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Tage der Rache, Nächte der Zärtlichkeit

Charlene Sands

 

Verlag CORA Verlag, 2010

ISBN 9783862950904 , 144 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz DRM

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2,49 EUR

  • Handbuch der Internen Revision - Ein praxisorientierter Leitfaden am Beispiel eines Industrieversicherers
    Personalmanagement für Agenturen und Makler in der Versicherungswirtschaft
    Moderne IT-Systeme als Wettbewerbsfaktor für Versicherungsunternehmen
    Grundbegriffe der Unfallmedizin - Lehrgang für Sachbearbeiter in der Privaten Unfallversicherung
    Der Versicherungsvertreter - Status - Rechte - Pflichten im aktuellen Recht
    Das Neue VVG kompakt - Ein Handbuch für die Rechtspraxis
    100 Fragen zur betrieblichen Versorgung des GGF/GF und seiner Angehörigen - Mit sozialversicherungsrechtlicher Beurteilung
    Allgemeine Unfallversicherungsbedingungen (AUB 2008) - Motive und Erläuterungen
  • Interne Modelle nach Solvency II - Schritt für Schritt zum internen Modell in der Schadenversicherung
    Produktmanagement in Versicherungsunternehmen
    Verständliche Gestaltung Allgemeiner Versicherungsbedingungen am Beispiel der AKB
    Ärzte zwischen Heilauftrag und Kostendruck - Haftungsfragen bei Unterlassung ärztlicher Behandlungen aufgrund Wirtschaftlichkeitserwägungen
    Klassische und moderne Formen der Rückversicherung
    Kommentar zur Bauleistungsversicherung (ABN/ABU 2008)

     

     

     

 

 

1. KAPITEL

Cara dämpfte das Licht im Saal ihres Tanzstudios Dancing Lights und stellte sich auf die Mitte der Tanzfläche, die von Spiegelwänden und eleganten Einrichtungsgegenständen umgeben war. Cara lächelte, als Elton Johns Song Can You Feel the Love Tonight über die Lautsprecher erklang, der lebhafte Erinnerungen in ihr wachrief und sie mit geschlossenen Augen dazu tanzen ließ.

„Spürst du die Liebe, Cara?“, hatte Kevin sie am Tag ihrer Hochzeit gefragt.

Dabei hatte er ihre Hand an seine Lippen gehalten und zärtlich daran geknabbert, während er sie unverwandt mit seinen dunkelblauen Augen angesehen hatte. Vor Aufregung hatte Cara gezittert, und sie hatte seine Liebe gespürt. Jedes Mal, wenn er sie mit diesem Blick angeschaut hatte, der ihr den Atem raubte, mit jeder zärtlichen Berührung und jedem seiner unwiderstehlichen Küsse.

„Ja, ich spüre die Liebe, Honey“, hatte sie damals geantwortet.

Dann hatte er sie geküsst. „Das ist unser Lied, Baby“, hatte er geflüstert.

Unter den Augen ihrer Freunde und Familien hatten sie daraufhin eng umschlungen zu dem Lied getanzt und leise mitgesungen. Cara war fest davon überzeugt gewesen, ihren Traumprinzen geheiratet zu haben, den sie schon seit dem College kannte. Der sie in einem Moment zum Lachen und im anderen ihr Blut vor Leidenschaft zu Lava werden ließ.

Als Cara an ihren Hochzeitstag zurückdachte, quoll ihr das Herz regelrecht vor Wehmut über. Sie erinnerte sich daran, in Kevins Armen gelegen und hoffnungslos verliebt in ihn gewesen zu sein. Sie hatte von einem glücklichen Leben mit ihm geträumt und so vieles vorgehabt.

„Warum, Kevin?“, fragte sie leise in der Stille des Tanzsaals.

Der überaus attraktive Kevin Novak mit seinen bestechend blauen Augen und dem blonden Haar war häufig mit David Beckham verwechselt worden. Cara und Kevin hatten sich immer darüber amüsiert, dass Cara mit ihren blonden Locken und hellblauen Augen so überhaupt nicht wie Beckhams Ehefrau Victoria aussah. Als sie sich nun daran erinnerte, musste Cara lächeln.

