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Allgemeinbildung deutsche Literatur für Dummies

Ulrich Kirstein, Tina Rausch

 

Verlag Wiley-VCH, 2018

ISBN 9783527698325 , 486 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz DRM

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Allgemeinbildung deutsche Literatur für Dummies

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DIE DEUTSCHSPRACHIGEN LITERATURNOBELPREISTRÄGER

1902 Theodor Mommsen (1817–1903), gelobt als »Meister der historischen Darstellungskunst« und tatsächlich vor allem als Historiker aktiv mit seinem dreibändigen Hauptwerk Römische Geschichte

1908 Rudolf Eucken (1846–1926) als »Sucher nach der Wahrheit«, die der Philosoph – und Vater des bekannten Ökonomen Walter Eucken – mit Werken wie Die Methode der aristotelischen Forschung oder Der Wahrheitsgehalt der Religion unter Beweis stellte

1910 Paul Heyse (1830–1914) als »Lyriker, Dramatiker, Romanschriftsteller und Dichter weltberühmter Novellen« und vor allem vieler, könnte man hinzufügen, denn er war ungemein produktiv, was aber nicht viel dagegen half, heute weitgehend vergessen zu sein

1912 Gerhart Hauptmann (1862–1946) für seine »reiche, vielseitige, hervorragende Wirksamkeit auf dem Gebiet der dramatischen Dichtung«, eine Wirksamkeit, die sich in vielen Aufführungen seiner Dramen wie Die Ratten oder Vor Sonnenaufgang bis heute fortsetzt

1919 Carl Friedrich Georg Spitteler (1845–1924) als erster Schweizer »in Würdigung besonders seines machtvollen Epos ›Olympischer Frühling‹«. Faszinierend zu lesen bis heute ist eher sein Roman Imago, in dem es darum geht, wie viel Wirklichkeit unser Traum vom Leben eigentlich verträgt.

1929 Thomas Mann (1875–1955) »vornehmlich für seinen großen Roman Buddenbrooks«, der schon 1901 erschien. Der Schriftsteller selbst war darüber nicht entzückt, hielt er doch den Zauberberg von 1924 für bedeutender als sein Frühwerk.

1946 Hermann Hesse (1877–1962) für »seine Kühnheit und Tiefe und zugleich klassischen Humanitätsideale und hohen Stilwerte«, die der leidenschaftliche Pazifist in Romanen wie Siddhartha, Demian, Narziß und Goldmund, Der Steppenwolf oder Das Glasperlenspiel insbesondere der Jugend der (ganzen) Welt nahebrachte

1966 Nelly Sachs (1891–1970) für ihre »hervorragenden lyrischen und dramatischen Werke«, die, obwohl sie von den Nazis vertrieben wurde und längst schwedische Staatsbürgerin war, ihre Dankesrede auf Deutsch hielt

1972 Heinrich Böll (1917–1985) für »eine Dichtung, die durch ihre Verbindung von zeitgeschichtlichem Weitblick und liebevoller Gestaltungskraft erneuernd in der deutschen Literatur gewirkt hat« und dessen Humanitätsideal in seinen Werken heute so wichtig ist wie je

1981 Elias Canetti (1905–1994) für sein »schriftstellerisches Werk, geprägt von Weitblick, Ideenreichtum und künstlerischer Kraft«, eindrucksvoll nachzulesen in seinem Hauptwerk Masse und Macht oder in seinem autobiografischen Zyklus, den der erbitterte Verächter des Todes zu Lebzeiten nicht vollenden konnte

1999 Günter Grass (1927–2015), »weil er in munterschwarzen Fabeln das vergessene Gesicht der Geschichte gezeichnet hat«, auch wenn ihm erst spät sein wahres Gesicht in seiner persönlichen Geschichte aufleuchtete. Doch Die Blechtrommel, Der Butt oder Das Treffen in Telgte faszinieren nach wie vor.

2004 Elfriede Jelinek (geboren 1946) für ihr von »sprachlicher Leidenschaft« und dem »musikalischen Fluss von Stimmen und Gegenstimmen« geprägtes Werk, das sowohl als Roman den heimischen Leser wie als Theaterstück den Besucher verstört, berührt oder zumindest nicht kaltlässt

2009 Herta Müller (geboren 1953), die »mittels Verdichtung der Poesie und Sachlichkeit der Prosa Landschaften der Heimatlosigkeit zeichnet« und vielen Lesern eine Welt nahegebracht hat – tief im Osten unter dem Banner des Kommunismus –, die wir bis dato kaum wahrgenommen hatten

ERSTE SÄTZE, DIE EINSCHLAGEN

»München leuchtete.« Thomas Mann: Gladius Dei

»Ich bin nicht Stiller!« Max Frisch: Stiller

»Ilsebill salzte nach.« Günter Grass: Der Butt

»Flieger waren über der Stadt, unheilkündende Vögel.« Wolfgang Koeppen: Tauben im Gras

»Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.« Franz Kafka: Die Verwandlung

