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Der ferne Spiegel - Das dramatische 14. Jahrhundert

Barbara Tuchman

 

Verlag Pantheon, 2011

ISBN 9783641052072 , 752 Seiten

Format ePUB

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13,99 EUR

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    Die (Un)sterblichkeit der Menscheit: dem Geheimnis auf der Spur
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  • Qualifikation + Leiharbeit = Klebeeffekt? - Die (Wieder-)Eingliederung benachteiligter Jugendlicher in den Arbeitsmarkt
    Kooperative Bildungsverantwortung - Sozialethische und pädagogische Perspektiven auf 'Educational Governance'
    Abschlussorientierte Nachqualifizierung - Praxiserfahrungen der regionalen und betrieblichen Umsetzung
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"KAPITEL 12 (S. 276-277)

Doppelallianz Als die Spannungen zwischen Frankreich und England sich verschärften und die beiden Länder auf eine Wiedereröffnung des Krieges zutrieben, war Coucy durch seine englische Heirat in einem unlösbaren Dilemma gefangen. Weder konnte er die Waffen gegen seinen Schwiegervater, dem er überdies Lehnstreue für seine englischen Besitzungen schuldete, erheben, noch konnte er andererseits seinen natürlichen Lehnsherrn, den König von Frankreich, bekämpfen.

König Karl V. verfolgte kompromißlos die Möglichkeit, die ihm die Zuwendung des gasconischen Adels zur französischen Krone bot. Aquitanien wurde zwar vom Schwarzen Prinzen regiert, war aber nominell nach wie vor französisches Lehen. In aller Sorgfalt bereitete Karl die Wiederaufnahme des Kampfes vor, ließ sich von berühmten Rechtsgelehrten aus Bologna, Montpellier, Toulouse und Orléans ein umständliches Gutachten anfertigen, das – kaum überraschend – ihm recht gab.

Mit dem Gesetz im Rücken rief der König den Schwarzen Prinzen nach Paris, wo er sich den Beschwerden gegen seine Herrschaft stellen sollte: Der Prinz blickte die Boten des Königs »grimmig« an und antwortete, daß er mit Freuden kommen würde, »aber ich versichere Euch, ich werde mit dem Helm auf dem Kopf und in Begleitung von sechzigtausend Männern kommen«. Daraufhin erklärte ihn Karl prompt zu einem unloyalen Vasallen und den Vertrag von Brétigny für nichtig. Im Mai 1369 wurde England der Krieg erklärt. In dieser Situation waren Fürsten, die Lehen beider Könige hielten, »in ihrer Seele tief bekümmert . . . und ganz besonders der Herr von Coucy, denn es berührte ihn sehr«.

Nach Bonet sollte ein Landesherr, der zwei Lehnsherren, die miteinander im Streit lagen, Treue und Gefolgschaft schuldete, seinen Dienst bei dem ableisten, dem er zuerst den Treueeid geschworen hatte, und dem anderen einen Stellvertreter schicken – eine scharfsinnige, aber teure Lösung. Coucy konnte von König Eduard nicht gezwungen werden, gegen seinen natürlichen Lehnsherrn zu kämpfen, aber es war klar, daß seine Besitzungen als Earl von Bedford und vielleicht auch Isabellas Güter beschlagnahmt werden würden, wenn er auf der Seite Frankreichs in den Konflikt eingriff. Coucy entschloß sich zunächst, Frankreich zu verlassen und sich um eine lange vernachlässigte Erbschaft seiner Mutter im Elsaß zu kümmern, die ihm seine Vettern Albrecht III. und Leopold III., die Herzöge von Österreich, vorenthielten.

Mit einer kleinen Streitmacht von Rittern und einer Truppe aus picardischen, bretonischen und normannischen Reisigen betrat Coucy im September 1369 das Elsaß, das zum Kaiserreich gehörte. Etwa zur gleichen Zeit kehrte Isabella mit ihren Töchtern nach England zurück, entweder um ihre Einkünfte dort zu schützen oder weil ihre Mutter in Schloß Windsor im Sterben lag, vielleicht auch aus beiden Gründen. Der Tod der guten Königin Philippa im August 1369 hatte zumindest aus der Sicht der Historiker eine wichtige Folge: Froissart ging nach Frankreich und zu französischen Schirmherren zurück – Coucy war einer von ihnen –, und seine Chronik wurde nun aus französischer Perspektive geschrieben."