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Zeitenzauber - Die magische Gondel - Band 1

Eva Völler

 

Verlag Baumhaus, 2011

ISBN 9783838711454 , 333 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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6,99 EUR

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"Venedig, 1499 (S. 131-132)

Hier muss es sein«, hörte ich eine Frauenstimme vom Kanal her. »Seht nur, das Wassertor ist offen, und drinnen sind Leute, die können wir fragen.« Der tödliche Schwertstoß blieb aus. Ich riss die Augen wieder auf und sah, wie Alvise irritiert die Waffe sinken ließ. Die Stimme wurde lauter. »Ihr guten Leute, sind wir hier richtig beim Haus des ehrenwerten Messèr Trevisan? Wir sind zu seiner Feier eingeladen.« Nie hätte ich mir träumen lassen, mich einmal über das Auftauchen von Juliane Tasselhoff zu freuen. Ach was, freuen war gar kein Ausdruck. Ich hätte jubeln können vor lauter Begeisterung! Hastig wich ich ein paar Schritte von Alvise zurück.

»Ja, hier seid Ihr richtig!«, rief ich. Es kam als heiseres Krächzen heraus, Folge des Würgegriffs, doch bei meinen nächsten Worten gewann ich wenigstens teilweise die Stimme zurück. »Die Familie Tassini, stimmt’s? Kommt doch gleich hier herein, in den Wassersaal, ich kann Euch in den Portego begleiten und Euch dem Gastgeber vorstellen!« Die ganze Zeit ließ ich Alvise nicht aus den Augen, aber er hatte wohl erkannt, dass die Nacht der langen Messer vorbei war. Ohne ein Wort zog er sich zu seinem Bruder in den Gang zurück. Die Schritte der beiden entfernten sich in erfreulichem Tempo.

Mein Herz raste wie verrückt von all dem Adrenalin, das mein Körper ausgeschüttet hatte. Ich musste ein paarmal tief durchatmen, bis ich wieder halbwegs klar denken konnte. Mit wackligen Knien ging ich zu den Stufen, die von der Galerie zum Wasser hinabführten. Vor dem Tor dümpelte die Gondel der Tasselhoffs alias Tassini. Juliane und ihr Gatte Heinrich, beide aufgerüscht wie für einen Staatsempfang, waren sichtlich erstaunt, mich hier zu sehen. »Ist das nicht dieses verwirrte junge Ding von heute Nachmittag?«, fragte Juliane ihren Mann. »Ich erkenne sie trotz ihrer Maske.« »Du hast recht, Giulia. Sie ist es.

Was sie wohl hier zu tun hat?« Matthias erhob sich von der hinteren Sitzbank und half gemeinsam mit dem Gondoliere seiner Mutter beim Aussteigen. »Ihr solltet nicht von ihr reden, als wäre sie gar nicht da.« Damit hatte er eindeutig recht, doch ich war so unendlich erleichtert und dankbar, dass Juliane und Heinrich sonst was hätten erzählen können. Sie hatten mir das Leben gerettet, dafür hatten sie was bei mir gut. Mit einem Griff schob ich mir die Maske nach oben ins Haar, weil es mir unhöflich vorkam, mein Gesicht vor ihnen zu verstecken. »Dass ich verwirrt war, gebe ich zu, aber es lag an der Hitze«, sagte ich, immer noch zittrig.

»Kaum wart Ihr fort, hatte ich begriffen, dass es eine Verwechslung war.« »Wie war gleich dein Name?«, fragte Matthias mit schüchternem Lächeln. Ich holte tief Luft. »Anna. Und du bist Matteo Tassini, richtig?« »Du hast es dir gemerkt!« Er strahlte mich an. »Das liegt daran, dass es mir vorkommt, als würde ich dich schon ewig kennen.«"