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2012-2016. Weltkrise und Neubeginn - Die Horoskope der Staaten und Ihre persönlichen Sterne

Elizabeth Teissier, Gerhard Hynek

 

Verlag mvg Verlag, 2011

ISBN 9783864152108 , 418 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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12,99 EUR

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ERSTER TEIL


Kapitel 1:
Die apokalyptischen Vorhersagen


Von Nostradamus bis zur Johannes-Apokalypse


Schon seit Urzeiten wollte der Mensch die Zukunft kennen. Heute, zu Beginn des 21. Jahrhunderts, verwandelt sich diese Neugier in die bange Frage, ob es anhand von Prophezeiungen wohl möglich sei, unser persönliches und das Schicksal unserer Erde zu entziffern. Und es gibt tatsächlich eine Fülle an Weissagungen und Prognosen, von denen einige sich inzwischen bewahrheitet haben – seit dem Orakel von Delphi und den biblischen Propheten, über die bedeutenden visionären Astrologen des Mittelalters wie Kardinal d‘Ailly, Nostradamus, Paracelsus, Mystiker wie Hildegard von Bingen oder Meister Eckhart oder die Kalender der Maya und der Hopi-Indianer bis hin zu Edgar Cayce und den Futurologen unserer Epoche.

Beschränken wir uns hier auf einige erstaunliche Vorhersagen der Vergangenheit, die unsere nähere Zukunft betreffen. Während einige dieser Prognosen sehr geheimnisvoll sind wie die berühmten Centurien von Nostradamus oder die »Päpsteprophezeiungen« des Malachias von Armagh in Irland, sind andere Prognosen sehr viel klarer und verständlicher formuliert.

Die Astrologen und ihre Vorhersagen

Die Astrologen, überdurchschnittlich gebildet, meist zudem Ärzte, waren die Gelehrtesten ihrer Zeit. Seit der Römerzeit und während des gesamten Mittelalters nannte man sie übrigens mathematici – die Mathematiker.

Im 14. Jahrhundert erregte Kardinal d‘Ailly (1351–1420), der wie viele andere Kirchenmänner die Astrologie praktizierte, großes Aufsehen, als er für das späte 18. Jahrhundert eine große Revolution in Frankreich vorhersagte, also beinahe vier Jahrhunderte im Voraus!

1556 wagte Nostradamus (1503–1566) neben einigen anderen, eine ebenso weit in die Zukunft weisende Vorhersage, als er das Jahr 1792 als den Beginn eines neuen Zeitalters für Frankreich angab.

Einer der heftigsten Gegner von Nostradamus war ein gewisser Antoine Couillard. 1560 veröffentlichte er ein Pamphlet mit dem Titel Contredicts à Nostradamus (»Einwendungen gegen Nostradamus«), in dem er behauptete, dessen Vorhersagen sowie die sämtlicher »Astrologen-Scharlatane« seien null und nichtig. In der Annahme, Nostradamus und Kardinal d‘Ailly lächerlich machen zu können, kam er auf die unglückliche Idee, sich speziell über ihre Vorhersage einer möglichen Revolution in Frankreich 1789 zu mokieren:

»Sie erfinden unendlich viele unglückliche Vorhersagen, die alle falsch sind. Da sie uns um das Jahr unseres Herrn Tausendsiebenhundertneunundachtzig eine der größten Konjunktionen ankündigen, wobei zehn Saturnumläufe vollständig zu Ende sein werden, versteht es sich von selbst, dass wir davon verschont sein werden«, schreibt er.

Bereits damals mangelte es den Rationalisten, die geradezu allergisch auf die Gestirne reagierten, an Weitblick und geschärfter Intuition!

Nostradamus

Dieser großartige Visionär, Arzt und Astrologe hat seit seinem Tod den Anstoß zu mehreren Tausend Büchern gegeben. In der Welt wimmelt es von Exegeten jeglicher Art, die es offensichtlich ablehnen, die Warnungen dieses bedeutenden Weisen aus Salon in der Provence zu berücksichtigen: Seinen eigenen Worten zufolge wird man ihn erst 2050 entschlüsseln und verstehen!

Die 1566, direkt vor Nostradamus‘ Tod (2. Juli 1566) erschienene Ausgabe der Centurien enthielt zehn Centurien (die VII. blieb unvollendet) mit insgesamt 942 Vierzeilern. Und wie es der Autor in einem Brief an seinen Sohn ankündigte, hatte er sie selbst »unverständlich zurechtgestutzt« …

Sowohl seine Centurien als auch seine »erhellenden« Texte dazu (Brief an seinen Sohn Caesar und Brief an König Heinrich II.) sind äußerst schwierig zu entschlüsseln, trotz der Tatsache, dass seit seinem Tod 1566 mindestens 20 000 bis 30 000 »Übersetzungen« und »Interpretationen« herausgegeben wurden.

