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Jerry Cotton 2818 - Kap ohne Hoffnung

Jerry Cotton

 

Verlag Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2011

ISBN 9783838710105 , 64 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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1,99 EUR

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"(S. 7-8)

Nach einem angenehmen Flug erreichten wir den einige Meilen außerhalb von Durban liegenden internationalen Flughafen. Man konnte ihm ansehen, dass er kaum mehr als ein Jahr in Betrieb war, wie ich einem Prospekt entnommen hatte. Auf dem langen Flug hatten Phil und ich uns mit Südafrika sowie der dortigen Polizei im Besonderen auseinandergesetzt. Das Ergebnis fiel reichlich ernüchternd aus, da wir überwiegend über Korruption und Inkompetenz lesen mussten.

»Jetzt bin ich aber gespannt, was für ein Typ Ermittler Inspector Advani ist«, sagte ich zu Phil. Wir hatten uns an einem vorher abgesprochenen Meeting-Point eingefunden. Mein Blick erfasste die sommerlich gekleideten Menschen im Flughafen und ich war froh, dass wir unsere dunklen Anzüge gegen leichte Sommerkleidung getauscht hatten. »Agent Cotton und Agent Decker?« Ein mittelgroßer Mann mit der dunklen Hauttönung eines Inders und erkennbarem Bauchansatz unter dem weißen Hemd tauchte vor uns auf und sprach uns an. »Ja. Ich bin Special Agent Cotton und das ist mein Partner, Special Agent Decker«, stellte ich uns vor. Wir hielten unsere Dienstausweise hoch, woraufhin auch der Kollege aus Durban seinen Ausweis präsentierte.

»Ich bin Inspector Chandresh Advani von der Kriminalpolizei Durban. Willkommen in Südafrika, Agents«, begrüßte er uns offiziell. »Kommen Sie. Mein Wagen steht vor der Tür. Oder wollten Sie sich einen Mietwagen nehmen?« Advanis Englisch war lupenrein und erinnerte nicht an den Singsang seiner Landsleute in New York. »In Südafrika herrscht Linksverkehr, richtig?«, fragte Phil. »Das ist korrekt, Agent Decker. Eines der Überbleibsel der ehemaligen Kolonialherren«, lachte Advani. Phil und ich hatten uns entschlossen, vorerst keine Fahrversuche auf der falschen Straßenseite zu unternehmen.

»Vermutlich ist es besser, wenn wir uns fahren lassen«, lehnte ich daher das Angebot mit einem Leihwagen ab. Inspector Advani quittierte es mit einem verstehenden Lächeln, während er uns hinaus auf den Parkplatz führte. Die feuchte Hitze traf mich wie ein Hammerschlag und ließ mich unwillkürlich aufstöhnen. »Sie haben sich einen besonders heißen Sommer für Ihren Besuch ausgesucht, Agents«, griff Advani meine Reaktion auf. Wir mussten unsere Reisetaschen zirka eine halbe Meile schleppen, bis wir den grünen Wagen des Inspectors erreichten. Als ich meine Tasche in den Kofferraum wuchtete, war mein Hemd bereits durchgeschwitzt. Phil erging es nicht anders, denn er zog eilig sein Sakko aus. »Geben Sie Ihrem Körper einen Tag, Agents. Bis dahin sollte sich der Kreislauf an die anderen klimatischen Bedingungen gewöhnt haben«, sprach Advani uns Mut zu.

»Was ist das eigentlich für eine Marke?« Nachdem ich den Hitzeschock des von Sonnenstrahlen aufgeheizten Innenraums samt dem heißen Kunstleder unter meinem Hintern verdaut hatte, erkundigte ich mich nach der Automarke. »Oh, das ist ein Jetta, ein Volkswagen«, erklärte Advani. Der Inspector fädelte den Jetta dermaßen rücksichtslos in den nur träge dahinfließenden Verkehr ein, dass ich einen Moment erstarrte. Ein Blick in den Rückspiegel bewies mir, dass auch Phil sich irgendwo festklammerte. »Gibt es weitere Neuigkeiten zu dem Toten?«, fragte ich. Inspector Advani weihte uns in die Strukturen des organisierten Verbrechens seines Landes ein. Advani wirkte sehr fähig und seine Zusammenfassung schilderte uns die schwierigen Umstände seiner Arbeit in Durban.

»Als ich die Antwort Ihrer Behörde erhielt, habe ich meine Informanten auf Bhaskar Singh angesetzt. In den Slums spricht man ungern mit uns Cops, was nicht nur mit der Tatsache vieler illegaler Einwanderer zu tun hat«, zeigte Advani sich erfreulich offen. »Haben Sie Hinweise erhalten, die Singh hier in Verbindung mit dem organisierten Verbrechen bringen?« Der Inspector konnte nicht sofort antworten, da er sich in einem Wortduell mit mehreren anderen Autofahrern befand. Er beschimpfte wüst einige Fahrer von Kleintransportern, die sich offenbar nicht einmal an die für mich sowieso schon chaotischen Verkehrsregeln in Durban hielten. »Die Fahrer dieser Sammeltaxis glauben doch wahrlich, die Straßen würden ihnen gehören«, kommentierte Advani den Disput."