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Das große 1x1 der Erfolgsstrategie - EKS® - Erfolg durch Spezialisierung

Kerstin Friedrich, Fredmund Malik, Lothar Seiwert

 

Verlag Gabal Verlag, 2010

ISBN 9783862001088 , 264 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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25,99 EUR

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MEISTERN VON KOMPLEXITÄT MIT EKS VON FREDMUND MALIK (S. 229-231)

Das wichtigste Merkmal für das Verstehen von Wirtschaft und Gesellschaft – und auch für die Bedeutung des Powertools EKS – ist die Hyperkomplexität der globalen, vernetzten Systeme. Sie lässt herkömmliche Denkweisen, Methoden und Instrumente scheinbar grundlos immer schneller unwirksam werden. Teilweise versagen sie komplett. Überkommene Methoden scheitern an der Komplexität dieser sich neu etablierenden, stark vernetzten Systeme. Denn herkömmliches Denken, gängige Methoden und Instrumente sind für sie fast gänzlich untauglich.

Als Konsequenz dessen sind Regierungen, Management und Führung mit völlig neuen Fragen der Lenkung und Regulierung komplexer Systeme konfrontiert. Für diese gibt es zwar durchaus Antworten und für die drängenden Probleme auch erprobte Lösungen. Ihre erfolgreiche Anwendung erfordert aber eine neue Denkweise. Eine Art zu denken, die noch zu wenigen Führungskräften ausreichend bekannt ist. Wo diese Lösungen bereits angewandt werden, erzielen sie sensationelle Resultate, sowohl mit Blick auf die Zuverlässigkeit als auch mit Blick auf das Tempo.

Alle gesellschaftlichen Ebenen sind räumlich und funktionell immer schwerer und oft gar nicht mehr fassbar in komplexen, dynamischen Systemen organisiert, die unter ständigem Wan del in Auseinandersetzung mit anderen, wiederum komplexen Systemen zu funktionieren haben. Das Resultat ist eine immer stressbeladenere Zusammenarbeit in diesen Systemen. So leben wir irreversibel in einer undurchschaubaren Ökologie komplexer Systeme mit zahlreichen Bruchzonen und Instabilitätspotenzialen. Die Brüche, die seit 2008 als Finanzkrise das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit erfassen, sind nur einige von zahlreichen Beispielen. Solche Systeme können aus prinzipiellen Gründen auch mit noch so großen Computerkapazitäten mit dem in dieser Hinsicht dürftigen Wissensstand des 20. Jahrhunderts nicht wirklich verstanden und daher nicht adäquat gesteuert werden. Komplexe, vernetzte Systeme brauchen für ihr Funktionieren neue, und zwar kybernetisch fundierte, komplexitätsgerechte Strukturen und Prozesse und ein ebensolches neues Management.

Das Komplexitätszeitalter, wie ich es seit Längerem nenne, erfordert fundamental andere Lösungen auf Basis anderer Denkzeuge, neue Methoden und Instrumente, andere Information und Kommunikation und vor allem verlässliches Wissen über die Naturgesetze des Funktionierens. Der neue »Rohstoff«, nämlich Komplexität, ist eine neue Form von Kapital, denn für zuverlässiges Arbeiten der gesellschaftlichen Institutionen, für gesundes Wohlstandswachstum und generell für eine funktionierende Gesellschaft werden Komplexität und komplexitätsgerechte Lenkungssysteme wichtiger sein als Kapital in Form von Geld. Wegen der unablässig wuchernden Komplexität wird das 21. Jahrhundert einen radikaleren Wandel bringen, als die meisten sich vorstellen können.

Die Bedingungen für tiefgreifende Umstrukturierungen, die ich in mehreren Büchern beschrieben habe, sind längst erfüllt. Die Hauptursache ist – scheinbar paradox – gerade der enorme Erfolg, der weltweit durch die herkömmliche Art westlichen Managements erzielt wurde. Dieses heute veraltete und irreversibel untaugliche Management war zu seiner Zeit so erfolgreich, dass es die als Folge entstandenen Systeme nun nicht mehr verstehen und steuern kann. Mit den Denkweisen des 20. Jahrhunderts können die komplexen Systeme des 21. Jahrhunderts nicht mehr gemanagt werden, eben weil sie durch diese hervorgebracht wurden. Wie Albert Einstein schon wusste: Probleme können nicht mit denselben Methoden gelöst werden, durch die sie entstanden sind … Wer Komplexität nicht meistern kann, wird die Organisationen des 21. Jahrhunderts nicht verstehen und daher auch nicht gestalten und führen können.

PUNKTGENAUE STELLHEBEL FÜR DEN ERFOLG

Der wirksame Umgang mit Komplexität verlangt zuallererst eine komplexitätsgerechte Strategie, die sich durch ihre kybernetischen Eigenschaften grundlegend von herkömmlichen Planungsverfahren unterscheidet. Diese Strategie muss explizit so konzipiert sein, dass sie auch funktioniert, wenn man wenig oder im Extremfall gar keine handlungsleitende Information hat. Bei komplexen Systemen ist das fast immer der Fall. Gerade durch ihre Komplexität ist weder die Jetztzeit noch die Zukunft vollumfänglich bestimmbar oder zuverlässig planbar.