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Religionsdidaktik kompakt - Für Studium, Prüfung und Beruf

Hans Mendl

 

Verlag Kösel, 2011

ISBN 9783641065898 , 272 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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19,99 EUR

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    Die Vier Lektionen des Lebens
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    100 Dinge, die Sie einmal im Leben gegessen haben sollten

     

     

     

     

     

     

     

 

 

"6. Außerunterrichtliche Lernorte religiösen Lernens (S. 194-195)

Wer Religionslehrer werden will, richtet sein Augenmerk verständlicherweise zunächst auf den Religionsunterricht als dem künftigen Professionsort religionsdidaktischen Handelns. Von dieser Perspektive aus legitimiert sich die Überschrift einer Beschäftigung mit »außerunterrichtlichen Lernorten religiösen Lernens«; dieser Begriff impliziert zudem, dass es am Handlungsort Schule selbst noch weitere Felder über den Unterricht hinaus gibt, die für religiöse Bildung und Erziehung bedeutend sein können (Kap 6.1, Schulpastoral).

Aus Schülersicht stellt die »Hauptsache Schule« einen lebensgeschichtlich bedeutenden Lernort dar, bei dem es nicht nur um Bildung, sondern globaler um die Zuweisung gesellschaftlich legitimierter Bildungschancen geht und der unter den Vorzeichen einer veränderten Schulkonzeption (z.B. Ganztagsschulen, Öffnung von Schule) zunehmend auch zum Lebensort wird. Doch von der Reihenfolge und der Eigenlogik menschlichen und religiösen Lernens her ist Schule erst der zweite sekundäre Ort menschlicher Sozialisation nach dem Kindergarten.

Die Familie gilt als der erste Ort des Lebens und Lernens. Deshalb muss darüber reflektiert werden, welche weiteren konkreten gesellschaftlichen Bezugsorte und -größen religionsdidaktischen Handelns beachtet und in Beziehung zum Religionsunterricht gebracht werden müssen. Hierzu zählen auch die kirchliche Gemeinde und besonders die dort feststellbaren unmittelbaren pädagogischen Interventionen auf Kinder und Jugendliche, die dem Feld der Katechese zugeordnet werden können (Kap. 6.2, Gemeinde und Familie).

In der Pädagogik unterscheidet man zwischen intentionalen und nichtintentionalen Orten von Bildung und Erziehung: Nicht nur dort, wo Lernprozesse direkt angestrebt werden, ereignet sich ein Lernen, sondern auch in zunächst nicht absichthaft pädagogischen Lebenszusammenhängen: Diese »heimlichen« nichtintentionalen Orte des Lernens, wie der Alltag, die Peergroup und die Medien, sind häufig wirksamer als die intentionalen Interventionen in den Institutionen (Kap. 6.3, Öffentlichkeit und Popularkultur). Ein kurzer allgemeiner Hinweis zur Begrifflichkeit: Unter »Sozialisation« ist die Eingliederung eines Individuums in die jeweilige Gesellschaft und die lebenslange Internalisierung von Kultur zu verstehen; dieser Prozess wird sowohl von bewussten (intentionalen) als auch von nichtabsichtlichen Momenten geprägt.

»Erziehung« beschreibt demgegenüber umfassend zielorientiertes Handeln und absichthaftes Einwirken von Erwachsenen auf Kinder und Jugendliche, das auf die gesamtmenschliche Entwicklung abzielt. Mit dem Begriff der »Bildung« werden deutlicher die inhaltsbezogenen Aspekte von pädagogischen Prozessen erfasst, die aber im Sinne einer Pädagogik der Aneignung (siehe Kap. 4.1) und der Emanzipation als Selbstbildungsprozess von Kindern und Jugendlichen in Auseinandersetzung mit Bildungsgegenständen betrachtet werden sollten."