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Urlaub und Meer: Die Kreuzfahrt im Spannungsfeld von Trendreisen und nachhaltigem Tourismus - Eine betriebswirtschaftliche Studie

Katrin Pumpa

 

Verlag Diplomica Verlag GmbH, 2012

ISBN 9783842821675 , 112 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz frei

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29,99 EUR

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Textprobe: Kapitel 5.1, Schiffsgrößen und Schiffstypen: Zu den klassischen Produktionsfaktoren in der Betriebswirtschaft zählen das Kapital, der Boden und die Arbeit. Werden diese Faktoren auf die Kreuzfahrtbranche übertragen, so ist der größte Teil des Kapitals einer Reederei in den Kreuzfahrtschiffen selbst zu finden. Das verdeutlichen die gigantischen Investitionssummen der Reedereien und Kreuzfahrtunternehmen. Zwei von ihnen, Aida Cruises und MSC Cruises, werden am Ende der Arbeit in den Abschnitten 9.1 und 9.2, auch am Beispiel der Investitionssummen noch näher vorgestellt. Der Produktionsfaktor Boden ist nicht direkt zu finden, jedoch ist er vergleichbar mit dem Schiffsterrain. Die Kreuzfahrtbranche ist ein sehr personalintensiver Dienstleistungsbereich. Die Mitarbeiter an Bord, in den Reisebüros, in den Zulieferbetrieben etc. stellen den Arbeitsfaktor in der klassischen Aufteilung der Produktionsfaktoren dar. Das Schiff steht als eigentliche Destination im Mittelpunkt der Reise. Es dient als Transportmittel und als schwimmende Hotelanlage gleichzeitig. Die einzelnen Kreuzfahrtschiffe unterscheiden sich in ihrer Größe, ihrem Aussehen, ihrer Inneneinrichtung, ihrem Alter, ihrer Technik, ihrem Aufbau etc. Die nachfolgende Abbildung gibt einen Überblick der üblichen Einteilung der Schiffsgrößen (Abb.18: Die Einteilung der Schiffsgrößen - eigene Darstellung nach Schüßler). Boutique-Schiffe werden für die weltweite Küstenkreuzfahrt eingesetzt. Aufgrund der geringen Größe können wenig frequentierte Häfen, Inseln und Flussmündungen angesteuert werden. Beispiele sind die Fjordlandschaften Alaskas, Grönlands und Südamerikas, sowie Ziele der Antarktis. Die Reisen finden oftmals im Kreise Gleichgesinnter statt, es wird wenig Wert auf Show, Unterhaltung und Fitness an Bord gelegt. Bedingt durch die geringe Passagierzahl liegen die Preise im 'oberen Bereich', da die gesamten Kosten auf weniger Reisende umgelegt werden müssen. Expeditionsschiffe und Großsegler gehören ebenfalls zur Gruppe der Boutique-Schiffe. Mittelgroße Kreuzfahrtschiffe sind überwiegend in europäischen Gewässern unterwegs. Sie wurden zwischen 1970 und 1990 gebaut. Seit den 90er Jahren sind die Reedereien dazu übergegangen nur noch Neubauten ab 50.000 BRZ bei den Werften in Auftrag zu geben. Die Folge wird sein, dass die mittelgroßen Kreuzfahrtschiffe in den nächsten Jahren auslaufen. Das Leben an Bord ist recht überschaubar, obwohl ein tägliches Showprogramm und andere Unterhaltungsmöglichkeiten gegeben sind. Es können ähnlich wie bei Boutique-Schiffen wenig stark frequentierte Häfen und Inseln angelaufen werden, die sehr großen Schiffen verwehrt sind. Die Passagiere sind meist treue Stammkunden, und die Reise erfolgt oftmals unter einem bestimmten Motto (z.B. Golf, Gartenkunst oder Musik). Große Kreuzfahrtschiffe zwischen 25.000 und 50.000 BRZ gehören ebenfalls zu den auslaufenden Modellen, denn die Wirtschaftlichkeit verlangt immer mehr nach Größe, um den Pro-Kopf-Kosten Anteil möglichst gering zu halten. Aufgrund ihrer Größe können diese Schiffe in vielen Häfen nicht mehr an einer Pier festmachen, sondern müssen die Passagiere mit schiffseigenen Booten zwischen Kreuzfahrtschiff und Anlegestelle befördern (Tender). Die Kreuzfahrtschiffe dieser Kategorie eignen sich besonders gut für lange Kreuzfahrten und Weltreisen, da der größere Tiefgang auch bei grober See für eine sichere Lage