Sie hatten eine tolle Zeit miteinander verbracht – bis Kevin irgendwann begann, den Aufbau seines erfolgreichen Immobilienunternehmens für wichtiger als ihre Ehe zu halten. Er wurde zu einem richtigen Workaholic, dem das nächste große Geschäft mehr bedeutete als die Bedürfnisse seiner Frau, und schließlich hatte er ihr damit das Herz gebrochen. Als Cara ihren Song hörte, stiegen die Erinnerungen an das Ende ihres Liebesglücks wieder in ihr auf. Immer noch verspürte sie den tiefen Schmerz.

Danach hatte sie zwar mit ihrem Leben weitergemacht und Somerset verlassen, um hier in Dallas einen Neuanfang zu wagen – doch den Kummer und die Qualen, für die Kevin verantwortlich war, hatte sie nicht hinter sich lassen können.

Cara öffnete die Augen und betrachtete im flackernden Lichtschein das Spiegelbild der selbstbewussten Geschäftsfrau, die sie geworden war. Nicht nur, dass sie eine Reihe von Tanzschulen besaß, darüber hinaus war sie auch als Choreografin und Tanzlehrerin tätig.

Sie war nicht mehr länger das optimistische Mädchen, das von einer glücklichen Zukunft mit Kevin und einer gemeinsamen Familie geträumt hatte. Es war höchste Zeit, dass sie ihr Leben wieder ganz in den Griff bekam. Also schaltete sie den CD-Player aus und griff zum Telefon, um den Mann anzurufen, mit dem sie seit über vier Jahren nicht mehr gesprochen hatte. Schon zu lange hatte sie sich davor gedrückt.

Und es war an der Zeit, sich von ihrem Ehemann scheiden zu lassen.

Kevin Novak rieb bedächtig die Spitze des Queues mit Kreide ein, während er in Gedanken seinen nächsten Spielzug durchging. Obwohl er einer der besten Poolbillardspieler des Texas Cattleman’s Club war, brachte ihn sein Freund Darius Franklin im Spielsalon des Clubs heute ganz schön in Bedrängnis.

„Du weißt ganz genau, dass Montoya das Feuer gelegt hat.“ Kevin beugte sich über den Poolbillardtisch aus edlem Eichenholz und beförderte die schwere orangefarbene Billardkugel gekonnt in eine der Ecktaschen des Tisches. Ihm war klar, dass Darius im Falle der Brandstiftung bei Brody Oil and Gas nicht an Alejandro Montoyas Schuld glaubte. Trotzdem schreckte Kevin nicht davor zurück, seinen Freund etwas abzulenken, um das Spiel doch noch für sich zu entscheiden.

„Das kann ich nicht mit Sicherheit sagen, Kev. Fest steht nur, dass es sich um Brandstiftung handelt, aber ich kann noch keinen Schuldigen nennen.“

„Montoya ist schon immer ein Störenfried gewesen.“

Kevin verpatzte seinen nächsten Stoß, und Darius hob den Queue an, während er die Spielfläche betrachtete. „Wohl wahr. Aber ist er deswegen gleich ein Brandstifter? Es sieht ganz danach aus, dass ein Profi das Feuer gelegt hat, und wenn das stimmt, muss ich Montoya von der Liste der Verdächtigen streichen.“

„Ich bin fest davon überzeugt, dass er schuldig ist“, mischte Lance Brody sich ein. Auch er war einer von Kevins alten Collegefreunden und hatte mit ihm zusammen die Universität von Texas besucht. Alle von Kevins vier besten Freunden waren ebenfalls Mitglieder im Texas Cattleman’s Club im Maverick County. Im Augenblick beobachteten sie das Spiel zwischen Kevin und Darius, während sie an ihren Drinks nippten und Bemerkungen fallen ließen.

„Ganz meine Meinung“, stimmte Mitch Brody seinem Bruder zu. „Montoya hat schließlich noch ein Hühnchen mit uns zu rupfen.“

Justin Dupree nickte zustimmend und trank einen Schluck Bier. „Ich glaube auch, dass Montoya schuldig ist. Lance ist ihm schon immer ein Dorn im Auge gewesen.“

„Tja“, witzelte Lance. „Eigentlich ist er mir schon immer ein Dorn im Auge gewesen.“ Ihre Feindschaft hatte bereits an der Highschool begonnen.

Darius nahm die blauweiße Billardkugel ins Visier und beförderte sie ebenfalls in die Seitentasche des Tisches, woraufhin Kevin zusammenzuckte.

