dummies
 

Suchen und Finden

Titel

Autor/Verlag

Inhaltsverzeichnis

Nur ebooks mit Firmenlizenz anzeigen:

 

Jerry Cotton 2172 - Der Rattenfänger von Brooklyn

Jerry Cotton

 

Verlag Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2010

ISBN 9783838701493 , 64 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

Geräte

1,99 EUR

Für Firmen: Nutzung über Internet und Intranet (ab 2 Exemplaren) freigegeben

Derzeit können über den Shop maximal 500 Exemplare bestellt werden. Benötigen Sie mehr Exemplare, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.


 

(S. 15-16)

Wir saßen in unserem Büro im FBI Office an der Federal Plaza, und unsere Köpfe rauchten. Auf unserem Doppelschreibtisch ausgebreitet lag ein detaillierter Stadtplan von New York, auf dem die Tatorte der bislang fünf Entführungen eingezeichnet waren. Rings war die Landkarte von Ordnern und Heftern mit Berichten, Untersuchungsergebnissen und Zeugenbefragungen umlagert – ein Wust von Akten, durch den wir uns zu arbeiten hatten, um mehr Licht in die mysteriöse Entführungsserie zu bringen. »So etwas ist mir noch nie untergekommen«, meinte Phil, während er noch einmal die Zeugenaussagen der Eltern der Entführungsopfer verglich. »Alle Eltern haben angegeben, ihr Kind nur kurz aus den Augen gelassen zu haben – und im nächsten Moment war es weg.«

»Es ist, als hätte dieser Kerl nur darauf gelauert«, bestätigte ich. »Alle Entführungen fanden aus heiterem Himmel statt, in ganz normalen Alltagssituationen, direkt unter den Augen der Eltern – kein Wunder, daß sie sich alle Vorwürfe machen.« »Dieser Kerl ist ein verdammt ausgebuffter Hund«, knirschte Phil, fassungslos auf den Stadtplan deutend. »Sieh dir die Karte an. Die Tatorte der Entführungen scheinen in keinerlei Zusammenhang zu stehen – sie sind völlig willkürlich über das Stadtgebiet verteilt. Eastside, Financial District, Brooklyn Heights – der Täter ist nicht wählerisch.«

»Nur was den sozialen Status seiner Opfer betrifft«, schränkte ich ein. »Alle Kinder stammen aus reichen Familien, und er schien sich gut in ihrem Umfeld auszukennen.« »Was voraussetzt, daß er die Familien kannte«, hielt Phil fest. »Jedenfalls hat es ganz den Anschein.« »Wir haben das bereits überprüft«, brachte ich in Erinnerung. »Es gibt niemanden im Umfeld der Eltern, der zu allen Familien Verbindungen hätte. Auch über die Kinder läßt sich kein Zusammenhang herstellen.« »Jedenfalls keiner, von dem wir wüßten.« »Spielst du auf die alte Geschichte vom Onkel mit der Keksdose an?«

»Warum nicht?« fragte Phil. »Vielleicht hatte der Entführer Kontakt zu seinen Opfern, ohne daß die Eltern davon wissen. Vielleicht hat er die Entführungen von langer Hand vorbereitet und sich unbemerkt das Vertrauen der Kinder erschlichen. Das würde erklären, wie er sie so ohne weiteres entführen konnte.« »Ich weiß nicht, Alter«, meinte ich skeptisch. »Dagegen spricht, daß die Kinder durchweg aus sehr behüteten Verhältnissen stammen. Kinder wie diese werden zur Schule gebracht und von dort abgeholt, sind ständig umhegt. Wann hätte der Täter zu ihnen Kontakt aufnehmen sollen? Außerdem wäre das Risiko, daß eines der Kinder sich bei den Eltern verplappert, doch viel zu groß gewesen.« »Na schön«, sagte Phil und seufzte resignierend. »Du hast gewonnen. War nur so ein Gedanke.«