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Die Angst der Borderline-Persönlichkeit - Professionelle Beziehungs- und Arbeitsgestaltung im sozialtherapeutischen Setting

Saskia Nissen

 

Verlag Diplomica Verlag GmbH, 2009

ISBN 9783836621601 , 120 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz frei

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Kapitel 6.2. Angst vor struktureller Regression Borderline-Patienten sind zumeist partiell sehr leistungsfähig, ihre Leistungsfähigkeit führe allerdings selten zur eigenen Befriedigung. Sie biete Ihnen auch keine Sicherheit, da sie von einer ständigen Angst begleitet sei, jederzeit einer Regression zum Opfer fallen zu können. Das Gefühl, den erreichten Zustand wieder zu verlieren, da er, auch wenn äußerlich zufriedenstellend, im Kern immer brüchig ist, begleitet den Borderline-Patienten. Er hat Angst, den Stand seiner Leistungen und seiner Leistungsfähigkeit nicht halten zu können. Diese Angst begründe sich im Erleben einer 'Brüchigkeit des Ichs' (ebd., S. 231), als Folge der spezifischen Ich-Schwäche des Borderline-Patienten ( vgl. ebd.). Als Entstehungsbedingung dieser Form der Angst sieht Hoffmann (vgl. ebd., S. 229) also die defiziente Entwicklung der intrapsychischen Strukturen des Ich und des Selbst. Zu dieser strukturbedingten Genese von Angst wird an anderer Stelle von Bassler (vgl. 2000, S. 21) weiter ausgeführt: Dem Ich fehlen von vornherein die nötigen Ressourcen um auf eine Gefahrensituation adäquat zu reagieren. Es trete frühzeitig diffuse Panik auf. Bezogen auf die Angst der Borderline-Persönlichkeit, dass die Leistungsfähigkeit einer Regression zum Opfer fallen könnte, wird auf ein bindungstheoretisches Konzept zurückgegriffen: Werden frühe Bindungserfahrungen internalisiert und beeinflussen sie die Entwicklung von Selbst- und Objektrepräsentanzen, dann haben sie selbstverständlich einen direkten Einfluss auf das Selbstwertgefühl. Die Selbstrepräsentanz bildet sich über 'den Umweg des Objekts' (ebd.), das heißt, man sieht sich selbst so, wie man erfahren hat, dass andere einen sehen und behandeln. Waren zentrale Bindungen, wie die zur Mutter, unsicher und von Ambivalenz geprägt, muss dies zu einem unsicheren Selbstwertgefühl führen. Rückschließend kann nur ein stabiles Selbst die eigenen Leistungen als solche anerkennen und um die Konstanz der Leistungsfähigkeit wissen. 'Unsichere Bindungserfahrungen bedingen oft eine ängstlich-unsichere, vor allem auf Außensteuerung (Bezugspersonen) angewiesene Selbstorientierung des Individuums.' (ebd., S. 22)