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Jerry Cotton 2846 - Bilder, die den Tod bedeuten

Jerry Cotton

 

Verlag Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2012

ISBN 9783838714851 , 64 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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1,99 EUR

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(S. 11-12)

Die Fahrt mit dem Katamaran über den Atlantik in Richtung Süden hatte eine Stunde gedauert. Als ich wieder festen Boden unter den Füßen hatte, kam ich mir vor wie in einer anderen Welt. Eben noch das Getöse des Molochs New York. Und hier, an der nördlichen Spitze von Sandy Hook, das zu New Jersey gehörte, sah ich nichts als weißen Sandstrand und – einige Meilen nördlich – die Häuserschluchten von Manhattan im Baukastenformat.

Hier ging ein leichter Wind, die Luft war sauber und roch leicht salzig nach Meer. Nur die Dutzende Vans und Trucks, fast alle weiß, störten diese ausgesprochene Postkartenidylle. »Entschuldigung, Mister, aber hier geht’s für Sie heute leider nicht weiter«, blökte uns ein barfüßiger unrasierter Berufsjugendlicher mit langen blondierten Haaren an. Er stellte sich Phil und mir in den Weg, hielt es aber nicht für nötig, seine wuchtigen Kopfhörer abzunehmen. »Schätze, da liegen Sie falsch, Mister«, entgegnete Phil und zückte seine FBI-Marke.

»Wo finden wir denn Heather Fields?« Blondie musterte die Dienstmarke ganz genau, wies dann eher ungenau mit dem Daumen über seine Schulter in Richtung der Wagenburg, die die Filmproduktionsgesellschaft hatte auffahren lassen. Ich tippte zum Dank mit dem Finger an die Stirn und marschierte weiter. Wir sahen eine Menge Leute, die nichts taten, und einige wenige, die hektisch durch den Sand liefen. Wir steuerten auf einen großen Van mit der Aufschrift Elsberry Catering zu; essen und trinken muss an einem Filmset schließlich jeder mal, dachten wir. Und das Glück war uns hold:

Die hoffnungsvolle Schauspielerin Heather Fields lief uns sozusagen direkt in die Arme. Genau genommen lief sie Phil in die Arme: barfuß und in ein wallendes Sommerkleid gehüllt, kam sie lachend um die Ecke gelaufen, verfolgt von einem vielleicht zehnjährigen Mädchen. Heather war Mitte bis Ende zwanzig, blonde Locken rahmten ihr schönes Gesicht ein, das von strahlenden grünen Augen und einer fast zu perfekten Nase dominiert wurde. »Oh«, lachte sie mit glockenheller Stimme, »entschuldigen Sie bitte!« Sie sah zu dem Mädchen, das versucht hatte, sie zu fangen, und beide fielen sich lachend in die Arme. »Guten Tag, Miss Fields«, sagte ich, »haben Sie ein paar Minuten für uns?« »Warum? Worum geht’s denn?«

»Das würden wir lieber allein mit Ihnen besprechen«, sagte ich ernst und wies mich aus. Sie nickte, wandte sich dann zu dem Mädchen. »Shirley, lass uns später weiterspielen, ja?« Dann wies sie uns den Weg zu einem großen Wohnmobil, das wir hinter ihr betraten. »Was drehen Sie hier?«, begann Phil unverfänglich. »Die letzten Szenen für die letzte Folge einer neuen Fernsehserie namens Brooklyn Queens. Sie werden hoffentlich noch viel davon hören. Ich spiele nämlich die Hauptrolle: eine Fotoreporterin, die ständig in Kriminalfälle gerät und sie natürlich löst.« Sie lachte wieder, aber keineswegs aufdringlich. Eher ansteckend. »Letzter Drehtag heute, leider. Es hat mir viel Spaß gemacht.« »Ich hätte solch eine Produktion eher in Hollywood vermutet«, warf Phil ein. »Ach, da vertut man sich«, entgegnete die Schauspielerin lächelnd. »Wussten Sie, dass New York nach Los Angeles und San Francisco die wichtigste Filmstadt der USA ist? Viele große Produktionsfirmen sitzen hier.«