dummies
 

Suchen und Finden

Titel

Autor/Verlag

Inhaltsverzeichnis

Nur ebooks mit Firmenlizenz anzeigen:

 

Dark Obsession - Need me - Romantische Spannung | Heiße Bodyguards. Gefährliche Lovestorys. Leidenschaftliche Gefühle.

Cynthia Eden

 

Verlag beHEARTBEAT, 2018

ISBN 9783732555406 , 238 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

4,99 EUR

Für Firmen: Nutzung über Internet und Intranet (ab 2 Exemplaren) freigegeben

Derzeit können über den Shop maximal 500 Exemplare bestellt werden. Benötigen Sie mehr Exemplare, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.


 

Kapitel eins


»Bitte. Ich zahle jeden Preis. Ich … Ich will nicht sterben.« Julianna Patrice McNall-Smith ballte die Hände zu Fäusten, als Devlin Shade sie in sein Büro bei VJS Protection, Inc. führte.

Die Firma war eine Topadresse und als sehr diskret bekannt. Hatte man ein Problem, war VJS die Lösung. Hier bekam man Personenschutz. Einen umfassenden Bodyguard-Service rund um die Uhr, sieben Tage die Woche – und angesichts der Tatsache, dass sich ihr Leben langsam, aber sicher in die Hölle auf Erden verwandelte, brauchte Julianna genau das.

»Warum setzen Sie sich nicht?«, sagte Devlin mit seiner tiefen Stimme, während er die Tür zu seinem Büro und ihrem Zufluchtsort schloss.

Vermutlich mochte sie den Klang seiner Stimme etwas mehr, als angebracht war. Sie war sich seiner Anwesenheit viel zu bewusst. Das war nicht richtig.

Warum fühlte es sich dann so richtig an?

Julianna setzte sich und schlug die Beine übereinander. Ihr entging nicht, dass Devlins Blick auf ihre Beine fiel, und für einen Augenblick erstarrte sie. Reiß dich zusammen. Immer schön die Fassade aufrechterhalten. Du schaffst das.

Er wandte den Blick ab und ging zu seinem Schreibtisch hinüber, setzte sich aber nicht hin. Stattdessen lehnte er sich gegen die Tischkante und sah sie durchdringend an.

»Meine Anwältin hat mir geraten, mich an Sie zu wenden«, sagte Julianna, um die unangenehme Stille zu durchbrechen, die sich über das Büro gelegt hatte. »Sophie Sarantos sagte, ihre Firma biete guten und diskreten Personenschutz.« Ihr Lachen klang schrill. »Eigentlich ist es mir nicht wichtig, ob Sie diskret sind oder nicht. Ich brauche einfach nur Hilfe.« Denn Julianna wusste, dass da draußen ein Mörder frei herumlief, und sie war nicht sonderlich scharf darauf, als Nächste an der Reihe zu sein.

Nicht jetzt, da ich gerade wieder anfange zu leben.

»Ich kenne Sophie gut«, sagte Devlin.

Seine Stimme klang beinahe gefährlich. So rau und tief. Sie weckte Sehnsüchte in ihr, über die sie in dieser Situation nicht einmal nachdenken sollte. Julianna straffte die Schultern. Vielleicht war Devlin so zögerlich, weil er die Gerüchte über sie gehört hatte. »Ich bin keine Mörderin.«

Er sah sie einfach nur an. Seine Augen waren strahlend blau. Wunderschöne Augen. Als Julianna hineinsah, verlor sie sich ein Stück weit in ihnen – und sie wusste, dass das gefährlich werden konnte. Devlin war groß und stark, mit kräftigen, breiten Schultern, über denen sein Jackett spannte. Das dichte dunkle Haar umrahmte seine Stirn. Devlin war ein sehr attraktiver Mann, gerade weil er nicht makellos war. Er hatte hohe Wangenknochen, ein markantes Kinn und eine größere Nase, die zu ihm passte. Und seine Lippen …

Seine Lippen gehen mich nichts an.

