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Saint plus One

Katy Evans

 

Verlag LYX, 2018

ISBN 9783736305724 , 157 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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3,99 EUR

Für Firmen: Nutzung über Internet und Intranet (ab 2 Exemplaren) freigegeben

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Der beste Tag


»Ja, ja, ja, ja!«

Ich sagte viermal Ja, weil einmal für meinen Freund nicht genug zu sein schien.

Dies ist der beste Tag meines Lebens.

Die Aufregung, die durch meine Adern summt, ist so gewaltig, dass ich nicht still sitzen kann.

Ich esse mit dem heißesten Mann der Welt im obersten Stockwerk eines der eindrucksvollsten Wolkenkratzer Chicagos zu Abend. Die Skyline der Stadt besteht aus funkelnden nächtlichen Lichtern, und um uns herum laufen etliche Heizpilze auf Hochtouren und schützen uns vor dem kühlen Wind. Winzige elektrische Kerzen führen an dem Pfad entlang, über den mein Freund mich auf ebendiese Terrasse geführt hat.

Er sitzt mir gegenüber am Tisch, und keiner von uns beachtet die exquisiten Speisen, die uns serviert werden.

Wir können nicht aufhören, einander über den Tisch hinweg zu berühren und einander zu küssen.

Mein Gedankenkarussell bleibt immer wieder stehen und spult von Neuem die letzten paar Minuten ab. In denen er gesagt hat, dass er mich liebt … dass er mich heiraten will …

Oh Gott, er will mich heiraten.

Dieser Mann hat die Macht, alles Gewöhnliche in etwas Außergewöhnliches zu verwandeln. Ein Herrenhemd. Eine grüne Weintraube. Ein paar Halsketten. Eintrittskarten zu einem Baseballspiel. Einen Besuch im Büro. Einen Abend. Ein Bett.

Nun, heute hat Malcolm Saint meinen ansonsten durchschnittlichen Arbeitstag in den Tag verwandelt, an dem ich seine Verlobte wurde. Die einzige wahre Verlobte, die er je hatte.

Wir sind offiziell … verlobt!

Und Malcolm sieht so ungeheuer zufrieden mit sich aus, seine Lippen zu einem Lächeln verzogen, sein dunkles Haar ein wenig vom Wind zerzaust, als er mich durch seine nachtdunklen Wimpern ansieht und sich über den Tisch beugt, um mein Weinglas wieder aufzufüllen.

Er kann gar nicht aufhören, mich anzusehen. Mit glücklich tanzenden, leuchtend grünen Augen beobachtet er mich eingehend und ungeniert, als er die Flasche zurück in den silbernen Weinkühler neben unserem Tisch stellt, und ich atme dabei die frische Brise ein.

Wir stecken beide noch immer in unserer typischen Arbeitskleidung, aber Malcolm sieht großartig aus in seinen Geschäftsanzügen, während ich ein wenig sekretärinnenhaft wirke. Er hat sein dunkles Jackett und die Krawatte vor einer Weile abgelegt, und die beiden obersten Hemdknöpfe geöffnet, und ich trage einen Bleistiftrock und ein durchgeknöpftes Oberteil, und mein Haar ist im Nacken zu einem losen Knoten frisiert, damit es dem Wind nicht zu sehr ausgesetzt ist.

»Woran denkst du?«, fragt er leise, während er auf dem Tisch abermals meine Hand ergreift, mir über den Daumen streicht und seinen Daumen dann in meiner Hand liegen lässt.

Ich lächele ihn an, und das Schweigen zwischen uns zieht sich in die Länge. Die Art von vielsagendem Schweigen, in dem Worte mitschwingen wie: Tun wir dies hier wirklich gerade? Ja, wir tun es!

»Ich spiele in Gedanken noch einmal deinen Antrag durch«, gestehe ich lachend. »Ich bin albern, ich weiß.«

Er lacht leise und hebt meine Finger an die Lippen. »Soll ich dich noch mal fragen?«

Ein teuflisches Funkeln erscheint in seinen Augen, und ich beiße mir auf die Lippe und nicke.

Seine Stimme klingt belegt. »Heirate mich, Rachel.« Er beugt sich über den Tisch, seine Hand an meinem Hinterkopf, als er mich zu sich heranzieht, damit unsere Lippen sich berühren können.

»Ja«, hauche ich, eine Sekunde bevor er mich küsst, langsam und genüsslich. »Ich liebe dich, Malcolm«, flüstere ich und suche seine Zunge mit meiner.

»Ich liebe dich auch«, erwidert er heiser, dicht an meinen Lippen.

Als wir uns voneinander losreißen, geht mir das Herz in der Brust auf vor Liebe zu ihm. Ich schaue auf meine Hand, und ja … da ist der Beweis, der funkelnde Ring an meiner linken Hand, gleich neben der Stelle, wo er mir mit dem Daumen noch immer die Hand streichelt.

Ich habe noch nie im Leben einen strahlenderen Diamanten gesehen.

Der Ring hat Malcolms Mutter gehört; er sitzt erhöht auf einem Platinreif, und der Stein funkelt hell und lebendig, obwohl sich nur das Licht des Mondes und der Kerzen darin bricht.

Ich kann kaum glauben, dass dieser Ring, dieser wunderschöne Ring, jetzt an meiner Hand prangt. Von erlesener Größe, funkelnd, perfekt. Mehr kann ich nicht tun – als nur immer wieder den Ring zu betrachten, den Saint mir geschenkt hat. Den Saint mir gerade auf den linken Ringfinger gesteckt hat.

Ich betrachte ihn bewundernd, während Saint mich betrachtet.

