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Zärtlicher Nachtwind - Roman

Lisa Kleypas

 

Verlag Heyne, 2011

ISBN 9783641063214 , 448 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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6,99 EUR

  • Trust Instead of Dominance - Working towards a new form of ethical horsemanship
    The Pack Concept - The simple truth about living with dogs
    Der geheime Brief - Roman
    Eine Klasse für sich - Roman
    Clicker Training for Clever Cats - Learning can be fun!
    Trick School for Dogs - Fun games to challenge and bond
    Your First Foal - Horse breeding for beginners
    The Invisible Link to Your Dog - A new way of achiveing harmony between dogs and humans
  • Trick Training for Cats - Smart fun with the clicker
    Snooping Around! - Train your dog to be an expert sniffer
    How Horses Feel and Think - Understanding behaviour, emotions and intelligence

     

     

     

     

     

     

 

 

Zehntes Kapitel (S. 105-106)

Als sich Leo seinen Weg durch die Norbury-Villa bahnte, musste er insgeheim grinsen. Der Anblick einiger seiner Freunde – junge Lords, deren Ausschweifungen sogar seine vergangenen Heldentaten in den Schatten stellten –, die jetzt in gestärkten Hemden steckten, bis oben hin zugeknöpft, und mit tadellosen Manieren, amüsierte ihn. Nicht zum ersten Mal dachte Leo darüber nach, wie ungerecht es doch war, dass sich Männer so viel mehr erlauben konnten als Frauen.

Die Sache mit den Manieren zum Beispiel … Er hatte mitbekommen, wie seine armen Schwestern Hunderte von dämlichen Anstandsregeln lernen mussten, die in den oberen Gesellschaftskreisen erwartet wurden. Während sich Leos Interesse hauptsächlich darauf konzentrierte, diese Regeln zu untergraben. Und ihm, einem Mann mit Titel, wurde nahezu alles verziehen. Die Damen, die bei einer Abendgesellschaft den Fisch mit der falschen Gabel aßen, wurden hinter ihrem Rücken übel kritisiert. Ein Mann hingegen durfte übermäßig trinken oder eine unpässliche Bemerkung machen, ohne dass es überhaupt jemand bemerkt haben wollte. Gleichgültig betrat Leo den Ballsaal. Er blieb in der Nähe des dreitürigen Eingangs stehen und betrachtete die Szene.

Sie war eintönig und fad. Die allgegenwärtigen Jungfrauen mit ihren Anstandsdamen und die Grüppchen tratschender Frauen erinnerten ihn an einen Hühnerhof. Dann richtete sich seine Aufmerksamkeit auf Catherine Marks, die in einer Ecke stand und Beatrix und ihren Partner beim Tanzen beobachtete. Marks sah so angespannt aus wie immer, ihre schmale, dunkel gekleidete Gestalt war so aufrecht und steif, als hätte sie einen Besenstiel verschluckt. Sie ließ keine Gelegenheit aus, Leo mit Verachtung zu strafen und ihn zu behandeln, als hätte er die intellektuellen Fähigkeiten einer Auster. Und sie war gegen jeden Versuch, sie mit Charme oder Humor aus der Reserve zu locken, gefeit. Wie jeder vernünftige Mann gab sich Leo alle Mühe, ihr aus dem Weg zu gehen.

Doch zu Leos großer Verlegenheit konnte er es einfach nicht lassen, sich vorzustellen, wie Catherine Marks wohl nach einem guten Koitus aussehen würde. Die Brille verrutscht, das seidige Haar offen und zerzaust, ihr weißer Körper von Mieder und Korsettschnüren befreit… Plötzlich schien ihm nichts so interessant zu sein wie die Gesellschafterin seiner Schwestern. Leo beschloss, zu ihr zu gehen und sie ein bisschen zu quälen. Er schlenderte auf sie zu. »Hallo Marks, wie sieht es …«

»Wo sind Sie gewesen?«, flüsterte sie rasend vor Wut. Ihre Augen funkelten zornig hinter den Brillengläsern. »Im Kartenspielzimmer. Und anschließend war ich kurz am Büfett. Wo hätte ich sonst sein sollen?« »Sie hatten versprochen, mir mit Poppy zu helfen.« »Inwiefern helfen? Ich habe versprochen, mit ihr zu tanzen. Und hier bin ich.« Leo verstummte und blickte sich um. »Wo ist sie?« »Ich weiß es nicht.« Er runzelte die Stirn. »Wie kann es sein, dass Sie das nicht wissen? Wollen Sie etwa sagen, dass Sie sie verloren haben?« »Zuletzt habe ich sie vor etwa zehn Minuten gesehen, als sie mit Mr Rutledge tanzen gegangen ist.«

»Der Hotelier? Er nimmt an solchen Veranstaltungen nicht teil.« »Heute Abend schon«, entgegnete Miss Marks grimmig. Sie hielt ihre Stimme gedämpft. »Und jetzt sind sie verschwunden. Beide. Sie müssen sie finden, Mylord. Sofort. Sie ist in Gefahr, ruiniert zu werden.« »Warum sind Sie ihr nicht gefolgt?«"