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Alltags- und Lebensökonomie - Erweiterte mikroökonomische Grundlagen für finanzwirtschaftliche und sozioökonomisch-ökologische Basiskompetenzen

Michael-Burkhard Piorkowsky

 

Verlag Vandenhoeck & Ruprecht Unipress, 2011

ISBN 9783862348558 , 285 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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70,00 EUR

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"6 Zusammenfassung und Ausblick (S. 237-238)

6.1 Grundlagen des Konzepts der Alltags- und Lebensökonomie

Das Bildungskonzept der Alltags- und Lebensökonomie zielt auf die Förderung von allgemeinen und grundlegenden Kompetenzen zur Bewältigung der ökonomischen Anforderungen in der Alltags- und Lebenswelt, also dem selbst organisierten Umgang mit Knappheit und Unsicherheit bzw. Ungewissheit über die Zukunft sowie dem abwägenden Denken in Alternativen. Dabei wird der private Haushalt als Ausgangspunkt gesehen.

Die Lernbedeutung ergibt sich insbesondere daraus, dass die ersten ökonomischen Erfahrungen im Familienhaushalt gewonnen werden und die Gründung eines eigenen Haushalts zu den wichtigsten Entwicklungsaufgaben beim Übergang ins Erwachsenenleben gehört. Individuen gründen aber nicht nur private Haushalte, sondern sehr häufig auch Familien und nicht selten Unternehmen und Vereine; oder sie beteiligen sich an deren Gründung und Entwicklung. Durch die individuellen Aktivitäten auf der Mikroebene der vielen einzelnen Haushalte werden schließlich auch die Meso- und Makrostrukturen vonWirtschaft und Gesellschaft mitbestimmt. Dies alles bleibt in der herkömmlichen ökonomischen Bildung weitgehend unberücksichtigt.

Anlass für die Entwicklung des fachdidaktischen Konzepts der alltags- und lebensökonomischen Bildung waren zum einen die vielfach beklagte kritische Situation der schulischen Wirtschaftssozialisation und zum anderen die oben bereits angesprochenen Erkenntnisse. Auch dort, wo Wirtschaft in den Lehrplänen der Schulen als Fach oder als Lernbereich in einem Fächerverbund verankert ist, hat derWirtschaftsunterricht in den meisten Bundesländern eine randständige Bedeutung.

Dies dürfte zumindest auch an den theoretischen Grundlagen liegen, die von den traditionellen Konzepten der Mikro- und Makroökonomik ausgehen und damit andere Teilbereiche der ökonomischen Theorie sowie konkrete Handlungsbereiche des ökonomischen Alltags nur unzureichend einbeziehen. Das traditionelle Grundmodell der schulischen Wirtschaftsbildung ist der Geld- und Güterkreislauf. Damit werden aber nur die geldvermittelten Beziehungen im Wirtschaftsleben abgebildet und die Aktivitäten von Haushalten und Unternehmen auf dichotomisch stilisierte Rollen als Marktteilnehmer fixiert, und zwar als Konsumenten, d. h. als Anbieter von Arbeitskraft und Geld sowie Nachfrager nach Konsumgütern am Markt, sowie als Produzenten, d. h. als Nachfrager nach Arbeit und Geld sowie Anbieter von Marktgütern.

Neuerdings wird versucht, die abstrakte Modellwelt durch eine spezielle Finanzbildung zu ergänzen oder sogar zu ersetzen. Aber damit wird die angedeutete Lücke lediglich zum Teil und fast immer nur im Rahmen der traditionellen Theorie gefüllt. Das Konzept der Alltags- und Lebensökonomie bietet dagegen einen neuen Zugang zur ökonomischen Bildung."