Aber eines wird deutlich: Nostradamus war nicht nur ein großartiger Arzt, der Tausende vor der Pest rettete, sowie ein bedeutender Eingeweihter – er besaß eine immense Bildung, sprach Latein, Griechisch und Hebräisch –, sondern auch ein außergewöhnlicher Astrologe. Ein heutiger Astrologe kann tatsächlich kaum begreifen, wie Nostradamus zu so fantastischen Schlussfolgerungen gelangen konnte, ohne auf unsere modernen übergenauen Ephemeriden zurückgreifen zu können – ganz zu schweigen von den astronomischen Daten unserer Computerprogramme. Dies ist ein unerklärliches Geheimnis, sind blendende Tatsachen, die Bewunderung verdienen und ungläubiges Staunen hervorrufen. Denn die Prophezeiungen von Nostradamus gründen sich vor allem auf die Einflüsse der Sterne. Dies äußert er mehrfach ganz klar, wie etwa in dem Brief an seinen Sohn Caesar: »Gott der Schöpfer wollte einige Geheimnisse der Zukunft durch bildliche Eindrücke enthüllen, in Übereinstimmung mit der vernünftigen Astrologie«1 … Und: »Ich habe einige Bücher mit Prophezeiungen zusammengestellt, die jeweils hundert prophetische astronomische Vierzeiler enthalten.« Oder: »Die Dinge, die eintreten müssen, lassen sich anhand der natürlichen nächtlichen Himmelslichter vorhersagen.«

Er warnt seinen Sohn davor, sich mit Magie zu beschäftigen: »Ich flehe dich an, du mögest deinen Verstand niemals auf solche Träumereien und Eitelkeiten verwenden, in denen sich die Seele verliert. (…) Seit jeher von der Heiligen Schrift verworfen (…) und auch vom Oberhaupt, von dem das Urteil der vernünftigen Astrologie akzeptiert worden ist: Dadurch und mittels Inspiration und göttlicher Offenbarung haben wir unsere Prophezeiungen schriftlich ausgearbeitet.«* Eine bewundernswerte Synthese von hieb- und stichfester Klarheit.

In seinem Vorwort zu den letzten drei Centurien (VIII, IX und X), in dem Nostradamus sich an den »unbesiegbaren, überaus mächtigen Heinrich II., König von Frankreich« wendet, dessen Tod in einem Turnier er vorhersagte, gibt er erneut klar und deutlich an, dass sich seine Vorhersagen der Zukunft auf »die Astrologie und die göttliche Eingebung« stützen. Das bedeutet, dass jede andere Interpretationsquelle – wie sie von einigen begriffsstutzigen oder auf Planeten allergisch reagierenden Exegeten angeführt wurde – schlecht fundiert und zumeist an den Haaren herbeigezogen ist.

Auch wenn es nicht Thema des vorliegenden Werkes ist, eine Abhandlung über die Vorhersagen von Nostradamus zu schreiben, bleibt es doch interessant festzustellen, dass Nostradamus wiederholt von einer »islamistischen Gefahr« für Frankreich spricht. Da der religiöse Fanatismus eines der großen Probleme unserer Epoche darstellt, kann man daraus schließen, dass die angekündigten Ereignisse erst noch kommen werden, möglicherweise in sehr naher Zukunft. Es weist allerdings nichts mit Sicherheit darauf hin, für welches Jahr genau Nostradamus diese »Invasion« vorhergesehen hat. Man kann lediglich Hypothesen aufstellen und beim Vergleich dieser Vierzeiler mit anderen und mit den beiden weiter oben zitierten Briefen neigen wir zu der These, dass uns diese Probleme von religiösem Fanatismus und Fundamentalismus ganz aktuell bedrohen.

Hierzu möchten wir nur drei der Vierzeiler von Nostradamus zitieren und überlassen dem Leser das Urteil:

Centurie I, Vierzeiler 18:

Durch die Zwietracht, vernachlässigte Franzosen,

wird ein Durchgang für den Mohammedaner geöffnet sein

mit Blut tränkt man die Erde und das Meer von Senoyse

der Hafen Phocen, von Segeln und Schiffen.

Par la discorde negligence Gauloise

Sera passage à Mahomet ouvert

De sang trempé la terre & mer Senoise

Le port phocéen de voilles & nefs couvert.

(Der Hafen Phocen, anders gesagt Marseille, wird von Segeln und Moscheen eingenommen. Die Segel müssen zugleich als Segel von Schiffen und als der islamische Schleier, der Tschador, verstanden werden.)

Und hier Centurie I, Vierzeiler 73:

Frankreich wird durch Nachlässige von fünf Seiten bestürmt

Tunis, Argiels (?) werden durch Perser aufgewiegelt,

Lion, Sevilla, Barcelona werden schwach.

Sie werden wegen der Venezianer keine Flotte mehr haben.*

France à cinq pars par neglect assaillie

Tunys Argel esmeus par Persiens:

Leon, Sevilie, Barcelon ne faillie,

N‘aura la classe par les Venitiens.

Oder auch Vierzeiler 29 der zweiten Centurie:

Der Orientale verlässt seinen Stammsitz/Thron,

überquert die Berge der Alpen, erblickt Frankreich.

Überwindet vom Himmel die Gewässer und Schnee

Einen jeden wird er mit seiner Peitsche schlagen.2

L‘Oriental sortira de son siège

Passer les monts appenins: voir la Gaule

Transpercera le ciel, les eaux et neige

Et un chacun frappera de sa gaule.

In einem anderen Vierzeiler 77 der Centurie VIII spricht der Weise aus Salon (Provence) von einem Krieg, der 27 Jahre dauern wird:

Der Antichrist, recht bald drei vernichten,

der Krieg wird siebenundzwanzig Blutjahre dauern,

die Ketzer getötet, Gefangene ins Exil geschickt,

Blut, menschliche Körper, Wasser rotgefärbt, Erde voll Hagel.3

L’ antéchrist trois bien tost...