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Informationsbewertung unter Ambiguität - Eine experimentelle Untersuchung

Martin Strumpler

 

Verlag Rainer Hampp Verlag, 2011

ISBN 9783866187511 , 277 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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Teil E: ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK (S. 175-176)

1 Zusammenfassung und Zielabgleich


Die vorliegende Arbeit untersucht experimentell das Entscheidungsverhalten bei der Informationsbewertung unter Ambiguität. Häufig besteht vor dem Treffen einer Entscheidung die Möglichkeit, eine zusätzliche Information zu beschaffen. Es stellt sich die Frage, welcher Wert dieser Information beigemessen wird. Entscheidungen finden in der Realität meistens unter Unsicherheit statt: Dem Entscheider liegen keine objektiven Wahrscheinlichkeitsangaben vor, er ist auf subjektive Einschätzungen angewiesen. Obwohl das Entscheidungsproblem der Informationsbewertung unter Unsicherheit in der Realität eine hohe Relevanz besitzt, existieren in der Literatur bisher nur wenige empirische Untersuchungen.

Die Hypothesen der Arbeit werden aus dem Choquet-Erwartungsnutzenmodell und anhand bisheriger empirischer Ergebnisse zum Entscheidungsverhalten unter Ambiguität hergeleitet. Durch eine Umformung der angegebenen Wahrscheinlichkeiten komplementärer Ereignisse können die Stärke der Meinung und die Ambiguitätseinstellung als Treiber der Informationsbewertung identifiziert werden. Ein wesentliches Abgrenzungsmerkmal gegenüber anderen Arbeiten in diesem Gebiet ist die zusätzliche Betrachtung der Variable „Stärke der Meinung“ als Einflussfaktor, die durch die Differenz der subjektiven Wahrscheinlichkeiten komplementärer Ereignisse gemessen wird. Bisherige Untersuchungen betrachten entweder keine realen Ereignisse, sondern Urnenlotterien, oder sie vernachlässigen bei der Betrachtung realer Ereignisse die Variable „Stärke der Meinung“.

Anhand bereits existierender empirischer Ergebnisse zum Entscheidungsverhalten unter Ambiguität wurde die Kompetenz als Einflussfaktor der Ambiguitätseinstellung identifiziert. Analog zu den Überlegungen der Laplace-Regel wird in dieser Arbeit davon ausgegangen, dass die Stärke der Meinung bei zunehmender Kompetenz steigt. Die Verknüpfung der Hypothesen aus dem Choquet-Erwartungsnutzenmodell und der Hypothesen über den Einfluss der Kompetenz auf die beiden Treiber führt zur Bildung einer Hypothese über den Einfluss der Kompetenz auf die Informationsbewertung. Die Kompetenz ist eine leichter zu operationalisierende Größe als die Ambiguitätseinstellung und die Stärke der Meinung.

Die empirische Untersuchung der Hypothesen basiert auf dem Entscheidungsverhalten von 242 Studenten und Praktikern in drei realen Situationen. Dabei stammen die Situationen aus drei unterschiedlichen Bereichen, um eine möglichst unterschiedliche Kompetenz der Teilnehmer in den Situationen zu erzeugen: Sport, Politik und Wirtschaft. Vor dem Hintergrund der aufgezeigten Forschungslücke lässt sich eine Reihe von zentralen Ergebnissen der Arbeit festhalten.

Zunächst kann konstatiert werden, dass das Choquet-Erwartungsnutzenmodell einen Beitrag zur Erklärung der empirisch erhobenen Informationswertsumme liefert. Da der Anteil der erklärten Varianz 19,6% beträgt, liegt eine mittlere Effektstärke vor. Die in der Untersuchung erhobenen Variablen können die Differenz zwischen der empirischen und der theoretischen Informationswertsumme nicht erklären – sie liefern also keinen zusätzlichen Erklärungsbeitrag. Somit kann das Choquet-Erwartungsnutzenmodell zunächst als geeignet eingestuft werden.