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Mordspuren - Neue spektakuläre Kriminalfälle - erzählt vom bekanntesten Kriminalbiologen der Welt

Mark Benecke

 

Verlag Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2011

ISBN 9783838706467 , 494 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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12,99 EUR

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4. DIE EWIGE SUCHE NACH DEM PERFEKTEN VERBRECHEN (S. 281-282)

Eine der häufigsten Fragen an jeden Kriminalbiologen ist neben »Ist das nicht ekelig?« (jein) und »Kann ich ein Praktikum machen?« (ebenfalls jein) die Frage nach dem perfekten Mord. Es hat offenbar eine große Faszination, die Polizei und alle Experten auszutricksen und unbemerkt eine Person umzubringen. Was genau daran spannend sein soll, entzieht sich meiner Vorstellungskraft – denn will man beispielsweise seinen Chef loswerden, so genügt ja ein Jobwechsel.

Hasst man seine Ehefrau, sollte man sie vielleicht einfach verlassen. Und würde man am liebsten eine Person umbringen, die in der Vergangenheit Böses getan hat, dann hilft vielleicht die Einsicht, dass das Geschehene durch einen Rachemord auch nicht rückgängig gemacht wird. Wenn es aber trotzdem unbedingt sein muss, sollte man einen bezahlten Auftragskiller anheuern. Denn was passiert, wenn man sich nach zu vielen Krimis (oder getrieben von Gier, Neid und Dummheit) für schlauer als die Ermittler hält, zeigt folgender Fall, von dem Kriminalrat Josef Wilfling, Leiter der Todesermittler im Polizeipräsidium München, berichtet. Ein fast perfekter Mord: Tod auf dem Inka-Pfad »Ich hörte, dass jemand den Reißverschluss des Zeltes öffnete. Durch dieses Geräusch wachte ich auf. Ich drehte mich langsam um.

Ich hörte einen Schuss. Wir schliefen mit unseren Köpfen Richtung Zeltöffnung. Ich schaute zurück und sah einen Mann mit einer Waffe in der Zeltöffnung, und nachdem ich den Schuss gehört hatte, hörte ich auch, wie ein anderer Mann schrie. Ich habe nicht verstanden, was er sagte, aber der Ton in der Stimme war so, als ob er meinte: ›Was ist passiert?‹ Der Mann, der die Waffe hielt, rief etwas zurück. Auch das habe ich nicht verstanden.

Es hörte sich an wie: ›Es ist okay, nichts ist passiert!‹ Er richtete dann die Waffe auf mich und sagte ›Money‹ in gebrochenem Englisch. Ich drehte mich um, nahm aus meiner Jeans, die neben mir lag, meine Brieftasche. Ich gab sie ihm, dann zeigte er auf Ursula und sagte wieder: ›Money.‹ Ich sagte zu ihm auf Englisch: ›Wir gehören zusammen‹ und zeigte dabei auf meinen Ehering.


Er schaute mich noch eine Sekunde lang an und ging dann fort.« Mit diesen Worten schilderte der damals sechsundzwanzigjährige Ilan Tesler bei seiner Zeugenvernehmung vor der Mordkommission München, was sich in jener Nacht zum 7. Januar 1997 auf dem weltberühmten Inka-Pfad an der in dreitausendsiebenhundert Meter Höhe gelegenen Ruine Runcuracay in Peru ereignet haben soll. Das war am 22. Januar 1997. Auf den Tag genau fünf Jahre später sprach das Schwurgericht beim Landgericht München I das Urteil: »Der Angeklagte Ilan Tesler wird wegen Mordes zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt. Die Schuld des Angeklagten wiegt besonders schwer. Der Angeklagte trägt die Kosten des Verfahrens.«