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Komplementäre Heilverfahren im Gesundheitswesen - Analyse und Bewertung

Hans-Wolfgang Hoefert, Bernhard Uehleke

 

Verlag Hogrefe AG, 2009

ISBN 9783456947006 , 309 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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4. Traditionelle Indische Medizin (S. 135-136)

Hintergrund

Aufzeichnungen über die Heilkunde in Indien finden sich erst aus der Zeit des ersten Jahrtausends v.C., insbesondere aus der besonders produktiven Periode zwischen dem 6. und 3. Jahrhundert v.C. Allerdings kann man davon ausgehen, dass es eine längere Tradition der mündlichen Überlieferung (die Sanskrit-Schrift wurde erst ab etwa 1500 v.C. eingeführt) gab und dass erste Aufzeichnungen auf Palmenblättern nicht mehr zur Verfügung stehen. Steinzeit-Funde von offenbar behandelten Zähnen aus der Zeit zwischen dem 9. und 8. Jahrtausend im heutigen Pakistan haben die Spekulation befördert, es habe bereits um diese Zeit eine systematische Heilkunde gegeben. Den aus dem Norden eingerungenen Ariern wird die Begründung der vedischen Religion, in deren Dokumenten (Veden) Opferrituale und Götterhymnen eine zentrale Rolle spielen und Krankheiten entweder mit dem Wirken von Dämonen oder den menschlichen Sünden begründet werden, sowie die Etablierung der hierarchischen Gesellschaftsstruktur (Kastensystem) zugeschrieben, an deren Spitze zunehmend die Priesterkaste der Brahmanen bei gleichzeitiger Abdrängung der Drawiden in die unteren Kasten stand.

Für eine frühe Heilkunde spricht unter anderem die Einrichtung eines ersten Krankenhauses 427 v.C. in Sri Lanka und die Gesetze zur Errichtung von Krankenhäusern und zum Anbau von Heilpflanzen durch den König Ashoka im 3. Jahrhundert v.C. Daneben gibt es Hinweise auf den Handel mit Kräutern bzw. den Austausch von Arznei-Rezepturen zwischen Indien und Griechenland einerseits und Indien und China bzw. Tibet andererseits. Die indische Heilkunde – von einer „Medizin" kann erst ab etwa 500 v.C. die Rede sein (neben einer mündlichen Tradition existierten rudimentäre Texte auf Palmenblättern) – geht, wie viele andere traditionelle Heilkunden auch, auf eine religiös-magische Tradition zurück. Bezüge zu einer Heilkunde lassen sich erstmals in den religiösen Texten der Veden erkennen, deren erster Text (Rigveda) in der Zeit von 1200 – 900 v.C. entstanden sein dürfte und im 5. Jahrhundert v.C. aufgezeichnet wurde, die drei anderen Veden sind bis zum 3. Jahrhundert v.C. fixiert worden. Krankheit wird dort gesehen als Werk von Dämonen und Göttern bzw. als Folge des Verlustes an Vertrauen in die Götter.

Die beiden wichtigsten Dokumente einer elaborierten Heilkunde sind die Charaka Samhita und die Sushruta Samhita (Samhita = Sammlung, Kompendium): - Die Charaka Samhita, benannt nach einer historischen Figur, stellt wahrscheinlich die Überarbeitung eines älteren Werkes (Agnivesha um 1200 v.C.) durch mehrere Autoren dar und dürfte in der Zeit von 400 bis 200 v.C. verfasst worden sein. In Versform geschrieben enthält der Text neben den theoretischen Grundlagen des Ayurveda (Prinzipien von Gesundheit und Krankheit, drei Doshas usw.)

Betrachtungen zur Physiologie, Anatomie, Pharmazie sowie Diagnostik und Therapie. Der Text gilt als Klassiker der inneren Medizin. - Die Sushruta Samhita, benannt nach Sushruta, der im 6. Jahrhundert v.C. gelebt haben soll, ist in der Zeit von 400 bis 300 v.C. entstanden (ob vor oder nach der Charaka, ist nicht bekannt) und in Vers- und Prosaform verfasst. Neben Grundlagen der Anatomie und Embryologie finden sich in diesem Text detaillierte Be schreibungen der Knochen und möglicher Frakturen, von diversen Operationstechniken (plastische Hautoperationen im Gesichtsbereich bis zu Operationen im Darm- und Rektalbereich), von Techniken der Kauterisation und Narkose und von chirurgischen Instrumenten. Es wird vermutet, dass dieses Lehrbuch vor dem Hintergrund von Kriegen und der notwendigen Wundversorgung von Soldaten entstanden ist. Der Text gilt als Klassiker der chirurgischen Medizin.