»So, also hierher kommen die Leute, um zu leben, ich würde eher meinen, es stürbe sich hier.« Rainer Maria Rilke: Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge

»Wie komme ich hierher?« Franz Werfel: Die vierzig Tage des Musa Dagh

»Über dem Atlantik befand sich ein barometrisches Minimum; es wanderte ostwärts, einem über Rußland lagernden Maximum zu, und verriet noch nicht die Neigung, diesem nördlich auszuweichen.« Robert Musil: Der Mann ohne Eigenschaften

»Lange Wellen treiben schräg gegen den Strand, wölben Buckel mit Muskelsträngen, heben zitternde Kämme, die im grünsten Stand kippen.« Uwe Johnson: Jahrestage

»Verrückt sein heißt ja auch nur, dass man verrückt ist, und nicht bescheuert.« Wolfgang Herrndorf: Bilder deiner großen Liebe

BEDEUTENDE ROMANE IN EINEM SATZ

  • Die Wahlverwandtschaften von Johann Wolfgang Goethe

    Wie in einem chemischen Kräftespiel von Anziehung und Abstoßung, auf das schon der Titel Bezug nimmt, mischen sich die Verhältnisse von vier jungen Menschen neu, der adlige Eduard und seine Frau Charlotte, die sich endlich gefunden hatten und nun auf Eduards Landgut ihre Liebe lebten, sowie dem ehemaligen Hauptmann Otto, und Charlottes Nichte Ottilie, in die sich Eduard leidenschaftlich verliebt; schließlich aber stirbt ein Kind durch einen Unfall, Ottilie durch Entsagung, Eduard durch seine ungestillte Leidenschaft und es bleibt die Frage nach Wahl und Moral.

  • Der Zauberberg von Thomas Mann

    Der junge Hamburger Hans Castorp reist ins Schweizer Hochgebirge, um seinen kranken Vetter Joachim Ziemßen drei Wochen im Lungensanatorium zu besuchen, führt dort mit Patienten und Ärzten politische und philosophische Debatten, verliebt sich unsterblich in die Russin Clawdia Chauchat, erkrankt selbst, um diesen magischen Ort nie mehr verlassen zu müssen, und zieht sieben Jahren später von dort in den Ersten Weltkrieg.

  • Der Mann ohne Eigenschaften von Robert Musil

    Ein Mann namens Ulrich, der viele Begabungen, aber keine Leidenschaften hat, nimmt sich Urlaub vom Leben, um sich neu zu orientieren, trifft nach dem Tod des Vaters seine Schwester Agathe wieder, der er sich tief verbunden fühlt, und beteiligt sich an den Vorbereitungen der sogenannten Parallelaktion anlässlich des 70. Thronjubiläums von Kaiser Franz Joseph und des 30. Thronjubiläums des Deutschen Kaisers Wilhelm II. im Jahr 1918, die wohl nie stattfinden wird – genau wie der Roman kein Ende findet.

  • Jahrestage von Uwe Johnson

    Gesine Cresspahl, die Hauptfigur des Romans – und vielleicht auch des Lebens des Autors – flieht aus dem kommunistischen Nordosten der jungen Deutschen Demokratischen Republik nach New York, lebt dort in der Nähe des Central Park mit ihrer kleinen Tochter und führt sie »für wenn ich tot bin«, langsam und Tag für Tag im Jahre 1967 in die Vergangenheit ihrer Heimat, in Verstrickung und Widerstand gegen Diktatur und Terror, aber auch in das Leben und (unmögliche) Lieben im Jetzt ein.

HIER KÖNNEN SIE SICH SELBST WIE EIN DICHTER FÜHLEN

  • Café Bräunerhof, Stallburggasse 2, 1010 Wien, www.braeunerhof.at

    Das Stammlokal von Thomas Bernhard: In dem klassischen Wiener Kaffeehaus las sich der österreichische Schriftsteller durch das internationale Presseangebot und verbat sich jegliche Störung. Eine breite Zeitungsauswahl gibt es bis heute und Devotionalien erinnern an den berühmten Stammgast.

  • Cafe Luitpold, Brienner Straße 11, 80333 München, www.cafe-luitpold.de

    Um 1900 verbrachte hier die Schwabinger Bohème rund um Franziska zu Reventlow viele Stunden. Man trank, diskutierte, schrieb, zeichnete. Ein Stammgast späterer Jahre war Erich Kästner, der ebenfalls gern im Kaffeehaus schrieb. Mit dem Salon Luitpold und Sonntagsmatineen führen die heutigen Betreiber ihre kulturelle Tradition fort.

  • Antico Caffè Greco, Via dei Condotti, 86, 00100 Roma, www.anticocaffegreco.eu

    In dem 1760 eröffneten Künstlercafé verkehrten Maler, Dichter und Kreative aus aller Welt. Johann Wolfgang Goethe war während seiner Italienreise zu Gast und in Prinzessin Brambilla von E.T.A. Hoffmann nimmt dessen Held Celionati »mitten unter den teutschen Künstlern Platz«. Heute droht...