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Tagebuch eines Vampirs - Schwarze Mitternacht - Die Romanvorlage zur Serie

Lisa J. Smith

 

Verlag cbt Jugendbücher, 2011

ISBN 9783641060800 , 608 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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8,99 EUR

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    Gehirnforschung für Kinder - Felix und Feline entdecken das Gehirn
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    Das Buch der Snobs
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    Wildes Leben - Späte Einsichten und verblüffende Aussichten
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    Die letzte Liebe meiner Mutter - Roman

     

     

     

     

     

 

 

KAPITEL ELF (S. 91-92)

Als Madame la Princesse Jessalyn D’Aubigne sich an Damons Blut satt getrunken hatte – und es dürstete sie danach – , kam Damon an die Reihe. Er zwang sich, Geduld zu haben, als Jessalyn beim Anblick seines Eisenholzmessers zurückzuckte und die Stirn runzelte. Aber Damon neckte sie, scherzte mit ihr und jagte sie spielerisch kreuz und quer durch das riesige Bett. Und als er sie endlich einfing, spürte sie kaum das Brennen des Messers an ihrer Kehle.

Doch Damon hatte sofort seinen Mund an dem Blut, das dunkelrot herausquoll. Dafür hatte er all diese Dinge getan, dafür hatte er Bonnie schwarzmagischen Wein eingeschenkt, dafür hatte er die Flüssigkeit aus der Sternenkugel in die vier Ecken der Pforte gegossen, dafür hatte er sich einen Weg durch die Verteidigungswälle dieses winzigen Juwels von einem Schloss gebahnt. Für diesen Augenblick, da sein menschlicher Gaumen den Nektar kosten konnte, der Vampirblut war.

Und es war … himmlisch! Dies war das zweite Mal in seinem Leben, dass er als Mensch Vampirblut trank – nach Catarina. Und wie sie nach so etwas, bekleidet nur mit ihrem kurzen Musselinhemd, zu dem großäugigen unerfahrenen kleinen Jungen, der sein Bruder war, hatte davonschleichen können, würde er niemals begreifen. Seine Unruhe ergriff nun auch Jessalyn. Doch das durfte nicht geschehen. Sie musste gelassen und gefasst bleiben, während er so viel von ihrem Blut nahm, wie er konnte. Es würde ihr überhaupt nicht wehtun und für ihn war es unendlich wichtig. Er zwang sein Bewusstsein weg von der puren, elementaren Glückseligkeit dessen, was er tat, und begann sehr vorsichtig, sehr zart in ihren Geist einzudringen.

Es war nicht schwierig, zum Kern ihres Geistes vorzustoßen. Wer immer dieses zierliche, feinknochige Mädchen der menschlichen Welt entrissen und sie mit der Natur eines Vampirs ausgestattet hatte, hatte ihr keinen Gefallen getan. Es war nicht so, dass sie irgendwelche moralischen Einwände gegen den Vampirismus gehabt hätte. Sie hatte sich mühelos an dieses Leben gewöhnt und genoss es. Sie hätte eine gute Jägerin in der Wildnis abgegeben. Aber in diesem Schloss? Mit diesen Dienern? Es war, als starrten hundert hochnäsige Kellner und zweihundert arrogante Sommeliers auf sie herab, sobald sie den Mund öffnete, um einen Befehl zu erteilen.

Dieser Raum zum Beispiel. Sie hatte ein wenig Farbe darin gewollt – nur ein Spritzer Violett hier, ein wenig Malve dort –, aber natürlich, so begriff sie, musste das Schlafgemach einer Vampirprinzessin zum größten Teil schwarz sein. Als sie das Thema Farben einem der Stubenmädchen gegenüber furchtsam angeschnitten hatte, hatte dieses die Nase gerümpft und auf Jessalyn herabgeblickt, als habe sie darum gebeten, dass man direkt neben ihrem Bett einen Elefanten unterbringen möge.

Die Prinzessin hatte nicht den Mut gehabt, die Haushälterin darauf anzusprechen, aber binnen einer Woche waren drei Körbe voller schwarzer und mattschwarzer Kissen eingetroffen. Das war ihre »Farbe«. Und würde Ihre Hoheit in Zukunft so freundlich sein, sich mit Ihrer Haushälterin zu beraten, bevor sie das Personal auf Ihre Launen ansprach? Sie hat tatsächlich von meinen »Launen« gesprochen, dachte Jessalyn, während sie den Rücken wölbte und mit scharfen Fingernägeln durch Damons dickes, weiches Haar fuhr. Und – oh, es nutzt nichts. Ich nutze nichts. Ich bin eine Vampirprinzessin, und ich kann zwar so aussehen, wie die Rolle es von mir verlangt, aber ich kann sie nicht spielen. Ihr seid von Kopf bis Fuß eine Prinzessin, Euer Hoheit, besänftigte Damon sie. Ihr braucht lediglich jemanden, der Eure Befehle durchsetzt.