„Guter Stoß.“

Darius lachte. „Tut bestimmt weh, das zuzugeben, richtig?“

„Ungefähr so angenehm wie ein Messer in der Brust.“

„Du bist ein mieser Verlierer, Kev“, meinte Darius kopfschüttelnd.

„Noch habe ich nicht verloren.“

Als Darius die nächsten Stöße verpatzte, legte Kevin richtig los, weil er um keinen Preis verlieren wollte – das widersprach einfach seiner Natur. Nachdem er die nächsten ganzen Farben und abschließend die Kugel mit der Nummer acht in die Seitentaschen des Billardtisches versenkt hatte, war das Spiel doch noch zu seinen Gunsten ausgegangen.

Zufrieden schüttelte Kevin seinem Freund die Hand. „Das war schwer verdientes Geld – du hast es mir nicht leicht gemacht.“

Darius drückte ihm einen Zwanzigdollarschein in die Hand. „Nächstes Mal kriege ich dich.“ Er sprach leiser weiter, während er seinen Queue sorgfältig in einer Tasche verstaute. „Und du glaubst wirklich, Montoya hat das Feuer gelegt?“

„Ja, ich bin überzeugt davon. Außerdem glaube ich, dass er seine Finger im Spiel hat und versucht, mein Projekt hier im Stadtzentrum von Somerset zu stoppen. Er ist nicht gut auf die Brody-Brüder und ihre Freunde zu sprechen. Oder hältst du es für einen Zufall, dass ausgerechnet das Gebiet für mein Bauprojekt plötzlich unter Denkmalschutz gestellt wird? Die Sache stinkt meiner Meinung nach gewaltig.“

Lance trat auf sie zu und legte ihnen die Arme auf die Schultern. „Los, ihr zwei. Jetzt vergesst Montoya mal für eine Minute. Lasst uns lieber einen Termin für meinen Hochzeitsempfang finden. Kate hat mehr verdient als eine Blitztrauung in Las Vegas.“

„Tja, du verstehst es wirklich, eine Frau zu beeindrucken“, meinte Kevin lachend.

„Lance hat bei Kate wirklich alle Register gezogen, das muss man sagen“, fügte Justin scherzend hinzu.

„Sehr witzig, Jungs.“ Lance gab vor, beleidigt zu sein, aber Kevin wusste, dass es ihm nichts ausmachte, von seinen Freunden aufgezogen zu werden. Er hatte in Kate seine Seelengefährtin gefunden und wollte ihr jetzt nachträglich zu ihrer spontanen Eheschließung in Vegas einen wunderschönen Hochzeitsempfang bieten.

Als das Telefon im Spielsalon klingelte, nahm Lance den Anruf. „Cara? Bist du das? Tut gut, deine Stimme zu hören.“

Kevin erstarrte. Seine Freunde sahen ihn neugierig an, während er mit den Gefühlen kämpfte, die plötzlich in ihm aufstiegen. Reglos stand er da und wartete.

„Okay, ich hole ihn. Er ist auch hier.“ Lance nickte ihm zu und hielt den Hörer hoch. „Cara möchte mit dir sprechen.“

Kevin griff nach dem Telefon, nicht ohne seinen Freunden vorher einen warnenden Blick zuzuwerfen, damit sie sich raushielten. Folgsam drehten die Männer sich um.

„Cara?“, fragte Kevin.

„Hallo, Kevin.“

Mein Gott, wie förmlich sie klang. Er hatte ihre Stimme seit über vier Jahren nicht mehr gehört. Nicht ein einziges Mal. Nicht, seitdem sie ihn einfach so sitzen lassen hatte, um in Dallas ein neues Leben zu beginnen. Nur über ein paar Freunde und das, was in den Zeitungen stand, wusste er ein wenig Bescheid über Cara und ihre erfolgreichen Tanzstudios.

Einen Augenblick lang herrschte peinliche Stille zwischen ihnen, bevor Cara sagte: „Es ist an der Zeit, dass wir es beenden.“

Sofort kam ihm der Gedanke, dass Cara wieder heiratete – nur dieses Mal einen anderen Mann. Warum sollte sie sonst nach vier Jahren anrufen? Hatte sie sich in einen anderen Typen verliebt?

Kevin...