöglichkeiten erkundigt, hier sind alle Unterlagen.“ Um Tessas Mund zuckte es verräterisch. „Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass du mit den Gedanken gerade ganz woanders bist. Muss ja ein toller Typ sein.“

„Ich habe bloß über etwas nachgedacht“, sagte Katie schnell. Ihre Wangen glühten, wahrscheinlich hatte ihr Gesicht jetzt die gleiche Farbe wie Tessas kurze Locken.

„Schon klar“, erwiderte ihre Assistentin. „Fragt sich nur: Wer ist der Mann?“

So viel Neugierde hätte Katie sonst keinem anderen Menschen durchgehen lassen. Aber Tessa und sie waren gut befreundet. Die junge Frau unterstützte Katie schon seit acht Jahren dabei, die Salgar-Stiftung zu verwalten, eine Wohltätigkeitsorganisation, die Katies Familie ins Leben gerufen hatte. Mittlerweile kannte Tessa Katie so gut, dass sie ihr fast jedes Gefühl von der Nasenspitze ablesen konnte. „Ich habe an...