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Gefesselt an die dunkle Seite meiner Affäre | Erotischer SM-Roman - der Beginn einer hemmungslosen Sucht, die von extremen Höhen und Tiefen bestimmt wird ...

Katy Kerry

 

Verlag blue panther books, 2022

ISBN 9783862777525 , 560 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

9,99 EUR


 

Extreme Höhen und Tiefen

Das Gewissen ist die Wunde,
die nie heilt und an der keiner stirbt.

(Friedrich Hebbel)

Am nächsten Morgen wachte ich in seinem Schlafzimmer im Obergeschoß auf. Ich konnte mich überhaupt nicht mehr erinnern, wie ich hierhergekommen war. Ich war so erschöpft gewesen nach unserer heißen Nacht, dass mich Jeremy offensichtlich im Halbschlaf hochgetragen hatte. Ohne dass es mir bewusst gewesen war, musste er die restliche Nacht neben mir verbracht haben, denn auch seine Seite sah benutzt aus.

Ich war noch immer von den letzten Stunden aufgewühlt. Noch nie hatte ich mich so begehrt gefühlt. Noch dazu von dem Mann, für den ich innerlich förmlich zu verbrennen schien.

Ich rekelte mich auf meinem Nachtlager. Im gleichen Augenblick hörte ich im Untergeschoß Geschirr klirren. Er durfte also gerade dabei sein, Frühstück zu machen.

Langsam richtete ich mich auf und schlug das Satinlaken zur Seite. Ich hatte in einem pompösen King Size Bett geschlafen, dessen Oberfläche mit einer Felldecke bedeckt war, die nun nach dieser Nacht nicht mehr so sorgfältig ausgebreitet schien. Unzählige Kissen in Weiß und Rot waren an der großzügigen Lehne drapiert. Davor stand ein cremefarbenes Kanapee, offenbar zur Zierde, denn wer sollte sich schon darauflegen wollen, wenn er auf solch einem grandiosen Nachtlager schlafen konnte?

An der Zimmerdecke war ein enorm großer Spiegel angebracht. Dieser Umstand brachte mich zum Schmunzeln. Sah er sich so gern selbst dabei zu oder warum hatte er dieses ungewöhnliche Ding dort oben montieren lassen?

Ein Lehnstuhl stand in der Nähe der riesigen Fensterfront, die sich auch hier über die gesamte Länge erstreckte. Auf dem Nachttisch neben dem Bett befand sich eine Fernbedienung. Vermutlich diente sie dazu, die Vorhänge zuzuziehen. Sicher aus dem Grund, weil draußen eine weitläufige, begrünte Dachterrasse angesiedelt war und man vielleicht einen Blick ins Schlafzimmer vom gegenüberliegenden Wohnhaus riskieren konnte. Gegenwärtig standen die Vorhänge offen. Jeremy musste bereits zum Zwecke der Ästhetik im Freien ein Feuer im Kamin entfacht haben, denn die Flammenzungen tanzten im Wind. Unmittelbar daneben konnte ich eine sehr bequeme, aus Rattan geflochtene Lounge-Insel mit klappbarem Verdeck und jutefarbenen Kissen erspähen.

Neugierig und splitternackt sprang ich aus dem Bett, um mich an die Glasfront zu stellen, dabei lief ich über einen offensichtlich beheizten Fußboden. Als ich um die Ecke lugte, konnte ich das Plätschern eines kleinen Pools vernehmen, der augenblicklich dampfte. Ich schüttelte verblüfft den Kopf. Es gab anscheinend nichts, was Jeremy nicht hatte.

Nun schlüpfte ich in einen weißen, exquisiten und sehr flauschigen Morgenmantel mit Schalkragen, den er scheinbar für mich über der Lehne des Armstuhls zurechtgelegt hatte. Meine Nase vergrub ich in seinem Kragen und atmete tief ein. Gott, roch dieser Mann vielleicht gut! Sein männliches Aroma raubte mir fast den Verstand.

Anschließend tapste ich in den Nebenraum. Dort befand sich sein Bad. Es war hell, freundlich und mit weißem Mobiliar eingerichtet. Kurzerhand sah ich in den übertrieben großen Spiegel. Gar nicht mal so schlecht, musste ich feststellen. Dafür, dass ich in dieser Nacht so gut wie nicht geschlafen hatte – außer mit ihm, ich kicherte –, sah ich recht annehmbar und überdies außerordentlich verführerisch aus.

Zögerlich öffnete ich die Glastür des Duschraums und drehte am Wasserhahn. Ich ließ den Morgenmantel auf den Boden gleiten. Das Wasser kam in einer angenehmen Temperatur aus allen Richtungen und ich genoss es. Ich hüllte meinen Körper in einen cremigen Duschschaum ein, um ihn bald darauf wieder abzuspülen. Mein Haar wusch ich mit einem extrem gut duftenden Shampoo. Im Anschluss blieb ich noch einen Moment unter dem Duschkopf stehen und ließ das warme Nass über meine Haut fließen. Kurz entschlossen stellte ich das Wasser wieder ab und stieg auf den weichen Badezimmerteppich. Ich langte nach einem flauschigen Handtuch und wickelte mich darin ein. Mein Haar rubbelte ich mit einem weiteren trocken.

Flink sah ich in den Spiegel und kontrollierte mein Aussehen. Konnte ich mich so bei ihm blicken lassen? Ach was! Heute Nacht war er so verrückt nach mir gewesen. Da kam es doch wirklich nicht darauf an, ob ich nun geschminkt war oder nicht.