Sie verlagerte ihr Gewicht und öffnete ihre verschränkten Beine, schlug sie dann aber aus Nervosität schnell wieder übereinander. Der Stoff ihres Rocks glitt ihr über die Haut.

Devlin räusperte sich. »Ihr Fall wird sich hinauszögern. Das ist Ihnen sicher bewusst. Mit dem Tod des zuständigen Staatsanwalts und der Neuigkeit, dass der Typ ein totaler Psycho war, der Ihre Anwältin gestalkt hat, werden Sie so schnell sicher keinen Gerichtssaal von innen sehen. Jeder einzelne von Staatsanwalt Eastbridges Fällen wird bald genau unter die Lupe genommen. All die Leute, die er ins Gefängnis gebracht hat, werden ihre Urteile anfechten und auf eine Neuverhandlung bestehen. Seinetwegen steht der Staatsanwaltschaft gerade die Scheiße bis zum Hals.« Er machte eine kurze Pause. »Und das ist Ihr Glück.«

Die Luft, die sie einatmete, fühlte sich kalt an. »Mein Glück? Sophie ist nicht nur meine Anwältin. Sie ist meine Freundin. Dieser Mann, Clark Eastbridge, wollte sie umbringen! Da kann ich wirklich nicht von Glück reden.«

Devlin sah sie mit ausdrucksloser Miene an.

»Sie meinen, es ist mein Glück …« Jetzt verstand auch sie. »Weil ich wegen Clark Eastbridges Ausraster wahrscheinlich nicht ins Gefängnis kommen werde.« Sophie hatte ihr dasselbe gesagt. Eastbridge hatte besonders fieberhaft an ihrem Fall gearbeitet, und jetzt, da die Wahrheit über ihn ans Licht gekommen war … Nun … Selbst die Presse würde sich wohl ein bisschen zurücknehmen.

»Ganz genau das meine ich. Schuldig oder nicht, die Sache sieht jetzt ganz anders für Sie aus.«

Julianna sprang auf die Beine und hätte sich am liebsten auf ihn gestürzt. Ihre Beine streiften Devlins, als sie sich zu ihm vorbeugte. »Ich bin nicht schuldig.«

Er zuckte die Achseln. »Das zu beurteilen, ist Aufgabe der Jury.«

Seine Worte verletzten sie. Eigentlich hätte es sie nicht wundern sollen, dass Devlin dachte, sie wäre eine Mörderin. Das dachten viele Leute und sprachen es auch aus. Sie hielten sie für eine berechnende Frau, die sich einen reichen Mann gesucht und dann abgewartet hatte, bis finanziell alles in trockenen Tüchern war, um ihn brutal zu ermorden.

Sie wünschte, die Leute wüssten die Wahrheit über ihren verstorbenen Ehemann.

Wenn sie doch nur die Wahrheit über mich wüssten.

»Bis der echte Mörder gefasst ist, muss ich mich mit der Möglichkeit auseinandersetzen, den Rest meines Lebens im Gefängnis zu verbringen.« Das durfte einfach nicht passieren. Sie hatte schon viel zu lange in einem Käfig gelebt. Das würde sie nicht noch einmal durchmachen. Selbst Sophie wusste nichts von Juliannas geheimen Plänen … Fluchtplänen. Bei zu düsteren Aussichten würde sie verschwinden.

In letzter Zeit war die Angst in ihrem Leben so allgegenwärtig gewesen, dass ihr die Möglichkeit zu verschwinden wie die perfekte Lösung vorgekommen war. Aber ich will nicht als Mörderin in die Geschichte eingehen.

»Sie wollen, dass ich den echten Mörder schnappe?«, fragte Dev und neigte den Kopf leicht zur Seite, als er zu ihr hinuntersah.

Sie legte ihm die Hände auf die Schultern. Warum fasste sie ihn denn jetzt an? Julianna wusste es nicht genau, aber sie zog die Hände nicht zurück. »Nein. Ich will, dass Sie mich am Leben erhalten. Er ist hinter mir her. Das weiß ich ganz sicher. Ich will Sie als meinen Bodyguard engagieren.« Geld spielte für sie keine Rolle. Nicht mehr.

