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Unternehmensethik im digitalen Informationszeitalter

Albert Löhr, Vitali Altholz, Eckhard Burkatzki

 

Verlag Rainer Hampp Verlag, 2011

ISBN 9783866187627 , 125 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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Orientierungsprobleme im Informationszeitalter: Eine Anfrage an die Ethik? (S. 77-78)

Vitali Altholz

Abstract


Wir leben im Zeitalter der Information. Diese Erkenntnis ist für viele Menschen heute ebenso essenziell wie selbstverständlich. Die technischen Neuerungen und Möglichkeiten, die unseren Alltag prägen, sind nicht mehr wegzudenken – und dennoch bleiben sie zahlreichen Menschen (nicht nur aus technischer Perspektive) verschlossen. Globale Phänomene wie die Informationsexplosion oder die globale Vernetzung haben längst Gestalt angenommen und durchdringen alle Ebenen des Handelns, ohne dass sie bis jetzt ausreichend reflektiert wurden.

Aus heutiger Sicht können diese Phänomene jedoch nicht mehr als Laissez-faire- Zustand bzw. als „offenes Projekt“ betrachtet werden. Unbehagen, Skepsis, Vertrauensbrüche und Erwartungsunsicherheit gegenüber bestimmten Tendenzen des Informationszeitalters sowie das Bedürfnis nach begrifflicher Auseinandersetzung mit den Auswirkungen des rasanten Fortschritts im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien gibt es nicht nur innerhalb der Wissenschaften; sie durchziehen alle menschlichen Lebens- und Tätigkeitsbereiche und verlangen nach gesellschaftlicher Anpassung.

Der vorliegende Artikel versucht, den aktuellen Stand der gesellschaftlichen Debatte über die Phänomene des Informationszeitalters aufzuzeigen sowie Erwartungsunsicherheit und Orientierungsproblematik als Indizien einer möglichen kommenden Krise innerhalb der technisierten, vernetzten Gesellschaft zu verstehen. Er plädiert von daher für die Relevanz einer lebenspraktischen Ethik im Hinblick auf die Möglichkeiten des Handelns. Darüber hinaus werden die Aufgaben der Ethik als einer eigenständigen philosophischen Disziplin im Zusammenhang der Entfaltung einer neuen historischen Epoche der Postmoderne dargelegt.

1. Einleitung

Wir leben mitten im Informationszeitalter. Jede gesellschaftliche Epoche ruft eine kritische Auseinandersetzung mit ihren Charakteristika, Entwicklungstendenzen und Problemen hervor, besonders dann, wenn innerhalb der Gesellschaft eine gewisse Orientierungslosigkeit und Ungewissheit herrschen. Aus ethischer Perspektive wäre es an dieser Stelle von Bedeutung, eine Diagnose des Informationszeitalters durchzuführen, um dem innerhalb der Gesellschaft wachsenden Ungleichgewicht zwischen der Abstraktion und der Griffigkeit von Ansprüchen und Erwartungen in Bezug auf das Informationszeitalter die notwendige Aufmerksamkeit zu verleihen.

2. Information als Zentraler Begriff des Informationszeitalters: Eine Naturalistische Perspektive

An den Beginn einer Besinnung auf das Informationszeitalter, das wie jede andere gesellschaftliche Epoche auch und nicht zuletzt durch den kulturellen Fortschritt vorangetrieben wird, könnte man den Begriff „Information“ und seine Stellung innerhalb der gesellschaftlichen Strukturen setzen. Im Zuge der rasanten Entwicklung der Informationstechnik sowie einer neuen gesellschaftlichen Auffassung gegenüber dem Begriff der Information kam es dazu, dass sich dieser Begriff, der ursprünglich mit „Auskunft“ bzw. „Benachrichtigung“ sowie Belehrung“ und „Vorstellung“ gleichgesetzt wurde, allmählich ausdifferenzierte. Zu den neueren Bedeutungsmomenten des Begriffs „Information“ lassen sich aus wissenschaftlicher Sicht z. B. die naturalistische bzw. die kulturalistische Auffassung zählen. So stehen etwa dem „Informationismus der Naturwissenschaften“ eine Reihe kulturalistischer Kritikpunkte gegenüber.