Bevor ich die modern geschwungene Marmortreppe nach unten lief, riskierte ich noch einen Blick über die aus Glas gefertigte Brüstung. Langsam strich ich über das angenehm in der Hand liegende Geländer und schaute nach oben. Erstaunt blieb mein Blick an einem merkwürdigen Gebilde hängen, das an der Decke schwebte. Zwei miteinander verschlungene, goldene, enorm große Ringe hingen dort hinab. Es sah aus, als wären es zwei überdimensionale Eheringe. Pff. Was für ein Geschmack! Für zeitgenössische, moderne und abstrakte Kunst hatte ich nicht wirklich viel übrig, klassische Kunst hingegen war da schon etwas ganz anderes. Schmunzelnd lief ich die wenigen Stufen, die mich noch von Jeremy trennten, hinab.

Am helllichten Tag sah der Wohnraum noch viel repräsentativer aus, als es nachts den Anschein gehabt hatte. Die Aussicht von hier oben auf die Tower Bridge war einfach grandios. Elena, das könnte dir gefallen! Oder? Dieses Luxusapartment und Jeremy im Doppelpack wären doch eine ziemlich aufregende Partie.

Jetzt erst fiel mir auf, dass die Vorhänge lindgrün waren. Eine schöne Farbe, dachte ich still bei mir. Im Vorbeigehen bemerkte ich ein Foto auf Jeremys Schreibtisch. Es zeigte eine Schwarz-Weiß-Aufnahme von einem spärlich bekleideten Kleinkind, das am Boden kauerte und nach oben sah. Dabei lächelte es glücklich und zufrieden. Ich fragte mich, wer das wohl war. Verwundert wandte ich meinen Blick wieder ab, um in den nächsten Raum zu gehen.

Meine Augen weiteten sich vor Staunen. Dieses Apartment war wirklich für Überraschungen gut. In der Mitte des Raums stand ein großer, runder Esstisch mit neun gepolsterten Stühlen. Dieses Speisezimmer war raffiniert vom Wohnbereich mit einer Holztäfelung abgetrennt. Auf der einen Seite war eine beachtliche Spiegelfläche angebracht, in der sich der opulente Tisch aus einer neuen Perspektive zeigte. Die andere Seite beherbergte einen Schrank, der bis an die Decke mit sicher gut sortierten und exquisit aussehenden Weinflaschen bestückt war. So etwas hatte ich bisher noch nie gesehen! Dieser riesige Glasschrank hatte an der Außenseite mehrere digitale Thermometer, die scheinbar alle die für die jeweilige Weinsorte exakte Temperatur anzeigten.

Von der Decke hing ein beachtlicher Kristallluster herab und abermals ein abstraktes Bild an der Wand. Ich fragte mich, was es eigentlich darstellen sollte. Jeweils in zwei Reihen übereinander gestapelte Kelchblüten. Merkwürdiger Geschmack. Wenn ich mir ein Gemälde an die Wand hing, dann war es von einer eindrucksvollen Landschaft geprägt. Aber so etwas? Ich schüttelte den Kopf. Mit verschränkten Armen stand ich nun vor der Malerei und betrachtete sie eingehend. Die Geräusche des Nebenraumes erreichten mich, dann verstummten sie wieder.

»Gefällt es dir?«, drang Jeremys geheimnisvolle Stimme an mein Ohr. Erstaunt wandte ich mich um und starrte ihn konsterniert an.

»Offen gestanden: nein!« Grinsend nahm er mich in den Arm, während er mich lüstern von der Seite her anstarrte. Allmählich wanderte sein Blick zu dem Bild an der Wand.

»Wenigstens eine ehrliche Antwort«, entgegnete er fast ein wenig enttäuscht. »Was sollte denn stattdessen dort hängen?«, fragte er nun neugierig. Hier brauchte ich nicht lange zu überlegen.

»Das Motiv an und für sich würde mich ja ansprechen, es ist nur die Art und Weise, wie es gemalt wurde. Ich dachte eher an strahlende Blumen, an eine Perfektion von gelben Blüten wie bei van Gogh, hell und freundlich.« Nochmals studierte ich es gründlich. »Egal, ich habe Hunger.« Ich wirbelte in seinen Armen herum, sodass er mich verdutzt ansah. Unmittelbar danach setzte er ein breites, unzüchtiges Grinsen auf.

»Ich wollte dich gerade wecken und dir das Frühstück ans Bett bringen.« Dabei inspizierte er mich vom Haaransatz bis zu den Zehenspitzen.

Kokett steuerte ich auf den Servierwagen zu und schnappte mir ein Stück Toast, den er bereits mit Orangenmarmelade bestrichen hatte. Er musste das Frühstück dort hingestellt haben, als ich noch im Bad gewesen war, und mir war es in meinem Staunen gar nicht aufgefallen. Unverfroren biss ich in die Brotscheibe und betrachtete ihn mit diesem unwiderstehlichen Augenaufschlag, den ich schon als Kind wie aus dem Effeff beherrscht hatte.

»Nach dieser Nacht noch immer nicht genug?«, fragte ich ihn mit einer gekonnt verruchten Stimme und schob mir den letzten Bissen in den Mund. Seine kräftigen Arme umschlangen meinen Oberkörper. Ich stand nun mit dem Rücken zu ihm, während er mein Haar zur Seite strich, um meinen Hals zu küssen. Ungestüm fasste ich nach hinten, um...