Für einen kurzen Augenblick holte die Vergangenheit sie ein. Dieser furchtbare Morgen, an dem sie auf dem Wohnzimmerboden neben der Leiche ihres Ehemannes aufgewacht war. Sein Blut hatte den Teppichboden durchtränkt, auch an der Stelle, an der sie gelegen hatte. Es hatte an ihr geklebt.

Überall.

Devlin ließ den Blick über ihr Gesicht gleiten. Ganz langsam. Als würde er sie aufmerksam studieren. Julianna war sich ihrer Finger auf seinen Schultern viel zu bewusst, seines Körpers, der ihr so nah war …

»Kriegen Sie immer, was Sie wollen?«

Sie zog die Augenbrauen zusammen.

Devlins Stimme war jetzt etwas rauer. »Setzen Sie … immer Ihren Körper ein, um zu kriegen, was Sie wollen?«

Vor Entsetzen klappte ihr der Mund auf, aber sie schloss ihn gleich wieder, als Zorn sie durchfuhr. »Ich setze nicht meinen Körper ein.« Hastig ließ sie von ihm ab. Sophie hatte sich in dem Kerl getäuscht. Sich an Devlin zu wenden, war ein Riesenfehler gewesen. Er war nicht der Mann, für den sie ihn gehalten hatte, nicht im Geringsten.

Julianna eilte zur Tür, doch nach wenigen Schritten hielt Devlin sie zurück. Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und drehte sie zu sich herum. »Jeder Nachrichtensender behauptet, Sie seien eine Femme fatale. Die Frau, die Milliardär Jeremy Smith verführt und innerhalb kürzester Zeit dazu gebracht hat, sie zu heiraten.«

Sie war diejenige, die verführt worden war. Und in die Falle gelockt.

»Und jetzt kommen Sie hier rein und sagen, Sie würden alles dafür geben, dass ich Ihnen helfe.«

Sie reckte das Kinn. »Ich habe von Geld gesprochen. Jeden Betrag, den Sie wollen. Ich sprach nicht davon, mit meinem Körper zu bezahlen.« Sie war verletzt. Warum, wusste sie nicht. Schließlich war er nicht der Erste, der sie beleidigt hatte. »Was auch immer Sie von mir denken, ich bin keine Hure. Für keinen Preis.«

Er fuhr mit der Hand ihren Arm hinab. »Mein Fehler.«

»Ja«, stimmte sie mit jetzt eiskalter Stimme zu. »Es war Ihr Fehler. Und meiner. Ich hätte niemals herkommen sollen. Ich werde jemand anderen finden.« Sie nickte ihm knapp zu. »Vergessen Sie, dass ich hier war.«

Julianna drehte sich auf dem Absatz um und machte sich auf in Richtung Tür – in Richtung Freiheit.

»Sie zu vergessen, wird nicht leicht«, sagte Devlin. »Keine Chance.«

Aber Julianna blieb nicht stehen. Er hatte sie beleidigt, angegriffen … und sie hatte nur nach seiner Hilfe gefragt. Er hatte keine Ahnung, wie verängstigt sie war, in jeder einzelnen Sekunde, die verstrich. Sie konnte die Angst nicht mehr ertragen. Seit Jeremys Tod hatte sie keine Nacht durchgeschlafen. Ihre Nerven lagen blank, und der Wahnsinn nahm kein Ende. Julianna griff nach der Klinke, riss die Bürotür auf und eilte hinaus.

»Julianna, warten Sie!«

Auf keinen Fall. Fehler. Fehler. Fehler. Das Wort hämmerte in ihren Gedanken, während sie auf den Aufzug zusteuerte. Aber Devlin war direkt hinter ihr. Sie konnte seine Schritte hören, und das Herz schlug ihr jetzt immer schneller in der Brust. Sie sprang in den Aufzug und drückte fieberhaft auf die...