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Führung

Tom Peters

 

Verlag Gabal Verlag, 2010

ISBN 9783862001286 , 160 Seiten

Format PDF, OL

Kopierschutz Wasserzeichen

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Coole Freunde: Helen Fisher (S. 112-113)

Helen Fisher gehört zu den ungewöhnlichen Wirtschaftsgurus. Die Anthropologin von der Rutgers University schreibt hauptsächlich über »romantische Liebe« und verwandte Themen. Aber ihre unten zitierten Aussprüche, die sie anlässlich des Erscheinens ihres Buches The First Sex – The Natural Talents of Women and How They Are Changing the World (1999) tätigte, sollte jede Führungskraft beherzigen.

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Frauen sind von Natur aus wortgewandt, eine Eigenschaft, die mit den weiblichen Hormonen, insbesondere dem Östrogen, zu tun hat. ... Ich halte dieses besondere Talent für die Folge jener Millionen von Jahren, in denen Frauen ihre Babys im Arm trugen, ihnen gut zuredeten, sie tadelten und erzogen. Während Worte seit Millionen von Jahren das Werkzeug der Frauen sind, sind wir endlich in einem Jahrhundert angekommen, in dem die Kommunikationsbranche im globalen Maßstab wächst und gedeiht und die Frauen in den Arbeitsmarkt drängen.

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Wenn Frauen denken, berücksichtigen sie in der Regel mehr Fakten und integrieren die Details schneller. Bei ihren Entscheidungen pflegen sie mehr Nebenaspekte zu berücksichtigen, mehr Lösungsvarianten zu betrachten, mehr Gesichtspunkte einzubeziehen und mehr Vorgehensweisen gegeneinander abzuwägen. Frauen neigen dazu, in Netzen von Faktoren statt in geraden Linien zu denken, und so werde ich diese Denkweise als »Netzdenken« bezeichnen. Männer sind dazu ebenfalls imstande, aber sie ziehen es zumeist vor, sich auf eine Sache zu konzentrieren, auf zusätzliche Parameter zu verzichten und die Materie notfalls zu gliedern, um schließlich zu einer einfachen linearen Kausalkette zu gelangen. Für diese Denkweise habe ich den Begriff »Stufendenken« geprägt. Beide Denkweisen haben ihre klaren Vorteile.

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Das Netzdenken bewährt sich im häuslichen Umfeld, in der Kinderbetreuung, beim Autofahren oder wenn es darum geht, gleichzeitig Brote zu schmieren, mit dem Hund zu reden, den Goldfisch zu füttern und ein Auge auf den Fernseher zu werfen. Entscheidend aber ist, dass dieses Netzdenken mittlerweile auch auf dem Arbeitsmarkt gefragt ist, wo alle Welt von der Verbreiterung und Vertiefung des Blickhorizonts und von Systemdenken spricht.

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Auch weiterhin werden sich die Frauen zu den Bereichen der Wirtschaft hingezogen fühlen, in denen ihr Netzdenken Anerkennung findet. Und ich vermute, dass auch die Männer in Zukunft zunehmend in solche Bereiche der Gesellschaft wandern werden, in denen ihr Stufendenken und ihr räumliches Vorstellungsvermögen besonders gefragt sind.

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Der Aufstieg der Frauen wird den Männern zupasskommen. ... Die Frauen bringen eine ausgewogenere Sichtweise vom Arbeitsleben und den damit verbundenen Chancen mit, und sie helfen jenen Vertretern des männlichen Geschlechts, die dem typisch »männlichen« Dominanzgehabe gegenüber kritisch eingestellt sind, andere Wege zu gehen und andere Chancen aufzutun. Auch wenn die Frauen immer noch andere Entscheidungen treffen und andere Chancen sehen werden, ist es nur zu begrüßen, wenn der Arbeitsmarkt durch die verstärkte Präsenz von Frauen in einer Weise verändert wird, die für beide Geschlechter vorteilhaft ist.

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Wir leben in einer unglaublich zwiespältigen Welt. Und zahlreiche psychologische Untersuchungen lassen darauf schließen, dass Frauen aufgrund ihrer besonderen Fähigkeiten im Netzdenken mit dieser Zwiespältigkeit besser zurechtkommen als Männer. ... Das Interessante an unseren heutigen Projekten ist, dass sie nicht unser ganzes Leben betreffen. Teams entstehen rund um Ziele, und wenn ein Ziel erreicht ist, löst sich das betreffende Team wieder auf. Anschließend bilden sich neue Teams, bis auch deren Ziele erreicht sind. Und auch in dieser Hinsicht sind Frauen flexibler als Männer. Diese Eigenschaft wird in Zukunft zunehmend gefragt sein, und die Frauen genießen hier gegenüber den Männern einen natürlichen Heimvorteil.