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Ausgelöscht - 4. Fall für Smoky Barrett - Thriller

Cody Mcfadyen

 

Verlag Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2010

ISBN 9783838701752 , 464 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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8,99 EUR

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KAPITEL 18 (S. 181-182)

»Es ist Zeit für eine Antwort, Agentin Barrett.« Kurz nach meiner ersten Tasse Kaffee rief Direktor Rathbun mich auf dem Handy an und kam ohne Umschweife zur Sache. »Ich bin noch nicht richtig wach, Sir.« Rathbun lacht leise. Es hört sich so herablassend an, dass es mir auf die Nerven geht. »Nun kommen Sie schon, Agentin Barrett, Sie haben sich doch längst entschieden. Sie brauchen mir nur zu sagen, wie die Entscheidung ausgefallen ist.« Seine Selbstsicherheit reizt mich, aber das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass ich ein Morgenmuffel bin. Bonnie hat einen hellsichtigen Moment und bringt mir eine zweite Tasse Kaffee. Ich werfe ihr einen dankbaren Blick zu. Sie lächelt und geht wieder zu Tommy, um ihm bei der Zubereitung des Frühstücks zu helfen.

»Also gut, Sir. Meine Antwort ist Ja. Mein Team und meine Familie sind einverstanden. Aber ihre Meinung ändert sich vielleicht, wenn ein Umzug nach Quantico bevorsteht.« »Das ist bei jedem Standortwechsel so. Man verliert Freunde und Vertraute, daran führt nun mal kein Weg vorbei.« »Ja. Und was jetzt, Sir?« »Jetzt gehe ich an die Arbeit. Ich muss hinter den Kulissen einiges einfädeln, zum Beispiel die Genehmigung und Finanzierung des Projekts. Das alles dauert noch ein paar Monate. Wir bleiben in Verbindung.« Er legt auf, ohne auf Wiedersehen oder danke zu sagen, was mich zusätzlich ärgert.

Ich blicke finster in meinen Kaffee und stürze ihn hinunter, anstatt daran zu nippen wie sonst. Der Geschmack und das Koffein besänftigen mich ein bisschen, wie immer. Es klopft an der Haustür, und ich stöhne auf. »Was soll das?«, beschwere ich mich und gehe zur Tür, um aufzumachen und demjenigen die Stirn zu bieten, der es wagt, so früh bei mir zu klopfen und beim Anblick meiner Sturmfrisur und des ausgefransten Bademantels womöglich die Nase zu rümpfen. Ich reiße die Tür auf, und vor mir steht eine Frau Anfang vierzig. Ihr Alter und ihr Äußeres siedeln sie irgendwo zwischen hübsch und matronenhaft an.

Sie ist perfekt zurechtgemacht: geschminkt, frisiert, Hose, Bluse, Feinstrickpulli. Die Hose würde ich vielleicht auch noch tragen, aber der Pullover erinnert mich an meine Großmutter. Die Szenerie ist beinahe surreal, das Lächeln der Frau heiter und beschwingt. Morgenmenschen sollte man umbringen. Außer Tommy und Bonnie natürlich. »Ja?«, frage ich. »Guten Morgen«, sagt sie mit dem lang gezogenen O, das ich nicht ausstehen kann – guten Mooorgen. Das scheinen hauptsächlich Leute draufzuhaben, die einem mit penetranter Fröhlichkeit irgendwelche Abos an der Haustür andrehen wollen.

»Mein Name ist Darleen Hanson? Ich bin im Vorstand des Hausbesitzervereins?« Noch etwas, das ich nicht leiden kann: Leute, bei denen jeder Satz wie eine Frage klingt. »Ach ja?« Unbeeindruckt von meiner Unfreundlichkeit redet sie weiter. »Wir sind ein neuer Vorstand und wollen gleich mit einem guten Start beginnen, wissen Sie? Ich denke, Sie werden mir zustimmen, dass der letzte Vorstand ein bisschen lax gewesen ist? Er hat nichts dagegen unternommen, dass die Leute ihre Mülltonnen eine Stunde länger als erlaubt auf der Straßen stehen ließen und solche Dinge.«