im Wasser sorgt. Aufgrund der noch überschaubaren Anzahl von Passagieren gelingen die teils komplizierten und aufwendigen Landausflüge in exotische Destinationen, wo die teilweise fehlende Infrastruktur es Riesenschiffen verwehrt, an Land festzumachen (d.h. es kann noch gut getendert werden). Sehr große Kreuzfahrtschiffe in der Größenordnung von 50.000 bis 110.000 BRZ und einer Passagierzahl von 1.200 bis 3.000 sind die am häufigsten angebotenen Einheiten auf den Weltmeeren. Die Kreuzfahrtschiffe dieses Typs bedienen in hoher Frequenz die Ost- und Westküstenhäfen Nordamerikas, das Hawaii-Archipel, den Süden Südamerikas und die europäischen Reiseziele zwischen Nordkap und dem östlichen Mittelmeer. Das Leben der Passagiere spielt sich verstärkt an Bord ab, denn als schwimmendes Reiseresort befinden sich alle Einrichtungen von Action bis Wellness an Bord des Schiffes. Trotzdem wird ein Hafenbesuch als willkommene Abwechslung empfunden und gehört noch zum erwarteten Standard. Mega-Schiffe stellen seit 2005 das gängige Seereisekonzept vieler Reedereien dar. In der Regel reisen bis zu 4.000 Passagiere (bei dem derzeit größten Schiff Oasis of the Sea sind es bis zu 6.000 Passagiere) wie in einer schwimmenden Stadt zu Inseln und Häfen, die solche Menschenmassen aufnehmen können. Die Fahrtrouten dieser Ozeanriesen liegen hauptsächlich in der Karibik. Die Tendenz der immer größer werden Kreuzfahrtschiffe soll am Beispiel des derzeit größten Kreuzfahrtschiffes Oasis of the Seas verdeutlicht und mittels Zahlenbeispielen beziffert werden. Die Oasis of the Seas - Schiff der Rekorde - in Zahlen: Das Mega-Schiff gehört zur Rederei Royal Caribbean, wurde 2009 in Dienst gestellt und befährt ganzjährig im wöchentlichen Rhythmus die Karibik, jeweils ab/bis Fort Lauderdale. Die Preise pro Tag und Person reichen von 79 bis 1.254 Euro und liegen im Durchschnitt bei 156 Euro. Das Schiff ist 360 Meter lang und 64 Meter breit. Insgesamt gibt es 16 Passagierdecks. Die Konstruktion von zwei seitlichen Wohnblöcken und zum Himmel hin offenen Innenhöfen sowie die enorme Breite von besagten 64 Metern ermöglichen Dinge, die bisher auf einem Passagierschiff als unmöglich galten: Die Oasis of the Sea verfügt über 2.700 Kabinen, die in 37 verschiedenen Kategorien gebucht werden können. Dabei unterscheiden sich die Größen der Kabinen von 13,8 bis 141,5 Quadratmeter. Bei Doppelbelegung aller Kabinen hat die Oasis für 5.400 Passagiere Platz. Werden die Zustell- und Unterbetten mit hinzu genommen, reicht der Platz für 6.296 Passagiere. In der ersten Saison fuhr das Schiff regelmäßig mit 6.000 Passagieren plus jeweils 2.165 Crew- Mitglieder. 18 Rettungsboote fassen je 370 Passagiere, haben einen Doppelrumpf, zwei Antriebsmotoren und sogar Toiletten an Bord- und sind somit vollwertige und hochseetaugliche Schiffe. Rund 1.200 echte Pflanzen, rund 50 Bäume und bis zu sieben Meter hohe Bambusstauden befinden sich im Central Park mit Spazierwegen und Straßencafes. Das spektakuläre Aqua Theater mit einem fast 20 Meter hohen Sprungturm und einer Tiefe von fast 5,40 Metern bietet Wasserballett- und Fontänenshows, sowie Tauchkurse direkt an Bord. Das Schiff hat 31 Tanks mit insgesamt 2,35 Millionen Litern Wasser - das ist gemäß den Autoren die Menge, die täglich an Bord verbraucht wird. 19 Bars und 18 Restaurants, welche vom schnellen Jonny-Rockets-Burger bis zum eleganten Dinner auf Sterneniveau reichen, sorgen für genügend Abwechslung im kulinarischen Bereich. Drei Maschinen mit je 18.590 PS sorgen für Antrieb und Strom an Bord. Die Antriebspropeller haben einen Durchmesser von 6,10 Metern. Auf dem Schiff wurden 241 Kilometer Rohre verlegt. Das ist fünfmal so lang wie der Kanal- Tunnel zwischen Frankreich und England. Außerdem 5.310 Kilometer elektrische Kabel - dies ist weiter als die Entfernung zwischen London und New York.