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Jerry Cotton 2029 - Party für Miss Liberty

Jerry Cotton

 

Verlag Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2010

ISBN 9783838701448 , 64 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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1,99 EUR

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(S. 11-12)

Als der Kugelhagel aussetzte, blickte ich auf. Ich sah die noch rauchenden Mündungen der Uzis, dahinter die ausdruckslosen Augen hinter den Sehschlitzen der Killer. Ich kam irgendwie auf die Beine, stellte fest, dass ich unverletzt war. »Sheena?« Das Mädchen lag neben mir und hatte beide Hände auf ihre Ohren gepresst. Erst jetzt schien sie zu bemerken, dass nicht mehr geschossen wurde. Ich war froh, dass auch ihr nichts geschehen war, und half Sheena auf die Beine. Zitternd presste sie sich an mich. Ich küsste sie sanft auf die Stirn, als ich den verzweifelten Ausdruck in ihren Augen sah.

Der junge Mann in seinen abgeschnittenen Jeans war tot. Freuds Killer hatten ihn förmlich durchsiebt. Warmes, klebriges Blut rann aus den unzähligen Wunden, die seinen Körper übersäten. Ich hörte das Stöhnen der Verwundeten hinter mir und wandte mich um. Mir bot sich ein Bild des Elends. Freuds Killer hatten skrupellos in die Menge gefeuert. Viele Geiseln waren verletzt, hatten Streif- oder Steckschüsse abbekommen, lagen am Boden und wanden sich in ihrem Schmerz. Blut war überall, hatte alle bespritzt und erschwerte es festzustellen, wer tatsächlich verwundet war und wer nicht …

Nach und nach erhoben sich die Glücklichen, die nichts abbekommen hatten. Schweigend und vom Schock gezeichnet, machten sie sich daran, den Verwundeten zu helfen. Ein junger Mann gab sich als Medizinstudent zu erkennen und gab sein Bestes, die Wunden zu versorgen. Wie durch ein Wunder hatte es keine weiteren Toten gegeben. Die meisten waren nur leicht verletzt. Ich sah die alte Lady, die mir schon vorher aufgefallen war. Blut rann aus einem kleinen Loch in ihrem rechten Bein. Sheena und ich knieten bei ihr nieder, legten einen Druckverband an und kümmerten uns um die alte Dame.

»Es wird alles gut werden«, sagte ich leise. »Haben Sie keine Angst.« Die Lady blickte mich dankbar an. In diesem Augenblick gewahrte ich einen Schatten über mir. Freud. Meine Wut und meine Frustration nur mühsam unter Kontrolle haltend, schoss ich in die Höhe. »Diese Menschen brauchen dringend ärztliche Behandlung«, forderte ich und sah dem Kopf der Terroristenbande in seine kalten, blauen Augen. Freud spuckte aus.

»Was Sie nicht sagen. Soweit ich das sehe, hatten diese dummen Touristen ihre Chance, unverletzt zubleiben. Sie wollten nicht hören – nun müssen sie eben fühlen.« »Ihre Männer haben blindlings in die Menge gefeuert. Nennen Sie das eine Chance?« »Nein«, gab Freud mit undeutbarem Lächeln zu. »Wohl eher ein Bauernopfer.« Ich musste mich in diesem Augenblick mit aller Macht zusammennehmen, um dem Boss der Terroristenbande nicht ebenso an die Kehle zu springen, wie der unbeherrschte Jüngling es getan hatte. Aber ich hätte damit nur ein weiteres Massaker provoziert. Es war so schon schlimm genug …