Über einen Meter neunzig reiner, harter Geschäftsmann, mit der gewaltigen Kraft eines Sturms. Mit diesem ewig mysteriösen, phänomenalen Mann hatte ich nie in meinem Leben gerechnet. Und er hatte gewiss nie mit mir gerechnet.

Aber jetzt ist die Ehe unsere gemeinsame Zukunft.

Jetzt lehnt mein ultraheißer Verlobter sich wie ein Zar auf seinem Stuhl zurück und beobachtet mich mit seinen durchdringenden Blicken.

Saint war der Inbegriff eines Frauenhelden, der begehrteste milliardenschwere Junggeselle in Chicago. Und ich bin mir absolut sicher, dass seine männlichen Freunde und seine nervigen weiblichen Groupies der Schlag treffen wird, wenn sie hören, dass wir uns verlobt haben. Ganz zu schweigen von meinen Freunden und meiner Mutter, die wahrscheinlich vor Panik und Aufregung einen Anfall bekommen werden.

»Die Mädels werden ausflippen. Aber ich will ihre Gesichter sehen, wenn ich es ihnen erzähle.« Ich nehme mein Weinglas und trinke einen Schluck. »Haben die Jungs gewusst, dass du mir einen Antrag machen würdest?«

Er nimmt sein Handy hervor, tippt mit den Daumen eine Nachricht, schickt sie ab und legt es beiseite. »Jetzt wissen sie es.« Er grinst.

Und seine Augen glänzen so sehr heute Abend, dass ich bei ihrem Anblick weiche Knie bekomme.

Er schiebt seinen Stuhl zurück, um Platz für mich zu machen, und ich gehe leise um den Tisch herum und setze mich auf seinen Schoß.

Saint hat perfekte Arme; sie halten mich genau richtig. Eng, aber nicht zu fest, als wollte er sagen: Ich bin hier, aber nicht: Du sitzt in der Falle. Irgendwie verführen sie mich dazu, mich an ihn zu lehnen – sie verführen mich, verlangen es nicht von mir. Er ist selbstbewusst, und so bekommt er, was er will, immer mit Geduld und Beharrlichkeit. Er verdient sich gern das, was er hat.

Er hält mit einer Hand meinen Kopf fest und spielt mit dem Daumen der anderen ein wenig mit meinen Lippen, als bereite er sie für seinen Kuss vor. »Ich werde dich küssen. Überall. Die ganze Nacht lang.« Er haucht einen Kuss auf meinen Mundwinkel, und ich bin nicht nur bereit für einen weiteren Kuss, ich brenne darauf. Ich könnte sterben für einen Kuss, der bis zum Morgen dauert.

Vorfreude summt in meinen Adern, als ich mich an seine feste, warme Brust schmiege und er mir seine Lippen sanft auf meinen anderen Mundwinkel drückt. Ich seufze zufrieden, und dann hebt Saint meine Hand an, küsst meine Knöchel, inspiziert den Ring und bekommt eine kleine Falte zwischen den Brauen, während er ihn studiert. »Wir müssen die Größe ändern lassen.«

»Ich will ihn noch nicht ablegen.« Ich bedecke ihn besitzergreifend, dann werfe ich Saint ein durchtriebenes Lächeln zu. »Ich werde eine Seite mit Klebeband polstern, damit er schwerer wird und bleibt, wo er hingehört.«

»Elegant«, scherzt er, und wir lachen. Er legt mir beide Hände an den Kopf und beugt sich vor, um mit seinen lächelnden Lippen spielerisch über meine zu streifen.

Ich recke ihm das Gesicht entgegen, und mein Lächeln erstirbt beim Anblick von Saints schwelenden, grünen Augen. Ich schlinge ihm die Arme um den Hals, hungrig nach ihm, so wahnsinnig verliebt in ihn, und hauche: »Küss mich, Saint. Küss mich, als hätten wir uns gerade verlobt.«

Er trägt mich in seine Wohnung hinunter. Er hält mich so fest umfangen, dass ich kaum Luft bekomme, aber ich will auch gar nicht atmen.

Wir ziehen uns aus und streicheln uns eine halbe Stunde lang leidenschaftlich im Bett, unsere Münder wie aneinander festgeklebt, während wir einer den Geschmack des anderen auskosten, des anderen Wärme, des anderen Mund. Mein Mund ist rot und geschwollen von seinen Küssen, und meine Haut fühlt sich heiß und kribbelig unter seinen Fingerspitzen an.

Gott. Ich fühle mich wie Venus. Schön, schwach, stark, alles gleichzeitig, während er mir zärtlich zuraunt, wie gut ich schmecke, rieche und mich anfühle.

»Ich liebe dich wirklich.« Vier Worte, in stillem Erstaunen geäußert – heiser und tief und ein bloßes Flüstern an meinem Ohr.

»Ich dich auch.«

Er streicht mit seinen warmen Fingern über meine Kurven, während ich über seine massive Brust reibe und im Halbdunkeln seine Augen betrachte.

Die Laken unter mir fühlen sich so weich an und ganz anders als sein straffer Körper über meinem. Seine starken, festen Lippen fallen abermals über mich her, passen perfekt zu meinen. Wir küssen uns ausgiebig und halten nur inne, um aneinander zu knabbern, damit wir zwischendurch Luft holen können.

Sein Atem fühlt sich heiß an auf meinem Gesicht. Ich glaube, er sieht mich an. Mustert mich eingehend. »Es war hinreißend, dieses ›Ja‹ aus deinem Mund zu hören.«

Ich schaue lächelnd zu ihm auf. »Hmmm. Ja«, wiederhole...