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John Sinclair 680 - Todeskuss der Schattenhexe

Jason Dark

 

Verlag Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG, 2010

ISBN 9783838702858 , 64 Seiten

Format ePUB

Kopierschutz Wasserzeichen

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1,99 EUR

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    Im stillen Meer des Glücks - Handbuch der buddhistischen Meditation
 

 

* * * (S. 33-34)

Der Eingang war schnell zu finden. Ich brauchte nur der Treppe zu folgen. In der untersten Etage trat ich an die Ausgangstür heran, schaltete die Lampe wieder ein und bewegte sie kreisförmig zweimal. Das war für Suko das Zeichen. Wenn er sich auf dem Grundstück versteckt hielt, würde er wissen, daß noch alles in Ordnung war. Danach zog ich mich zurück. Die Treppe führte in den Keller. Nicht weit entfernt hatte früher der Lift seinen Weg nach oben oder unten gefunden.

Jetzt gab es ihn nicht mehr. Das Tiefgeschoß hatte nicht so viel mitbekommen wie die oberen Etagen. Der breite Lichtarm glitt über die grauen Stufen hinweg, über Schmutz, Feuchtigkeit, aber nicht über Geröll. Der Weg in die Tiefe war also normal begehbar. Ich bewegte mich vorsichtig. Meine Waffen hatte ich zuvor aus ihren Verstecken geholt und sie griffbereit eingesteckt. Auch den langen Mantel hatte ich ausgezogen, er würde mich bei irgendwelchen Aktionen nur behindern. Bei jedem Schritt, den ich hinter mich brachte, hatte ich den Eindruck, in einen kalten Sarg zu steigen.

Dieser verdammte Keller strahlte in der Tat eine eisige Temperatur aus, die sich wie ein Reif über meinen Körper legte. Ich glaubte nicht daran, daß es an anderen Stellen im Bau kälter war als hier unten. Es war eine verlassene, eine tote Welt. Teilweise sahen die Gänge beinahe noch normal aus. Es gab zudem Türen, die nicht aus den Angeln gerissen waren und ebenso die Hinweispfeile an den Wänden. Auf einem stand das Wort Pathologie. Für einen Moment blieb ich stehen.

Wenn ich dieser Pfeilrichtung folgte, würde ich dort landen, wo früher die Obduktionen an den Toten durchgeführt wurden oder sie aufbewahrt wurden. Mich überkam schon jetzt ein Schauer, als ich daran dachte. Eigentlich hätte dieser Raum leer sein müssen, aber ich war auf alles gefaßt. Die Tür zur Pathologie war ebenfalls vorhanden. Sie bestand aus schwerem Eisen, zeigte eine Staubschicht und quietschte erbärmlich in den Angeln, als ich sie aufzog. Ich verzog das Gesicht, als dieses Geräusch in meinen Ohren kratzte. Mit der Lampe leuchtete ich hinein und bewegte dabei meine rechte Hand im Kreis.

Einen Menschen traf ich hier unten nicht an. Ich entdeckte auch keine medizinischen Apparaturen mehr, es war einfach ein kalter, großer Raum, dessen Wände mit gelblich schimmernden Kacheln bedeckt waren, auf denen der Schmutz klebte. Der Untergrund war ebenfalls gefliest worden. An den Decken hingen noch Scheinwerfer, die aber nicht mehr funktionierten. Die Pathologie bestand nicht nur aus einem Raum. Ich öffnete eine weitere Tür und entdeckte dort einige Schubfächer in der Wand. In diese Schubladen hatte man die Leichen gelegt, wo sie kühl aufbewahrt wurden.

Obwohl es nicht stimmte, überkam mich der Eindruck, als würde über allem der Geruch von Tod und Verwesung liegen. Ein typischer Leichengestank, vor dem ich mich ekelte. Da die Klappen der Schubkästen geöffnet waren, konnte ich in jede hineinleuchten. Sie alle waren leer. Hatte ich mich getäuscht? Ich drehte mich um – und hörte ein dumpfes Geräusch. Zunächst wußte ich nicht, was es bedeutete, ging wieder in Richtung Tür und sah, daß die große Eingangstür zugefallen war. Ob durch menschliches Einwirken oder von allein, das ließ sich leider nicht feststellen.