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Kurzgeschichten schreiben

Jürgen vom Scheidt

 

Verlag Allitera Verlag, 2002

ISBN 9783935877572 , 92 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz DRM

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8,40 EUR

  • Zeit der Vergebung
    Hurentaten - Die Erlebnisse eines Wiener Mädchen
    Die Zehn Gebote - Mein Anspruch, meine Herausforderung
    Mein Herz kennt die Antwort
    Bleib cool, Papa - Guter Rat für viel beschäftigte Väter
    Der GmbH-Geschäftsführer - Was Geschäftsführer und Manager wissen müssen
    Elfenkind - Ein Vampir auf der Suche nach der Wahrheit. Und ein Elfenkind, das den Schlüssel zu allem in sich trägt ...
    Alphavampir (Alpha Band 2) - Fortsetzung der Paranormal Romance um eine Gruppe Gestaltwandler
  • Du gibst das Leben - Das sich wirklich lohnt
    Der Bankräuber - Die wahre Geschichte des Farzad R.
    Den Himmel gibt's echt - Die erstaunlichen Erlebnisse eines Jungen zwischen Leben und Tod
    Der Geschmack des Wassers - Der Hexenprozess von Dillenburg

     

     

     

     

     

 

 

5. Überarbeiten und druckreif machen (S. 92)

Geschichten erzählen, Charaktere schildern und gleichzeitig mit Spannung fesseln.

Leo Perutz

Der russische Schriftsteller Michail Alexandrowitsch Bakunin kam eines Tages mit einem dicken Manuskript unter dem Arm zu seinem Verleger. Der Verleger war hocherfreut, endlich hatte sein Autor einen Roman geschrieben! Bakunin nahm jedoch von dem Stapel lediglich ein paar Seiten ab und überreichte sie dem Verleger. Das sei seine neueste Kurzgeschichte, erklärte er dazu, »der Rest sind die 32 Versuche, die ich benötigte, um diese Kurzgeschichte zu formen.«

Geschichten sind zunächst einmal Roh-Texte. Wie ein Diamant müssen sie geschliffen werden, um ihr wirkliches Feuer verstrahlen zu können. Viele Autoren erleben dieses Überarbeiten ihrer Texte als unangenehm. Ihre Ungeduld läßt sie leicht daran verzweifeln, daß der Text nicht gleich druckreif aus ihnen herausquillt. Dabei gibt es eine Reihe von handwerklichen Möglichkeiten und Tricks, die den Feinschliff nicht nur zur lästigen Pfl icht, sondern zu einer ausgesprochenen Freude machen können. (Das Redigieren von eigenen Geschichten hat außerdem noch interessante [selbst-]therapeutische Effekte – mehr dazu weiter unten.)

Das Bearbeiten (Redigieren) von Geschichten kann (und sollte) ebensoviel Freude machen wie das Schreiben selbst. Es verlangt jedoch unter anderem die Tugend der Geduld – und der selbstkritischen Liebe zum eigenen Text. Zusätzlich zu den Tips im Kasten noch zwei Vorschläge, die hilfreich sein könnten: Wenn das Redigieren allzuviel Überwindung kostet, sollte man in einem »Begleitenden Tagebuch« notieren, was da an Unmut eventuell im Unbewußten grummelt. Wie wirkt es sich aus, wenn man sich vorstellt, da blicke einem der Vater oder die Mutter über die Schulter, oder sonst jemand, dessen kritisches Urteil man fürchtet? Ich habe außerdem verblüffende Effekte erzielt, wenn ich Texte, bei deren Bearbeitung ich extreme Widerstände spürte, statt wie gewohnt mit der rechten Hand mit der Linken korrigierte!