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Outperformance mittels Exchange Traded Funds
Peter H Vogels
Verlag Diplomica Verlag GmbH, 2010
ISBN 9783836636438 , 220 Seiten
Format PDF, OL
Kopierschutz frei
B. Charakteristika von Exchange Traded Funds (S. 4-5)
I. Definition, Funktionsweise und Kostenstruktur
1. Definition von Exchange Traded Funds
Der Begriff „Exchange Traded Funds“ bezeichnet börsengehandelte Fonds, welche das Ziel verfolgen einen Index (Underlying), meist im Verhältnis 1:10 bzw. 1:100, möglichst exakt abzubilden. Dabei kombinieren ETFs die Flexibilität einer Einzelaktie mit der Diversifikation und Sicherheit eines Investmentfonds. Hierdurch können diese wie gewöhnliche Aktien kontinuierlich an der Börse gehandelt werden, wobei sich der Preis des ETFs aus Angebot sowie Nachfrage ergibt und keinerlei Ausgabeaufschlag erhoben wird. Somit ist es möglich, sowohl Stop Loss- oder limitierte Orders einzureichen als auch Leerverkäufe zu tätigen.10 Bei Letztgenannten sind ETFs von der Zero-Plus-Tick Regelung befreit und können auch bei einem Downtick leerverkauft werden.11 Da ETFs i.d.R. rechtlich als Investmentfonds konstruiert sind, stellt das Fondsvermögen der Kapitalanlagegesellschaft (KAG) ein vom Emittenten getrenntes Sondervermögen dar. Bei einer Insolvenz der KAG fließt somit das Fondsvermögen nicht in die Insolvenzmasse ein, wodurch das Emittentenrisiko ausgeschlossen wird.12 Durch die Nachbildung eines Index wird zum Einen ein hoher Grad an Diversifikation erreicht, wodurch i.S.d. modernen Portfoliotheorie das titelspezifische Risiko weitestgehend diversifiziert wird und lediglich spezifische systematische Risiken im ETF enthalten sind. Zum Anderen entfällt aufgrund der Indexreplikation ein aktives Fondsmanagement. Dadurch werden sowohl die Kosten eines aktiven Fondsmanagers eingespart als auch der Portfolioturnover gering gehalten, da eine Umschichtung innerhalb des ETFs lediglich bei einer Indexanpassung vorgenommen werden muss.
Aus diesem Grund weisen ETFs ein deutlich geringeres Total Expense Ratio (TER) auf als aktive Investmentfonds sowie einen sehr geringen Tracking Error (TE).14 Weiterhin bleibt der ETF vollkommen transparent, da sich das Fondsvermögen aus den im Index enthaltenen Wertpapieren ergibt. Sowohl die Gewichtung als auch der Wert der im Fondsvermögen enthaltenen Wertpapiere werden dabei täglich von der Depotbank über den Net Asset Value (NAV), bezogen auf die im Umlauf befindlichen Fondsanteile, am Folgetag anhand der Aktienkurse des Vortages veröffentlicht.15 Diese Transparenz wird zusätzlich durch die kontinuierliche Veröffentlichung des indikativen Net Asset Value (iNAV) erhöht. Dieser wird alle 15 bzw. 60 Sekunden von der Deutschen Börse AG berechnet und gibt die real-time Performance des Underlyings an.