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Werner von Rheinbaben und die Außenpolitik der Weimarer Republik

Rainer Orth

 

Verlag Diplomica Verlag GmbH, 2009

ISBN 9783836625241 , 80 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz frei

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"Kapitel 2, Rheinbaben und die Außenpolitik:
Die Außenpolitik sah Rheinbaben sein Leben lang als das zentrale und wichtigste von allen politischen Fachgebieten an. In seinen Aufzeichnungen lassen sich dementsprechend zahlreiche Stellen finden, in denen er in hohen Tönen von der überragenden Bedeutung dieses Themenkreises spricht: So redet er vom ""Primat der Außenpolitik"" oder sinniert - etwas mystisch - davon, dass ""die Außenpolitik [...] Deutschlands Schicksal bestimmt und geformt"" habe. Als die ""treibenden Kräfte"" der Außenpolitik erblickte er dabei ""Volkstum"", ""Wirtschaft"" und die ""öffentliche Meinung"", die man sich durch tatsächliche oder vermeintliche Erfolge geschickt zunutze machen müsse, um auf der Welle ihrer Zustimmung weitere Erfolge zu erreichen. Als Methode der Außenpolitik beschwor Rheinbaben wiederholt die ""Annäherung der Völker"" und den Verzicht auf Gewalt - ob er dies, eingedenk der deutschen Schwäche, nun aus Pragmatismus oder aus tiefer innerer Überzeugung tat, sei an dieser Stelle einmal dahingestellt. Stattdessen bediente er sich wiederholt der Formel von der ""Evolution der außenpolitischen Verhältnisse"", die im Zuge einer schrittweisen Entwicklung den deutschen Wünschen angepasst werden sollten. In seinem Buch Von Versailles zu Freiheit von 1927 stellt er die evolutionäre Revision unter das Motto ""Ohne Revanche zur wirklichen Befriedigung Europas."" Aus dem Verzicht auf Gewalt folgt indessen für ihn nicht, dass man unfähig sein sollte Gewalt auszuüben, denn: ""Rechte habe nur dann Wert so lange sie durch Macht gestützt"" werden.
Die Möglichkeit zur Gewaltausübung ist für ihn demnach auch dann unerlässlich, wenn man gar nicht von ihr Gebrauch machen möchte, und zwar als Drohkulisse im Hintergrund, um die eigenen Ziele und Interessen bei Verhandlungen mit der Gegenseite durchsetzen zu können."